On towards the awareness of The rule of the rule
Man kann wohl sagen, daß es trivial ist, daß derjenige, welcher die Vergangenheit auslöschen möchte, einen neuen Menschen schaffen möchte.
Nur ist damit weniger gesagt als es scheint, da über die Generalität der Überholung nichts ausgesagt wird, und in der Tat überwiegt die Vorstellung, daß es die Aufgabe der Modernität wäre, uralte Versprechen einzulösen.
Oberflächlich besehen zeigt sich also nur die zugenommene Radikalität im fortgeschrittenen Lebensalter eines Glaubens.
Andererseits vermag kein Vorsatz die Zeit aufzuhalten, und durch diese Radikalität veränderte Strukturen bleiben unabhängig von der hinter ihr stehenden Intention verändert, oder anders gesagt, wer die Vergangenheit auslöscht, schafft einen neuen Menschen, unabhängig von aller Intention, das heißt:
Die Zeit stellt also die Forderung, und die Welt kommt ihr nach. Aber wie? Der vorige Überblick ist zwar sehr sicher, aber auch sehr vage.
Es stehen einmal mehr Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten an, und die Lage gestaltet sich jetzt schon recht außergewöhnlich, gelinde gesagt, mit Hillary Clinton und Bernie Sanders fast gleichauf und Donald Trump und Ted Cruz bei den Republikanern vorn, zweifellos selbst eine Folge der Auslöschung der Vergangenheit.
Das Stimmungsbild ist grundsätzlich von Mut gekennzeichnet, zum Teil dem der Verzweiflung, zum Teil einem überheblichen, aber all diese, und es gibt ihrer sehr viele, wollen es wissen, suchen keinen Beschützer und auch keinen Erlöser, sondern einen Reformator, und selbst Hillary Clinton scheint das zu wissen und versucht, sich als die beste Wahl für diesen Posten ins Gespräch zu bringen, wobei ihr größtes Problem wohl ihre Glaubwürdigkeit sein dürfte, denn die Emotionen, welche den Mut geben (Verzweiflung und Langeweile in der Hauptsache, freilich ein unreines Bündnis) teilt sie nicht.
Vor acht Jahren dominierte die Selbstdistanzierung, eine Mischung aus Betretenheit und Arglosigkeit, und acht Jahre davor war es die Selbstgefälligkeit, also eine erträgliche Form der Langeweile, und Bush und Obama verkörpern diese beiden Stimmungsbilder auch recht gut, wobei es bei einer solchen Betrachtung nicht auf die Substanz, sondern nur auf die scheinbare Kongruenz der Verkörperung ankommt.
Trump vs. Sanders wäre jedenfalls ein episches Duell, eine vordergründig isolationistische Wahl zwischen American und European Way of Life.
Aber kommt es darauf an? Wahrscheinlich nicht. Beide können leicht kooptiert und somit zu Symbolen der Entfremdung werden, ihr Einverständnis ist dafür nicht erforderlich, ja, noch nicht einmal ihr Wissen. Und muß nicht einer solchen Wahl, gleich wie sie ausgeht, eine Ausgleichbewegung auf dem Fuß folgen? Ich würde meinen, der Manipulierbarkeit stehen Tür und Tor offen: Ein wesentliches Problem der repräsentativen Demokratie besteht darin, daß an die Repräsentanten unvernünftige Maßstäbe angelegt werden können, welche diese ihrerseits zu unvernünftigen Taten verleiten, wenn nicht gar zwingen können.
Hätte Amerika mal Mike Gravel gewählt, vor acht Jahren. Freilich, aus den gerade besprochenen Gründen ein Ding der Unmöglichkeit. Aber gleichzeitig holt die amerikanische Öffentlichkeit auf, es ist doch beachtlich, welche Strecke sie in den letzten 16 Jahren zurückgelegt hat, noch kommt sie jedes Mal zu spät, aber beim nächsten Mal müßte es ihr extrapolativ betrachtet klar sein, daß es um nicht weniger als die Regeln geht, durch welche sich die Gesellschaft regiert.
