Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

25. Oktober 2018

Geborgenheit

Seit ich 20 bin, habe ich mich für künstliche Intelligenz interessiert, um den Menschen darzulegen, wie wenig sie sich auf ihre Fähigkeiten einbilden können. Ich konnte ihren Dünkel und ihre Verschwendung auf Stellenausschreibungen nicht ausstehen. Nicht für diese Dinge werden Menschen gebraucht, wenigstens heute nicht mehr. Das Urteil stimmt auch. Aber für welche Dinge sind wir noch bestimmt, wenn uns nichts zu tun verbleibt?

Wer jung genug ist, dem gefällt die Tat freilich um ihrer selbst willen, die Frage nach dem Nutzen stellt sich nicht. Kinder kümmern sich eh nicht um das Wesentliche: ihr Wesentliches ist das Spiel. Je umfassender das Gestaltungsvermögen, desto ausgefeilter das Spiel, und während dem Erwachsenen immer weniger zu tun verbleibt, öffnet sich dem Kind die Spielwelt immer weiter.

Wir verkürzen unser Leben, den erreichten Entwicklungsstufen nach. Das Alter schaffen wir ja bereits ab, seitdem wir unser Wissen von der Wissenschaft bezieh'n. So sind wir alle Kinder, bis daß uns einer stört.

Nein, was in uns wirkt, ist mächt'ger, seltsam, freilich, erscheint mir meine Beziehungslosigkeit, damals ohne Lehrer, heute ohne Schüler, immer schon und nur auf meiner Bahn.

Wie's mich doch durch Öden zieht.

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