Bereitschaftsbeitrag

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28. Juni 2016

Spontanität und Unterhaltung

Die so genannte Fülle des Herzens ist nichts anderes als der Widerhall der eigenen Person auf die Welt, welcher von Natur aus stets anklingt, aber dann als Leere empfunden wird, wenn wir unsere Gedanken auf abstrakte Schritte richten, welche für sich selbst genommen nichts für uns bedeuten, uns aber für unser Fortkommen unabdingbar scheinen, denn wenn wir unsere Gedanken darauf richten, hallt nichts weiter in uns wider als Verzug, sei er ohnmächtig wartend oder pflichtschuldig eilend.

Zu wissen, was man wann zu tun hat, kann also eine erhebliche psychische Belastung darstellen, deren tieferer Sinn wohl darin besteht, über den eigenen Plänen die Welt nicht zu vergessen, aber komplexere gesellschaftliche Strukturen erfordern nun einmal Termine und Absprachen.

In diese Verfaßtheit des unterdrückten Widerhalls nun fällt die Unterhaltung, nicht als Versuch seiner Erweckung, wie im Fall ernsthafter Kunst, sondern als fremdtönender Ersatz, als Aneinanderreihung von Gemeinplätzen, welche die Verfremdungen der eigenen Gedanken sein könnten; und dieser Reigen beruhigt unser Gemüt, versichert uns der Beweglichkeit unseres Herzens, doch diese Bewegung ist nur angestoßen und unser Leben muß sich aus sich selbst schöpfen.

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