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7. November 2022

Informationsverbreitung

Es gibt zum einen öffentlich zugängliche Informationen und zum anderen nicht öffentlich zugängliche.

Das Geschäft der Verbreitung öffentlich zugänglicher Informationen zerfällt wiederum in zwei Bereiche, nämlich jenen des Zusammentragens von Reporten und jenen der Datenanalyse, und letzterer zerfällt ebenfalls wieder in zwei Bereiche, abhängig davon, ob es sich bei den Daten um zu erfassende Phänomene handelt oder um potentielle Erfassungen von Phänomenen. Ist ersteres der Fall, so besteht die Analyse darin, die Daten einer Erfassungsweise nach zu erfassen, und ist letzteres der Fall, so besteht sie darin, die Daten einer Deutungsweise nach zu deuten.

Beispielsweise berichten Krankenhäuser Todesfälle und diese Reporte werden von verschiedenen Diensten zusammengetragen. Wenn Forscher an einer Universität einen Virus untersuchen, erfassen sie seine Eigenschaften, seien sie struktureller oder pathogener Art. Und wenn die Abfolge von Blitz und Donner benutzt wird, um die Entfernung eines Gewitters zu bestimmen, so wird der Donner als Auswirkung des Blitzes gedeutet.

Und das Geschäft der Verbreitung nicht öffentlicher Informationen besteht darin, Einblicke zu gewähren, sei es durch Infiltration oder Dissidenten.

Also erhalten wir, daß es zum Geschäft der Informationsverbreitung
  • Reporter,
  • Zusammenträger,
  • Erfasser,
  • Deuter,
  • Infiltratoren und
  • Dissidenten
bedarf, und der Wert eines jeden Informationsverbreiters bemißt sich daran, wie gut er in jedem dieser Punkte aufgestellt ist, wobei es im letzten Punkt davon abhängt, als wie zuverlässig er von Dissidenten eingeschätzt wird, welche erwägen, sich an ihn zu wenden.

Unsere Medien heute sind, wenn man sich dies vor Augen hält, als hirntot zu bezeichnen, zusammentragen findet nicht statt, erfaßt wird selektiv, gedeutet gar nicht, abgesehen von der Bezeichnung probabilistisch auftretender Ereignisse als Belege politisch relevanter Entwicklungen, ohne allerdings statistische Erwägungen anzustellen, infiltriert wird auch nicht und als Dissidenten kommen nur Staatsspitzel in Frage.

Es ist dies eine augenfällige Bestätigung der im vorigen Beitrag aufgestellten These, daß die Bindung der Lizenz an die politische Willfährigkeit zur Entwicklung dilettantischer Alternativen führt, welche die lizensierten fachlichen Autoritäten zunehmend ersetzen, wohl nicht immer zum Nutzen des betroffenen Fachs, aber im Falle des Informationsverbreitungsgewerbes schon, da es geringe Anforderungen an die fachliche Autorität stellt.

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