Heutige metaphysische Probleme
Obwohl ja in der Bibel der Grund zur Einsicht in das Wesen der Welt gelegt ist, erfreuen sich heutzutage alle möglichen Verirrungen großer Beliebtheit unter den so genannten christlich Geprägten. Zum einen leidet die Menschheit seit ehedem unter jenen, welchen eine natürliche Welt nicht geordnet genug erscheint, weshalb sie seit jeher irgendwelche ordnenden Prinzipien über sie gestellt haben, welche doch nur ihre eigenen Betrachtungstendenzen widerspiegeln. Doch diese scheinen heute glücklich in das Gebiet der Stringtheorie abgeschoben und verursachen entsprechend wenig Beschwer. Zum anderen hat sich aber die mittelalterliche Verkennung der Wirklichkeit des Lebens, welche selbst eben jenen Prinzipien geschuldet ist und sich in der Vorstellung von Himmel und Hölle ausspricht, zu einem Materialismus versteift, der in seiner unbedingten Todesfurcht noch übler ist, als es die vorherige Gottesfurcht war.
Diese Todesfurcht bewirkt, daß die Heutigen den notwendigen Schritt von der Ordnung des ihnen Anheimgegebenen, welche sich in stets wahnsinnigeren Begeisterungen offenbart, hin zu einer Neugestaltung ihrer selbst und also ihrer Lebensweise nicht gehen. Dabei wirkt die Todesfurcht keinesfalls direkt auf sie, sondern vermittels ihres Vasalls, der Furcht zu kurz zu kommen. Denn Todesfurcht heißt nichts anderes, als daß das größte Glück die größtmögliche Herrschaft ist, schließlich endet der Zyklus der Kultur nach ihrem Ratschluß da, und auf dem Wege zu dieser darf man andere natürlich nicht an sich vorbeiziehen lassen. Deshalb denken sie nicht nach. Ihr Instinkt sagt ihnen nämlich schon im Voraus, daß ihnen Einsicht nur Hindernisse in den Weg zu diesem Ziel legt. Gipfeln tut diese Verirrung dann in der Vorstellung, daß es männlich sei, keine Skrupel zu haben, wohingegen es männlich ist, sein Schicksal zu kennen und ihm zu folgen.
Als wenn das nun nicht schon alles schlimm genug wäre, entzünden sich ihre Phantasien seit neuestem an der Möglichkeit, sich selbst auf biochemischem Wege zu verbessern, ihre Herrschaft über die Elemente gegen die Manifestationen des Wollens zu richten, welche sie gerade sind. Daß sie dies, wenn es ihnen möglich sein wird, auch tatsächlich tun werden, steht außer Frage, wenn man die Geläufigkeit von Schönheitsoperationen bedenkt. Nun ist es aber so, daß der Fisch vom Kopf her stinkt und keine Unterstützung niederer Funktionen den Mangel an höherer ausgleichen kann. Da sie es aber nicht besser wissen, müssen sie wohl die Früchte ihrer Uneinsichtigkeit über die Welt bringen. Wobei, um es an dieser Stelle zu sagen, die Gentechnik kein prinzipielles Problem darstellt, sondern lediglich ihre Anwendung mit dem Ziel, in der Tat der Hoffnung, das natürliche Gleichgewicht zugunsten der Menschheit zu ändern, welche seine Krone ist.
Der Vergleich mit der Züchtung von Nutztierrassen hinkt in sofern, als daß ein Nutztier auf des Menschen Unterstützung angewiesen ist um zu überleben. Die Natur bleibt davon also völlig unberührt und tritt nur den Teil dem Menschen ab, den er sich nimmt.
An dieser Stelle schließt sich wohl auch notwendig eine Diskussion über den Sinn und Unsinn der Medizin an. Nun ist es auf Grund der vorhersehenden Natur des Menschen nur recht und billig, daß man ihn heile, wenn er sich leichtsinnig verletzt hat, denn sonst machte man alle nur unnötig bange. Und auch wenn man sein Immunsystem im Kampf mit einer Krankheit unterstützt, wird das für alle nur förderlich sein. Daß man sein Immunsystem hingegen von einer Arznei abhängig macht, kann nur sein Leben verlängern, welches die Großzügigkeit der Gemeinschaft aber wiederum gebieten wird, wenn sie es sich leisten kann. So lange ein Mensch urteilsfähig ist, wird eine Gesellschaft weiterhin schlecht daran tun ihm vorzuschreiben, mit welchen vererbbaren Krankheiten das Leben für ihn oder seine Nachkommen nicht mehr lebenswert sei. Sie ist aber in dieser Angelegenheit verpflichtet in Erfahrung zu bringen, welche Krankheiten vererbbar sind und dieses Wissen auch zu veröffentlichen. Wenn ein Mensch allerdings nicht urteilsfähig genug ist, um auf sich gestellt zu überleben, so wäre seine Fortpflanzung ein widernatürlicher und unverantworteter Akt, widernatürlich, so lange wir es vermeiden können, uns die Verantwortung für seine Nachkommen anzumaßen.
