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11. Oktober 2024

Die bildungsaffine Ehrung der Ehrbarkeiten

Der Marschmusik der Janitscharen nachempfunden:



Was lernen wir daraus?

Daß es sich bei den Janitscharen zur Zeit Mozarts um eine Truppe handelte, welche sich ausschließlich ihres Könnens rühmte, und nicht ihrer Aufgabe, also nicht, um es in landläufigen Koordinaten auszudrücken, um Soldaten, sondern um Söldner.

Dahingegen betont die liturgische Musik der katholischen Kirche die Schwierigkeiten der Umsetzung der christlichen historischen Mission, das heißt der Etablierung des Reichs Gottes auf Erden.

Der Gedanke, welcher hier aufscheint, ist der folgende: Die Ehrung der Ehrbarkeiten, welche sich darauf beschränkt,
  • geehrt zu werden oder
  • in einem konventionellen Sinne gerecht zu sein (also sich keine Gedanken über die Gerechtigkeit als solche zu machen), beziehungsweise
  • befolgt zu werden,
unterscheidet sich von der Ehrung der Ehrbarkeiten, welche
  • erst offen und dann treu oder
  • erst in einem ergründendem Sinne gerecht und dann meisterhaft, beziehungsweise
  • erst tapfer und dann barmherzig ist,
dadurch, daß letztere bildungsaffin ist, also ein geschichtliches Ziel verfolgt, welches nur in einer gemeinsamen Bildung bestehen kann, also einer Erfahrung, Haltung oder einem Vorhaben, welchem sie sich verschrieben hat.

Wenn es nämlich so ein Ziel gibt, so koordinieren die Ehrenden naturgemäß ihre Entwicklung auf es zu, und diese Koordination, auch Zusammenarbeit genannt, besteht gerade in den genannten sechs Geistern Gottes.

Wenn die Ehrbarkeiten, Verbundenheit, Rechtschaffenheit und Frieden, hingegen für sich alleine stehen, so tragen sie eben die Züge der griechischen Götter,
  • erst athenisch zur Ehrung strebend, dann sie artemisch besitzend oder
  • erst apollinisch Gerechtigkeit beobachtend, dann sie themisch weisen, beziehungsweise
  • erst panisch Befolgung hervorzukitzeln, dann aphroditisch über sie zu verfügen,
und Mozarts Rondo alla Turca huldigt also Pan.

Dazu aber eine gemeinsame
  • Erfahrung zu erreichen, dient der generative Zykel des Zeitalters der Wacht, indem er sich durch Vorhaben für die Erfahrung positioniert, durch seine Haltung für die Vorhaben wappnet und sich schließlich durch die Erfahrung auch von seiner Haltung überzeugt,
  • Haltung zu erreichen, jener des Zeitalters der Wunder, indem er sich durch Erfahrungen von der Haltung überzeugt, sich durch seine Vorhaben für die Erfahrungen positioniert und sich schließlich durch die Haltung auch für seine Vorhaben wappnet, und
  • Menge an Vorhaben zu erreichen, dient der generative Zykel des Zeitalters der Werke, indem er sich durch Haltungen für die Vorhaben wappnet, durch seine Erfahrung von den Haltungen überzeugt und sich schließlich durch die Vorhaben auch für seine Erfahrung positioniert,
wobei die Lebensphasen des Menschen, Jugend, Reife und Alter, und seine Sterblichkeit und generative Erneuerung die Einzelheiten der Vorbereitung zur Erreichung des historischen Ziels bestimmen.

Wenn hingegen Erfahrung, Haltung und Vorhaben alle zusammen in der bestehenden Form erhalten werden sollen, denn es ist unmöglich, an einer Bildung unangepaßt festzuhalten, wenn sich eine andere ändert, und wie die Entartung des generativen Zykels im Laufe eines Zeitalters zeigt, letztlich auch angepaßt, so müssen die betreffenden Bildungen das Prädikat ewig verdienen und in vollkommener Harmonie in einander übergehen, wie es Platon in seinen Nomoi von jenen der Ägypter behauptet, doch auch dazu bedarf es der bildungsaffinen Ehrung.

Im übrigen hindert die isolierte Ehrung, das Gegenteil der bildungsaffinen, ein situatives Durchbrechen der bildungsaffinen nicht, und auch umgekehrt sind wir selten ganz von isolierten Ehrungen frei.

Und auch, wenn es jetzt etwas unverbunden dasteht: Es ist nur folgerichtig, im Zeitalter der
  • Werke, die Schwierigkeiten der Umsetzung der gemeinsamen Vorhaben zu betonen, zu welcher es der bildungsaffinen Ehrung bedarf, denn sein erklärtes Ziel ist ja, die gegenwärtigen durch bessere zu ersetzen, und also leidet es an der Anpassung an die schlechteren, und entsprechend im Zeitalter der
  • Wunder, die Schwierigkeiten der Ermessung nach der gemeinsamen Haltung, zu welcher es der bildungsaffinen Ehrung bedarf, und
  • Wacht, die Schwierigkeiten der  Begegnung der gemeinsamen Erfahrung, zu welcher es der bildungsaffinen Ehrung bedarf,
ohne daß ich die 18 Fälle in ihrer ganzen Voluminösität hier aufführen wollte.

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