Grauen als Verdruß des anordnenden Geistes
Das Gefühl des Grauens entsteht, wenn die eigene Umgebung einen daran hindert, Dinge in die Ordnung zu bringen, in welcher man sie gerne sähe, ein Wald etwa den Flug von Bällen oder auch nur das eigene Blickfeld, und hängt damit wesentlich mit der Abneigung zusammen, auf die vorhandenen Dinge einzugehen.
Letzteres ist die Verhaltensweise der Lust, und deshalb stört ein unaufgeräumtes Zimmer ein Kind auch weniger als einen Erwachsenen.
Ich würde mich nicht als kindisch bezeichnen, aber ich bin bereit, auf den Wald einzugehen. Ein unaufgeräumtes Zimmer andererseits halte auch ich nicht für erstrebenswert, aber ich kann meinen Weg durch es finden.
Und doch, nach ein paar Nächten des Zeltens im Wald unter raschelnden Blättern vor dem Himmelszelt erscheinen mir Häuser wie kalte Höhlen. Was steht hinter dem Wunsch, diese Höhlen einzurichten? Oder gar Gärten? Was hofft der Künstler zu gewinnen? Jenseits praktischer Erwägungen. Mir genügt es, natürlich gewachsene Schönheit hier und da zu betonen, etwas Übersicht zu schaffen und hinreichende Zugänglichkeit.
Zuflucht zur eigenen Anordnung, und damit auch Grauen, scheinen mir Anzeichen von nervlicher Anspannung zu sein, welche durch die Einrichtung der eigenen Umgebung eingehegt werden soll.
Letztlich verstehe ich diese Dinge, aber mein Selbstbeherrschungsstandard ist so hoch, daß dieses Verständnis etwas Verrufenes und nach besten Kräften ausgeblendetes betrifft, das heißt einen partiellen Nervenzusammenbruch. Und ich vergesse zu oft, Arzt zu sein, und appelliere zu selbstverständlich ans Zusammenreißen. Ich mißverstehe Schwäche zu oft als Prinzipienlosigkeit.
Post Scriptum vom 31.8.2018. Ich sollte vielleicht an dieser Stelle meine Angewohnheit, Ordnung in anspruchslose Dinge zu bringen, wenn ich selbst unter nervlicher Anspannung stehe, nicht übergehen. Nur handelt es sich dabei stets um rein intellektuelle Fragen, das heißt Fragen der richtigen Benennung und Inbeziehungsetzung, welche durch keine weltliche Unordnung gestört werden, weshalb mir das hier beschriebene Grauen auch kaum jemals begegnet, und ich deshalb geneigt bin, es als verächtlicher zu betrachten, als es das verdient.
Letzteres ist die Verhaltensweise der Lust, und deshalb stört ein unaufgeräumtes Zimmer ein Kind auch weniger als einen Erwachsenen.
Ich würde mich nicht als kindisch bezeichnen, aber ich bin bereit, auf den Wald einzugehen. Ein unaufgeräumtes Zimmer andererseits halte auch ich nicht für erstrebenswert, aber ich kann meinen Weg durch es finden.
Und doch, nach ein paar Nächten des Zeltens im Wald unter raschelnden Blättern vor dem Himmelszelt erscheinen mir Häuser wie kalte Höhlen. Was steht hinter dem Wunsch, diese Höhlen einzurichten? Oder gar Gärten? Was hofft der Künstler zu gewinnen? Jenseits praktischer Erwägungen. Mir genügt es, natürlich gewachsene Schönheit hier und da zu betonen, etwas Übersicht zu schaffen und hinreichende Zugänglichkeit.
Zuflucht zur eigenen Anordnung, und damit auch Grauen, scheinen mir Anzeichen von nervlicher Anspannung zu sein, welche durch die Einrichtung der eigenen Umgebung eingehegt werden soll.
Letztlich verstehe ich diese Dinge, aber mein Selbstbeherrschungsstandard ist so hoch, daß dieses Verständnis etwas Verrufenes und nach besten Kräften ausgeblendetes betrifft, das heißt einen partiellen Nervenzusammenbruch. Und ich vergesse zu oft, Arzt zu sein, und appelliere zu selbstverständlich ans Zusammenreißen. Ich mißverstehe Schwäche zu oft als Prinzipienlosigkeit.
Post Scriptum vom 31.8.2018. Ich sollte vielleicht an dieser Stelle meine Angewohnheit, Ordnung in anspruchslose Dinge zu bringen, wenn ich selbst unter nervlicher Anspannung stehe, nicht übergehen. Nur handelt es sich dabei stets um rein intellektuelle Fragen, das heißt Fragen der richtigen Benennung und Inbeziehungsetzung, welche durch keine weltliche Unordnung gestört werden, weshalb mir das hier beschriebene Grauen auch kaum jemals begegnet, und ich deshalb geneigt bin, es als verächtlicher zu betrachten, als es das verdient.
Labels: 21, formalisierung, gesetze, institutionen, persönliches, psychologie, wahrnehmungen, ἰδέα, φιλοσοφία