Bereitschaftsbeitrag

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11. Dezember 2018

Besitzverwaltung

Es gibt vier Arten der Verwaltung von Besitz, nämlich ihn
  • zu haben,
  • zu nehmen,
  • zu tauschen oder
  • zu geben.
Der Souverän hat den Besitz. Wer den Besitz hat, verfügt über ihn, und die Verfügung führt zu einer Bereitstellungskultur.

Das Militär nimmt den Besitz. Wer sich seinen Besitz nehmen läßt, ordnet sich unter, und die Unterordnung führt zu einer Verwertungskultur.

Die Wirtschaft tauscht den Besitz. Wer den Besitz tauscht, handelt, und der Handel führt zu einer Projektionskultur.

Dies müssen wir etwas näher erläutern. Unter Projektion verstehen wir das Glaubhaftmachen von Umständen, welche den Preis bestimmen. Eine Projektionskultur zeichnet sich dadurch aus, daß sich der Reichtum in den Händen jener sammelt, deren Angebote mit den größten Zukunftserwartungen verbunden sind.

Die Wissenschaft gibt den Besitz, denn nur Wissen wird freiwillig vergeben. Es gibt aber zwei Arten des Gebens, nämlich das Abgeben und das Weitergeben. Wer sich Wissen abgeben läßt, stellt es dar, und die Darstellung führt zu einer Überformungskultur. Wer sich Wissen weitergeben läßt, nimmt es auf, und die Aufnahme führt zu einer Ergänzungskultur.

Es gilt folgender Satz:
Je umfassender Verfügung und Unterordnung gesellschaftlich geregelt sind, desto geringer ist das Gewicht des Handels.
Wer also nicht in einer Welt leben möchte, in welcher Weißmachen alles bestimmt, der muß zu Diensten bereit sein, welche die Verfügungsmöglichkeiten des Einzelnen erhöhen: Entweder eine Gesellschaft ist sich ihrer grundlegenden Bedürfnisse im Klaren und bereit die Deckung dieser gemeinschaftlich zu erleichtern, oder sie muß sich den überzeugendsten Projektoren anvertrauen.

Meine Umwelt wird zu sehr von Projektionen bestimmt für meinen Geschmack. Angesichts meiner Beschäftigung mit der Offenbarung mag dies lächerlich erscheinen, aber dies ist wahrscheinlich ein Fall, in welchem Feuer mit Feuer bekämpft werden muß, das Gleißnerische von der Katastrophe ausgetrieben werden.

Auch gefällt es mir ganz und gar nicht, daß die Ergänzungskultur ausschließlich inneruniversitär beheimatet ist und der Rest der Welt unter einer Überformungskultur lebt. Dies mag in einigen wenigen Fällen angehen, aber in den meisten nicht, weder in der Medizin, noch in kirchlichen Fragen.

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