Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

15. September 2018

Gesellschaftlicher Umgang mit Mißgeschick

Ich möchte die im vorigen Beitrag besprochene geistliche Verschiebung noch einmal anders betrachten.

Begegnet uns Mißgeschick, so haben wir drei Möglichkeiten, mit ihm umzugehen,
  1. es zu beheben,
  2. mit ihm zu leben und
  3. uns von ihm abzukehren.
Mißgeschick, welches wir beheben können, geht zwangsläufig mit unserem Erfahrungserwerb einher, denn wenn wir unser Geschick ausbessern, treffen wir stets zugleich Vorkehrungen, daß uns das gleiche Mißgeschick nicht noch einmal widerfährt.

Mißgeschick, mit welchem wir gesellschaftlich leben, kann sich aus stochastischen Gründen keiner Pechsträhne verdanken, denn so viel Pech gibt es nicht. Da der Mittelwert der Natur aber unser Geschick ist, welches gemeinhin nicht als Mißgeschick betrachtet wird, und von mir an dieser Stelle aus technischen Gründen auch nicht, ohne daß ich damit etwas über Schopenhauer oder den Buddhismus gesagt haben möchte, muß Mißgeschick, mit welchem wir gesellschaftlich leben, also anthropogen sein. Das heißt dann aber per Definitionem des Begriffs Übertretung, daß Menschen die Grenzen des Rechten übertreten haben.

Mißgeschick schließlich, welches uns zur Abkehr von unserem Weg bringt, beruht auf unserer Gleichgültigkeit unserem Ziel gegenüber.

Es zeigt sich also auf rein logische Weise, daß eine Gesellschaft durch die folgenden drei Phasen gehen wird:
  1. Ahnungslosigkeit,
  2. Mahnungslosigkeit und
  3. Ziellosigkeit,
und diese entsprechen also den Siegeln, Trompeten und Schalen der Offenbarung, wobei das Aufbrechen eines Siegels gewiß eine Metapher für Erfahrungserwerb ist, das Erschallen einer Trompete gewiß eine Metapher für Mahnung und das Einflößen eines Trankes gewiß eine Metapher für Erschütterung und Abspinstigkeit.

Labels: , , , , , , , , , ,