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10. Mai 2024

Kulturspezifische Anerkennungen des generativen Zykels

Der vorletzte Beitrag führt auf die Frage, wie sich die verschiedenen Hochkulturen für den generativen Zykel begeistern ließen, welcher, ebenso wie die Seele, durch den Dreischneuß symbolisiert wird.

Ich bin der Antwort auf diese Frage bereits recht nahe gekommen, aber bei der semitischen und tibeto-japanischen Hochkultur habe ich einen Aspekt übersehen.
  • Der Stand, welcher sich bewährt, heiße Wohlstand,
  • die Abhängigkeit, welche sich bewährt, verläßlich, und
  • das Gesetz, welches sich bewährt, überzeugend,
und
  • Erregte begeistert der Wohlstand,
  • Fordernde die Verläßlichkeit und
  • Gestimmte die Überzeugendheit,
und also muß der generative Zykel in der
  • indogermanischen Hochkultur den Forschern überzeugend und den Errichtern verläßlich erscheinen,
  • semitischen Hochkultur den Schlichtern überzeugend und den Verteidigern wohlstandsbringend und
  • tibeto-japanischen Hochkultur den Zwingern verläßlich und den Bringern wohlstandsbringend.
In der indogermanischen Hochkultur ist das automatisch der Fall, da der generative Zykel die Gestimmten auf natürliche Weise überzeugt und sich die Fordernden in ihrer Rolle als Errichter dessen, was die Forscher erforschen, bereits auf den generativen Zykel verlassen, wobei sie sich konkret an eine spezifische Norm halten, welche für sich in Anspruch nimmt, das Fortschreiten des generativen Zykels zu gewähren, in Deutschland etwa, die Anordnungen der Autoritäten zu befolgen, und in den Vereinigten Staaten, einander auf die Sprünge zu helfen.

Im Falle der semitischen Hochkultur ist in der Anerkennung des Schlichters die Anerkennung des generativen Zykels jedoch noch nicht enthalten, und deshalb muß an seine Anerkennung ein Wohlstandsversprechen in Form einer irdischen Belohnung dafür, den Gestimmten Kulturhoheit zu gewähren, geknüpft werden, sei es in Form von Gottes Segen für die Einhaltung seiner Gesetze oder in jener des Elia, welcher dem Messias den Weg ebnet.

Und im Falle der tibeto-japanischen Kultur gibt es, da die Gestimmten fehlen, nur die Lehre, welcher die Zwinger vertrauen und von welcher sich die Bringer Wohlstand versprechen müssen, und genau das sucht der Buddhismus zu erreichen, indem er die Glückseligkeit vollkommener Ordnung betont.

Am Ende eines Zeitalters gerät sein generativer Zykel in eine Krise, in welcher die persönliche Entwicklung zum Problem für die gemeinschaftliche wird, im Zeitalter der Werke also die Forschung für die Modernisierung, da die Innovationen zunehmend destabilisierend wirken, was dazu führt, daß die Verwaltung danach trachtet, die Forschung zu kontrollieren, und weil das Gesetz, welches ihr dabei vorschwebt, nicht überzeugt, verfällt sie zunehmend auf Verläßlichkeits- und Wohlstandsversprechen im tibeto-japanischen und semitischen Stil, also glücklich über die vollkommene Ordnung zu sein oder auf den überwältigenden Nutzen im Geheimen vollzogener Forschungsprojekte zu wetten.

Dahinter steht aber selbstverständlich nicht der Versuch, dem generativen Zykel Anerkennung zu verschaffen, sondern lediglich der eigenen Verwaltung, und das führt auf den zweiten Blickwinkel auf den Dreischneuß, nämlich daß er deshalb in Klöstern und Tempeln anzutreffen ist, weil hinter Klöstern und Tempeln die Idee steht, daß wir überzeugende Gesetze, verläßliche Abhängigkeiten und Wohlstand nicht der Qualifikation eines Königs oder einer Verwaltung zu verdanken haben, sondern einer mit diesen Dingen befaßten Schule, und wir sehen heute also, daß sich unsere Verwaltungen wieder dem Kulturstiftungsverständnis der Bronzezeit zuwenden und darin nur von der Erinnerung an die kulturellen Errungenschaften der letzten 3600 Jahre gestoppt werden werden.

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