Bei alledem muß sich eine Gesellschaft aber nicht schämen, wenn sie nicht in der Lage ist dieses oder jenes seltene Leiden verlängern zu können oder sogar zu heilen, einmalig oder auch endgültig für alle Nachkommen. Den besonderen Fall, daß eine Krankheit im Einzelnen zwar linderbar ist, dabei aber weiter vererbt wird, muß sie mit der notwendigen Vorsicht behandeln, denn eine solche Entwicklung untergräbt offenbar ihre Lebensfähigkeit.
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Diese Todesfurcht bewirkt, daß die Heutigen den notwendigen Schritt von der Ordnung des ihnen Anheimgegebenen, welche sich in stets wahnsinnigeren Begeisterungen offenbart, hin zu einer Neugestaltung ihrer selbst und also ihrer Lebensweise nicht gehen. Dabei wirkt die Todesfurcht keinesfalls direkt auf sie, sondern vermittels ihres Vasalls, der Furcht zu kurz zu kommen. Denn Todesfurcht heißt nichts anderes, als daß das größte Glück die größtmögliche Herrschaft ist, schließlich endet der Zyklus der Kultur nach ihrem Ratschluß da, und auf dem Wege zu dieser darf man andere natürlich nicht an sich vorbeiziehen lassen. Deshalb denken sie nicht nach. Ihr Instinkt sagt ihnen nämlich schon im Voraus, daß ihnen Einsicht nur Hindernisse in den Weg zu diesem Ziel legt. Gipfeln tut diese Verirrung dann in der Vorstellung, daß es männlich sei, keine Skrupel zu haben, wohingegen es männlich ist, sein Schicksal zu kennen und ihm zu folgen.
Als wenn das nun nicht schon alles schlimm genug wäre, entzünden sich ihre Phantasien seit neuestem an der Möglichkeit, sich selbst auf biochemischem Wege zu verbessern, ihre Herrschaft über die Elemente gegen die Manifestationen des Wollens zu richten, welche sie gerade sind. Daß sie dies, wenn es ihnen möglich sein wird, auch tatsächlich tun werden, steht außer Frage, wenn man die Geläufigkeit von Schönheitsoperationen bedenkt. Nun ist es aber so, daß der Fisch vom Kopf her stinkt und keine Unterstützung niederer Funktionen den Mangel an höherer ausgleichen kann. Da sie es aber nicht besser wissen, müssen sie wohl die Früchte ihrer Uneinsichtigkeit über die Welt bringen. Wobei, um es an dieser Stelle zu sagen, die Gentechnik kein prinzipielles Problem darstellt, sondern lediglich ihre Anwendung mit dem Ziel, in der Tat der Hoffnung, das natürliche Gleichgewicht zugunsten der Menschheit zu ändern, welche seine Krone ist.
Der Vergleich mit der Züchtung von Nutztierrassen hinkt in sofern, als daß ein Nutztier auf des Menschen Unterstützung angewiesen ist um zu überleben. Die Natur bleibt davon also völlig unberührt und tritt nur den Teil dem Menschen ab, den er sich nimmt.
An dieser Stelle schließt sich wohl auch notwendig eine Diskussion über den Sinn und Unsinn der Medizin an. Nun ist es auf Grund der vorhersehenden Natur des Menschen nur recht und billig, daß man ihn heile, wenn er sich leichtsinnig verletzt hat, denn sonst machte man alle nur unnötig bange. Und auch wenn man sein Immunsystem im Kampf mit einer Krankheit unterstützt, wird das für alle nur förderlich sein. Daß man sein Immunsystem hingegen von einer Arznei abhängig macht, kann nur sein Leben verlängern, welches die Großzügigkeit der Gemeinschaft aber wiederum gebieten wird, wenn sie es sich leisten kann. So lange ein Mensch urteilsfähig ist, wird eine Gesellschaft weiterhin schlecht daran tun ihm vorzuschreiben, mit welchen vererbbaren Krankheiten das Leben für ihn oder seine Nachkommen nicht mehr lebenswert sei. Sie ist aber in dieser Angelegenheit verpflichtet in Erfahrung zu bringen, welche Krankheiten vererbbar sind und dieses Wissen auch zu veröffentlichen. Wenn ein Mensch allerdings nicht urteilsfähig genug ist, um auf sich gestellt zu überleben, so wäre seine Fortpflanzung ein widernatürlicher und unverantworteter Akt, widernatürlich, so lange wir es vermeiden können, uns die Verantwortung für seine Nachkommen anzumaßen.
Bei alledem muß sich eine Gesellschaft aber nicht schämen, wenn sie nicht in der Lage ist dieses oder jenes seltene Leiden verlängern zu können oder sogar zu heilen, einmalig oder auch endgültig für alle Nachkommen. Den besonderen Fall, daß eine Krankheit im Einzelnen zwar linderbar ist, dabei aber weiter vererbt wird, muß sie mit der notwendigen Vorsicht behandeln, denn eine solche Entwicklung untergräbt offenbar ihre Lebensfähigkeit.
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Labels: 01, gesellschaftsentwurf, gesellschaftskritik, φιλοσοφία