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4. Februar 2019

The Mule (2018)

The Mule ist ein ruhiger Film, leicht, amüsant, schön anzusehen, besser als Gran Torino, schlechter als The Good, the Bad and the Ugly. Er hat mir außerdem in zwei ernsteren Punkten aus der Seele gesprochen, wie Sie möglicherweise sehen können, wenn Sie sich den Beitrag Zeitübergreifende Transzendenz durchlesen: Ich bin selbstverständlich die ganze Zeit auf der Suche nach Einsichten, welche es wert sind, festgehalten zu werden, und sie blühen auch nur in dem Augenblick, in welchem man sie hat.

Anfangs scheint der Film sehr offen, als ob er in viele Richtungen gehen könnte, aber in Wahrheit geht er von der ersten bis zur letzten Sekunde bei gleichbleibender Geschwindigkeit in dieselbe Richtung, er hat einen gewissen Vorrat an Unterhaltsamkeit, und er breitet ihn gleichmäßig aus, nie wird er langweilig und nie spannend, er spricht aus einer gewissen Distanz von den verschiedenen Facetten des Lebens und mit einer gewissen, dem Alter eigenen, eingeschränkten Verantwortung.

Clint Eastwood scheint seltsam bübisch, als wäre er wieder sechs Jahre alt, aber wirklich hart sah er ja auch nie aus, in gewisser Weise schuldet er ja sogar seine ganze Karriere seinem vergleichsweise engelhaftem Aussehen, welches so manchem Western als unterschwellig komischer Kontrast diente. Hier aber ist es Zeichen der Unumkehrbarkeit der Zeit, daß, was war, noch ist, und doch nicht mehr sein kann. Dennoch, ich würde mich nicht wundern, wenn Clint Eastwood noch einen Film drehen würde.

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