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5. Januar 2020

Affektionsmodi als Verortungen ideeller Eindrücke

Ich habe im Beitrag Affektion und Potential fünf mir bekannte Affektionsmodi benannt, nämlich
  • Mitwirkung,
  • Ausharrung,
  • Aneignung,
  • Verpuppung und
  • Errettung.
Diese gehen aus unterschiedlichen Verortungen der ideellen Eindrücke hervor, und zwar wie folgt:


Ehrbarkeit Gefaßtheit Gefordertheit
Mitwirkung allgemein bekannt weltlich sachlich
Ausharrung gemeinhin unbekannt persönlich instrumentell
Aneignung der Autorität bekannt persönlich instrumentell
Verpuppung persönlich bekannt eingeschränkt weltlich sachlich
Errettung persönlich bekannt weltlich instrumentell
wobei sich der Ort der Gefordertheit aus dem Verhältnis der Verortungen der Ehrbarkeit und Gefaßtheit zu einander ergibt, nämlich in der Sache, wenn ihr Ort übereinstimmt, und als Instrument, wenn nicht, wobei der Student ein Werkzeug der Autorität ist und die Autorität ein Werkzeug des Studenten.

Kinder betrachten die Welt als gefaßt, das Ehrbare als allgemein bekannt und die Gefordertheit als individuelle Pflicht gegenüber der allgemeinen Sache.

Bis sie erkennen, daß das Ehrbare ihrer Umwelt unbekannt ist, und somit auch ihnen unbekannt, denn sie wissen nicht, wie sie sich dem gegenüber verhalten sollen. In den Blickpunkt rückt nun die eigene Gefaßtheit, und wie man selbst doch noch zu einem Werkzeug des Ehrbaren werden könnte.

Der Weg dahin führt zwangsläufig über die Nähe zu solchen Personen, welche über eine spezielle Kenntnis des Ehrbaren zu verfügen scheinen, weil sie im Gegensatz zur Allgemeinheit Beiträge zum Ehrbaren leisten. Die eigene Gefaßtheit bleibt im Blickpunkt, und gefordert ist, was erforderlich ist, um der Autorität überhaupt erst dienen zu können.

An dieser Stelle nun mag sich einer in die Ordnung einfügen. Er kehrt dann zur universellen Ehrbarkeit des Kindes zurück, welche ungeachtet dessen, daß sie nicht jedem bekannt ist, doch überall vermittels Autorität und Hierarchie herrscht. Aus dieser Betrachtung heraus haben Universitäten ihren Namen entlehnt.

Oder aber jemand findet den Beitrag der Autorität zum Ehrbaren seinem erwachsenen Urteile nach ungenügend, in welchem Fall er sich darauf verlegen muß, das Ehrbare an sich selbst und der Welt, soweit sie ihm überlassen ist, zu realisieren.

Und weil das Ehrbare üblicherweise kein Spleen ist, sondern vielmehr Pflicht vor dem Schöpfer, pflegt es schließlich dahin zu kommen, daß sich das persönlich erkannte Ehrbare allgemein durch das Erfordernis Gehör zu verschaffen beginnt, so daß der Blick auf die Gefaßtheit der Welt zurückschwenkt und sich die Frage stellt, in wiefern  man der Allgemeinheit in ihrer Gefordertheit selbst als Werkzeug dienen mag.

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