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6. Juli 2019

Heilsbegegnung und -ausweichung

Dem Heiligen zu begegnen umfaßt die folgenden vier Teile
  1. Heilssuche,
  2. Heilserfassung,
  3. Heilsaufrichtung,
  4. Heilswirkung,
wobei sich die Aufrichtung auf das zukünftige und die Wirkung auf das gegenwärtige Heil bezieht, siehe auch Vom Kommen der Zeit.

Ausgewichen wird dem Heil in zwei Richtungen, unter Vernachlässigung der Suche und Erfassung oder der Aufrichtung und Wirkung.

Wo Suche und Erfassung vernachlässigt werden, tritt an die Stelle der Heilsbegegnung das Bemühen, sich nützlich zu machen. Da das Heilige nicht näher bestimmt werden kann, wird als Ersatz das Attribut das Heiligen, nützlich zu sein, bemüht. Die nämliche Haltung ist eine scheue: Gott hört die Menschen wohl, aber Er zeigt sich ihnen nicht.

Jesus ist dabei im doppelten Sinne der Weinstock: indem er zum einen Anhaltspunkte zur Heilserfassung liefert, das heißt zur begrifflichen Fixierung des Heiligen, und zum andern, indem sich die Heilsbegegnung an ihn als vollumfängliches Vorbild halten kann.

Wo Aufrichtung und Wirkung vernachlässigt werden, tritt an die Stelle der Heilsbegegnung der Entschluß, das Gebotene zu tun. Die nämliche Haltung ist eine trotzige: Gott zeigt sich den Menschen wohl, aber Er hört sie nicht.

Weder wird, wer sich nützlich zu machen müht, leicht die Vorzüge dessen, sich zu entschließen, das Gebotene zu tun, erkennen, als welche in der Verantwortungsübernahme für die Umstände der Zeit liegen, noch umgekehrt, wer sich entschließt, das Gebotene zu tun, die Vorzüge dessen, sich zu mühen, sich nützlich zu machen, als welche im Vertrauen auf die Gnadenwirkung liegen, also darauf, daß Gnade nicht vergebens ist, sondern sich zu einem Gnadenstrang fortspinnt.

Und wie sie einander nur schwer verstehen, so kommen sie auch nur schwer dazu, sich der Zeit anzunehmen, indem sie dem Heil begegnen, doch Christus weist den Weg.

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