Nur ist damit weniger gesagt als es scheint, da über die Generalität der Überholung nichts ausgesagt wird, und in der Tat überwiegt die Vorstellung, daß es die Aufgabe der Modernität wäre, uralte Versprechen einzulösen.
Oberflächlich besehen zeigt sich also nur die zugenommene Radikalität im fortgeschrittenen Lebensalter eines Glaubens.
Andererseits vermag kein Vorsatz die Zeit aufzuhalten, und durch diese Radikalität veränderte Strukturen bleiben unabhängig von der hinter ihr stehenden Intention verändert, oder anders gesagt, wer die Vergangenheit auslöscht, schafft einen neuen Menschen, unabhängig von aller Intention, das heißt:
Dieselbe Kraft, welche aufgewandt wird, um ein altes System zu erhalten, legt die Grundlage für ein neues.und es gibt auch wiederum einen Baum, welcher sich so verhält, nämlich den Ginkgo, indem er im Alter geschmolzenem Wachs gleich gen Boden wächst.
Die Zeit stellt also die Forderung, und die Welt kommt ihr nach. Aber wie? Der vorige Überblick ist zwar sehr sicher, aber auch sehr vage.
Es stehen einmal mehr Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten an, und die Lage gestaltet sich jetzt schon recht außergewöhnlich, gelinde gesagt, mit Hillary Clinton und Bernie Sanders fast gleichauf und Donald Trump und Ted Cruz bei den Republikanern vorn, zweifellos selbst eine Folge der Auslöschung der Vergangenheit.
Das Stimmungsbild ist grundsätzlich von Mut gekennzeichnet, zum Teil dem der Verzweiflung, zum Teil einem überheblichen, aber all diese, und es gibt ihrer sehr viele, wollen es wissen, suchen keinen Beschützer und auch keinen Erlöser, sondern einen Reformator, und selbst Hillary Clinton scheint das zu wissen und versucht, sich als die beste Wahl für diesen Posten ins Gespräch zu bringen, wobei ihr größtes Problem wohl ihre Glaubwürdigkeit sein dürfte, denn die Emotionen, welche den Mut geben (Verzweiflung und Langeweile in der Hauptsache, freilich ein unreines Bündnis) teilt sie nicht.
Vor acht Jahren dominierte die Selbstdistanzierung, eine Mischung aus Betretenheit und Arglosigkeit, und acht Jahre davor war es die Selbstgefälligkeit, also eine erträgliche Form der Langeweile, und Bush und Obama verkörpern diese beiden Stimmungsbilder auch recht gut, wobei es bei einer solchen Betrachtung nicht auf die Substanz, sondern nur auf die scheinbare Kongruenz der Verkörperung ankommt.
Trump vs. Sanders wäre jedenfalls ein episches Duell, eine vordergründig isolationistische Wahl zwischen American und European Way of Life.
Aber kommt es darauf an? Wahrscheinlich nicht. Beide können leicht kooptiert und somit zu Symbolen der Entfremdung werden, ihr Einverständnis ist dafür nicht erforderlich, ja, noch nicht einmal ihr Wissen. Und muß nicht einer solchen Wahl, gleich wie sie ausgeht, eine Ausgleichbewegung auf dem Fuß folgen? Ich würde meinen, der Manipulierbarkeit stehen Tür und Tor offen: Ein wesentliches Problem der repräsentativen Demokratie besteht darin, daß an die Repräsentanten unvernünftige Maßstäbe angelegt werden können, welche diese ihrerseits zu unvernünftigen Taten verleiten, wenn nicht gar zwingen können.
Hätte Amerika mal Mike Gravel gewählt, vor acht Jahren. Freilich, aus den gerade besprochenen Gründen ein Ding der Unmöglichkeit. Aber gleichzeitig holt die amerikanische Öffentlichkeit auf, es ist doch beachtlich, welche Strecke sie in den letzten 16 Jahren zurückgelegt hat, noch kommt sie jedes Mal zu spät, aber beim nächsten Mal müßte es ihr extrapolativ betrachtet klar sein, daß es um nicht weniger als die Regeln geht, durch welche sich die Gesellschaft regiert.
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