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11. April 2019

Alter: Bitterkeit und Kummer. Ewige Jugend oder ewiges Leben?

Das gestrige Poltergeist-Zitat hat mich nachdenklich gestimmt: Wer ist es, der sich an der Lust seiner Kindheit wärmt? Und was verliert er dabei?

Das I Ching unterteilt das Leben in sechs Stufen.
  1. Das mit der Welt zurechtkommende Kind.
  2. Das mit anderen Kindern zurechtkommende Kind.
  3. Der die Welt studierende Jugendliche.
  4. Der sein Auskommen begründende Mann.
  5. Der seine gesellschaftliche Stellung einnehmende Mann.
  6. Der um Beschluß ersuchte Mann.
Diese Stufen zeigen sich größtenteils auch in diesem Bild, welches ich bereits vor fünf Jahren anführte.
Nämlich entspricht die erste Stufe dort den ersten beiden Stufen des I Chings und dann die nächsten vier den nächsten vier.

Jeder Mensch geht über die ersten vier Stufen des I Chings, wenn er nicht vorher stirbt, aber nicht unbedingt weiter, denn weder muß ein Mann eine gesellschaftliche Stellung einnehmen, noch um Beschlüsse ersucht werden. Ich hatte Caligula bereits zuvor als ein Beispiel für einen Mann angegeben, welcher sich weigert, eine gesellschaftliche Stellung einzunehmen. Wahrscheinlich auch das drastischste Beispiel, welches die Welt je dafür gesehen hat. Andere würden wohl gerne weitergehen, aber schaffen es nicht.

Wer es nicht schafft weiterzugehen, verbittert, und wer es schafft, verkümmert, wobei Kummer die Trauer um eine Verminderung im Gegensatz zum Verlust ist. Dies ist der Gang der Welt: Wir können ihre Fülle nicht festhalten.

Gleich, was auf der zweiten Hälfte der Stufenfolge des I Chings geschieht, die Stimmung wird dunkler, es sei denn, daß sich etwas fände, sie aufzuhellen.

Ich muß zugeben, daß auch ich bisweilen versucht werde, mir einmal wieder die Three Investigators Bücher durchzulesen. Unter geeigneten Umständen läßt sich die Zeit vergessen, und die Stufe, auf welcher man mittlerweile steht. Aber es ist natürlich nur ein Traum, ein Eintauchen in die Phantasie.

Statt in die ewige Jugend zu fliehen, mögen wir das Glück haben, die Vorweltlichkeit unseres Geistes zu erfahren, den zu erkennen, welcher die Zeit erzeugt, und jene, welche ihm als Abgesandte dabei dienen, indem sich sich von ihm leiten lassen und ihn um die Entfaltung des Heils bitten, Johannes 17:3:
Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.
Die Erweiterung um die Heiligen verfälscht den Sinn nicht. Das obige Bild drückt die Wahrheit zwar nur gleichnishaft aus, doch die Natur der Wahl, zu verkümmern oder Gott durch Christus zu suchen und die Nachfolgenden zu segnen, hält es unmißverständlich fest. Die amerikanische ewige Jugend kannte es freilich noch nicht, doch wird sie vom erwähnten Poltergeist-Zitat hinreichend genau erfaßt.

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