Zur Verfolgung politischer Interessen
Eine kleine Dialektik (im platonischen Sinne).
Zunächst einmal unterteilen wir die Verfolgung von politischen Interessen danach, ob sie politisch berücksichtigt werden oder nicht.
Die politische Berücksichtigung wiederum unterteilen wir zum einen in die Wahl eines unterstützten Interessenvertreters* (dies könnte auch schlicht ein Steinmetz sein, welcher sich anbietet, ein bestimmtes Gesetz in Stein zu meißeln) und zum anderen in die Verhandlung zwischen getragenen Korporationen.
Ob es das eine oder das andere ist, hängt davon ab, ob die Interessen hochgradig zersplittert sind oder nicht, denn wenn sie es sind, lassen sie sich nicht verhandeln, und wenn sie es nicht sind, gibt es keinen Grund, Vertreter hinzuzuziehen, welche sich mit unterschiedlichen Interessenberücksichtigungen zur Wahl stellen.
Was die Korporationsbildung betrifft, halten wir zunächst einmal fest, daß jeder Korporation ein Interesse zu Grunde liegt. Das allgemeinste Interesse ist das Gute. Dieses kann spezifiziert werden, und seine Spezifizierungen können später auch wieder verallgemeinert werden. Indem Interessen spezifiziert werden, bilden sich neue Interessen, und Korporationen, welche auf diese Weise entstehen, mögen durch Spezifizierung entstanden heißen. Umgekehrt ist es möglich, daß eine Interessenzersplitterung durch Verallgemeinerung ihre Hochgradigkeit einbüßt, und auf diese Weise entstehende Korporationen mögen durch Verallgemeinerung entstanden heißen.
Durch Verallgemeinerung entstandene Korporationen stellen einen geistigen Rückschritt dar und sind daher der Natur des Menschen zuwider. Sie treten üblicherweise in Folge von Katastrophen auf und sind vorübergehender Art. Bei den von mir betrachteten Besinnungen, zunächst auf die Verantwortung, dann auf die Beteiligung und schließlich auf die Ordnung im Rahmen der Rückkehr zur Aristokratie oder der Herrschaft der Sorge, handelt es sich um Spezifizierungen. Die gegenwärtige Coronakrise hat hingegen zu Verallgemeinerungen geführt.
Das heutige politische Klima zeichnet sich dadurch aus, daß ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung in Korporationen organisiert ist und deren Interessen trägt, wenn er zur Wahl antritt. Dem gegenüber stehen hochgradig zersplitterte Interessen, welche einen für sich passenden Vertreter suchen - nicht zuletzt auch, um zu verhindern, daß die getragenen Korporationsinteressen sie zwangsinkorporieren. Gleichzeitig verstärken sich die Bemühungen, Interessen von der politischen Berücksichtigung auszuschließen.
Wenn Interessen aber politisch unberücksichtigt bleiben, so bleibt nur, daß die Interessenten zu ihren eigenen Agenten werden.
* Vertretung im Falle von mehreren Personen.
Zunächst einmal unterteilen wir die Verfolgung von politischen Interessen danach, ob sie politisch berücksichtigt werden oder nicht.
Die politische Berücksichtigung wiederum unterteilen wir zum einen in die Wahl eines unterstützten Interessenvertreters* (dies könnte auch schlicht ein Steinmetz sein, welcher sich anbietet, ein bestimmtes Gesetz in Stein zu meißeln) und zum anderen in die Verhandlung zwischen getragenen Korporationen.
Ob es das eine oder das andere ist, hängt davon ab, ob die Interessen hochgradig zersplittert sind oder nicht, denn wenn sie es sind, lassen sie sich nicht verhandeln, und wenn sie es nicht sind, gibt es keinen Grund, Vertreter hinzuzuziehen, welche sich mit unterschiedlichen Interessenberücksichtigungen zur Wahl stellen.
Was die Korporationsbildung betrifft, halten wir zunächst einmal fest, daß jeder Korporation ein Interesse zu Grunde liegt. Das allgemeinste Interesse ist das Gute. Dieses kann spezifiziert werden, und seine Spezifizierungen können später auch wieder verallgemeinert werden. Indem Interessen spezifiziert werden, bilden sich neue Interessen, und Korporationen, welche auf diese Weise entstehen, mögen durch Spezifizierung entstanden heißen. Umgekehrt ist es möglich, daß eine Interessenzersplitterung durch Verallgemeinerung ihre Hochgradigkeit einbüßt, und auf diese Weise entstehende Korporationen mögen durch Verallgemeinerung entstanden heißen.
Durch Verallgemeinerung entstandene Korporationen stellen einen geistigen Rückschritt dar und sind daher der Natur des Menschen zuwider. Sie treten üblicherweise in Folge von Katastrophen auf und sind vorübergehender Art. Bei den von mir betrachteten Besinnungen, zunächst auf die Verantwortung, dann auf die Beteiligung und schließlich auf die Ordnung im Rahmen der Rückkehr zur Aristokratie oder der Herrschaft der Sorge, handelt es sich um Spezifizierungen. Die gegenwärtige Coronakrise hat hingegen zu Verallgemeinerungen geführt.
Das heutige politische Klima zeichnet sich dadurch aus, daß ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung in Korporationen organisiert ist und deren Interessen trägt, wenn er zur Wahl antritt. Dem gegenüber stehen hochgradig zersplitterte Interessen, welche einen für sich passenden Vertreter suchen - nicht zuletzt auch, um zu verhindern, daß die getragenen Korporationsinteressen sie zwangsinkorporieren. Gleichzeitig verstärken sich die Bemühungen, Interessen von der politischen Berücksichtigung auszuschließen.
Wenn Interessen aber politisch unberücksichtigt bleiben, so bleibt nur, daß die Interessenten zu ihren eigenen Agenten werden.
* Vertretung im Falle von mehreren Personen.
Labels: 28, formalisierung, geschichte, gesellschaftsentwurf, gesellschaftskritik, gesetze, institutionen, wahrnehmungen, zeitgeschichte, ἰδέα, φιλοσοφία