Déjà-vus als Erkenntnis ideeller Transzendenz
Meine Suche nach der Bedeutung von Déjà-vus kommt endlich zum Abschluß. Ich erspare es mir aufzuzählen, was Déjà-vus doch nicht sind.
Wir leben in einer Welt der Leugnung ideeller Transzendenz, also der Auffassung, daß die Welt durch die sich in unserer Vernunft vollziehende Bejahung und Verneinung von Ideen geformt wird. Konkret wird diese Leugnung auf folgende Weisen gelehrt:
So wie wir uns ausmalen, wie wir eine Unternehmung wohl bewerkstelligen können, indem wir uns einen Verlauf ihrer ausdenken, so malen wir uns bisweilen auch aus, welche Ideen wir bejahen können, indem wir uns eine sie bejahende Unternehmung vorstellen, eine sie verkörpernde Handlung, also etwa an einen bestimmten Ort zu gehen, weil sich von ihm aus weitere Orte erreichen lassen, als Verkörperung der Bejahung der Idee des Brückenbaus oder des Offenhaltens einer Tür, was freilich auch wieder nur die selbige verkörpernde Handlungen sind, die Idee selbst ist die Erreichbarkeit einer weiteren Idee, andernorts auch als Ebnung des zu ihr führenden Weges ausgedrückt.
Und ein Déjà-vu nun ist die plötzliche Erkenntnis, daß die gerade vollzogene Handlung eine Idee verkörpert. Wir fragen ja nur deshalb danach, wann sich dieselbe schon einmal zuvor ereignete, weil sie uns bekannt erscheint, und sie erscheint uns bekannt, weil uns die sich in ihr verkörpernde Idee wesentlich ist.
Ich habe bisher recht mechanisch alles Empfinden von Wesentlichkeit der funktionalen Transzendenz zugeordnet, aber das Gewahrwerden der Wesentlichkeit als solcher ist davon auszunehmen, und darum handelt es sich bei einem Déjà-vu: nicht treibt es uns zu einer wesentlichen Handlung, sondern zur Erinnerung an die Bejahung und Verneinung von Ideen, zur Erinnerung an die ideelle Transzendenz bringt es uns.
Und deshalb ist ein Déjà-vu auch tröstlich.
Wir leben in einer Welt der Leugnung ideeller Transzendenz, also der Auffassung, daß die Welt durch die sich in unserer Vernunft vollziehende Bejahung und Verneinung von Ideen geformt wird. Konkret wird diese Leugnung auf folgende Weisen gelehrt:
- philosophisch: daß die Welt durch die Materie bestimmt wird,
- theologisch: daß Gott als ihr Wesensfremder in die Welt eingreift,
- sportlich: daß wir zu den entlegendsten Dingen gleich viel zu sagen haben sollten wie zu den nächsten.
So wie wir uns ausmalen, wie wir eine Unternehmung wohl bewerkstelligen können, indem wir uns einen Verlauf ihrer ausdenken, so malen wir uns bisweilen auch aus, welche Ideen wir bejahen können, indem wir uns eine sie bejahende Unternehmung vorstellen, eine sie verkörpernde Handlung, also etwa an einen bestimmten Ort zu gehen, weil sich von ihm aus weitere Orte erreichen lassen, als Verkörperung der Bejahung der Idee des Brückenbaus oder des Offenhaltens einer Tür, was freilich auch wieder nur die selbige verkörpernde Handlungen sind, die Idee selbst ist die Erreichbarkeit einer weiteren Idee, andernorts auch als Ebnung des zu ihr führenden Weges ausgedrückt.
Und ein Déjà-vu nun ist die plötzliche Erkenntnis, daß die gerade vollzogene Handlung eine Idee verkörpert. Wir fragen ja nur deshalb danach, wann sich dieselbe schon einmal zuvor ereignete, weil sie uns bekannt erscheint, und sie erscheint uns bekannt, weil uns die sich in ihr verkörpernde Idee wesentlich ist.
Ich habe bisher recht mechanisch alles Empfinden von Wesentlichkeit der funktionalen Transzendenz zugeordnet, aber das Gewahrwerden der Wesentlichkeit als solcher ist davon auszunehmen, und darum handelt es sich bei einem Déjà-vu: nicht treibt es uns zu einer wesentlichen Handlung, sondern zur Erinnerung an die Bejahung und Verneinung von Ideen, zur Erinnerung an die ideelle Transzendenz bringt es uns.
Und deshalb ist ein Déjà-vu auch tröstlich.
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