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24. Januar 2024

Zur Buddhismusdebatte

Der vorige Beitrag ist etwas zu kompakt geraten, um dem Thema Privatparadiese gerecht zu werden.

Bevor ich hier indes ausführlicher in es einsteige, möchte ich kurz betonen, daß, nur weil Enthebung, Unterwerfung und Auslieferung Antworten auf Bestürztheit sind, sie deshalb noch lange nicht ausschließlich aus Bestürztheit heraus erfolgen, wiewohl es im Falle der Auslieferung und unserer Kultur wahrscheinlich so ist.

Unsere Kultur betrachtet es nämlich als ihr eigenes Versagen, um etwas beten zu müssen. Das muß man auch nicht weiter erklären, einzig in wiefern es kein Versagen sei. Was das angeht: Der Mensch ist bedürftiger, als wir es uns eingestehen, und was uns entspricht, ist uns nicht garantiert.

Um das Aufzunehmende zu beten steht in unserer Kultur also stets im Ruch der Extravaganz und Maßlosigkeit. Ihre ganze Einrichtung ist darauf ausgerichtet, ein solches Gebet überflüssig zu machen. Es ergibt sich aber logisch aus dem technischen Fortschritt, daß es nicht überflüssig, sondern überlebensnotwendig ist.

Wenn es das denn schon sein muß, so zöge es unsere Kultur, insbesondere in ihrer dominanten, amerikanischen Ausprägung, natürlich vor, wenn es sich auf das Private beschränkte und ihre Verwaltungsbeschlüsse nicht beträfe. Aber solche Verhältnisse sind schmählich.

Zunächst einmal ist festzuhalten, daß wir nicht die Herren unterer Welten sind, sondern daß wir nur das im Gebet erreichen können, was Gott uns gewährt, andernfalls die natürliche Selektion mittlerweile alle Menschen, welche keine Hexenmeister sind, ausgesiebt hätte.

Der Buddhismus liegt also in seinen Grundannahmen falsch, aber es ließe sich natürlich argumentieren, daß es Gott gefällt, uns im Privaten zu beschützen und zu verwandeln, und bis 2014 neigte ich selbst dieser Ansicht zu, fühlte mich aber unwohl und selbstverliebt.

Tatsache ist ja, daß eine solche selektive Verwandlung
  1. die technologische Anomalie ungehindert fortschreiten läßt,
  2. hinsichtlich ihres Erfolges nur von jenen ermessen werden kann, welche ins Visier der Materialisten geraten, und
  3. einen fürchterlichen elitären Dünkel erzeugt.
Deshalb gehört der Generalangriff der Materialisten, welchen wir 2019/2020 erlebt haben (angeführt vom Papst höchstpersönlich), zur Erfüllung eines allgemeineren Verwandlungsversprechens.

Christus wurde gekreuzigt, damit wir Gott selber finden, und aus diesem Streben heraus sind die Konzepte erwachsen, welche unsere Kultur bilden, und welche heute an dem ihnen innewohnenden Handwerker-Werkstoff-Dualismus scheitern, welcher unser Verhältnis zur Welt beschreibt.

Das Gebet um das Aufzunehmende durchbricht diesen Dualismus, und es wäre verrückt, wenn es ihn nicht allgemein, unsere Kultur insgesamt erfassend, durchbrechen würde, auch wenn das heißt, daß nur die Heiligen für die nächsten 1000 Jahre auferstehen, weil das offene Zutagetreten von Wundern keinen Platz für Skepsis läßt.

Darauf läuft es hinaus. Wir sind noch nicht da, aber die Zeichen mehren sich, und wenn auch viel Ungemach ansteht, ist es doch ein zunehmend realistischerer Weg.

Ixh halte alles stets wie halb im Scherz. Auf die Weise kann es seine Gültigkeit selbst beweisen. Im Gegensatz dazu, was bei Iasos steht, können wir ihm dabei nur zusehen: Sich selbst die Freiheit zu nehmen, die eigenen Fehler zu erkennen, verstärkt nur die eigenen Zweifel.

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