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30. Oktober 2019

Zur Wechselbeziehung zwischen transzendenten Akten und beurteilenden Gefühlen

Die Beiträge Ideelle Empathie und beurteilende Gefühle und Ideelle Besinnung und transzendente Akte legen eine Wechselbeziehung zwischen transzendenten Akten und beurteilenden Gefühlen nahe.

Wir müssen uns dazu aber genauer überlegen, welcher Art die beurteilenden Gefühle sind, und finden, daß
  • das beurteilende Gefühl der Lust die Erwartung ist,
  • die beurteilenden Gefühle der Achtung Entscheidungen darstellen und
  • die beurteilenden Gefühle der Sorge Formen der Aufnahme (von Rechtschaffenheit, Verbundenheit und Frieden).
Selbstverständlich handelt es sich bei der Aufnahme um eine Entscheidung und bei der Entscheidung um eine Erwartung, eben wie es sich bei der Sorge um Achtung und bei der Achtung um Lust handelt. Der Klarheit der Definitionen tut dies aber keinen Abbruch, es ist immer nur ein ausgenommen die hinzuzufügen (alle Lust ist Lust, ausgenommen die Achtung und so weiter).

Materielle transzendente Akte.

Die Methode der Transzendenz ist die Anleitung durch den Willen und ihr Gegenstand die Welt. Es ergeben sich die folgenden Wechselbeziehungen:
  • Rechtschaffenheit <-> Berufenheit zur Anleitung,
  • Verbundenheit <-> <-><->Eingeholtheit von der Anleitung und
  • Frieden <-> <-><->Wagemut zur Anleitung.
Unser Geist enthält ja stets verschiedene Eindrücke, und unsere Erwartung beurteilt die Aussichten von materiellen transzendenten Akten, während wir sie vollbringen. Die Rechtschaffenheit unserer Gedanken ist ein Indiz der Berufenheit zur Anleitung, unsere Verbundenheit mit der Welt ein Indiz der Eingeholtheit durch das beschworene Schicksal und der uns erfüllende Friede ein Indiz des nötigen Wagemuts.

Diese Wechselbeziehungen stabilisieren oder verhindern den transzendenten Akt. Wir müssen, wie man sagt, mit uns im Reinen sein. Mit anderen Worten besteht die Wechselbeziehung hier in der Flüchtigkeit der Wahrnehmung.

Funktionale transzendente Akte.

Die Methode der Transzendenz ist die Hervorrufung durch die Tat und ihr Gegenstand die transzendente Verbundenheit. Es ergeben sich die folgenden Wechselbeziehungen:
  • Berufenheit <-> Entscheidung für die Bedeutung,
  • Wagemut <-> Entscheidung für die Dringlichkeit und
  • Eingeholtheit <-> Entscheidung für die Sinnhaftigkeit.
Die Besinnung auf die Gefaßtheit führt zur Entscheidung für die entsprechende Gefordertheit, beispielsweise die Besinnung auf die eigene Berufenheit im Gegenüber zu dem Eindruck, etwas einem etwas Bedeutendes vernachlässigt zu haben, und zwar dasjenige, aus dessem Nachkommen sich die betrachtete Berufenheit speist, mit anderen Worten also ein transzendent erwirktes Klein Beigeben im Namen des Heiligen.

Diese Beziehungen sind Wechselbeziehungen im zyklisch fortgesetzten Sinne: Entscheidung für die Bedeutung vergrößert die Berufenheit des Hervorrufenden, Entscheidung für die Dringlichkeit gibt dem Wagemutigen ein neues Betätigungsfeld und Entscheidung für die Sinnhaftigkeit holt selbst wieder ein. Mit anderen Worten besteht die Wechselbeziehung hier in der Schöpferischkeit der Tat.

Ideelle transzendente Akte.

Die Methode der Transzendenz ist die Anrufung durch die Wahrnehmung und ihr Gegenstand Gott. Es ergeben sich die folgenden Wechselbeziehungen:
  • Bedeutung <-> Aufnahme in die Rechtschaffenheit,
  • Dringlichkeit <-> Aufnahme in die Verbundenheit und
  • Sinnhaftigkeit <-> Aufnahme in den Frieden,
jeweils Gottes, wobei die Rechtschaffenheit Gottes das Weltgesetz ist, die Verbundenheit Gottes das weltliche Leben und der Frieden Gottes das weltliche Erbe.

Die Wechselbeziehung ist auch hier zyklisch fortgesetzter Natur: Berücksichtigung des einem Heiligen führt zu neuem Heiligen, Überleben zu neuer Dringlichkeit und Vererbung zu sich ausdehnender Sinnhaftigkeit. Und also besteht die Wechselbeziehung hier in der Maßlosigkeit des Willens.

Im Laufe unseres Lebens müssen wir dies alles meistern: die Flüchtigkeit der Wahrnehmung durch Ehrbarkeit, die Schöpferischkeit der Tat durch Gefaßtheit und die Maßlosigkeit des Willens durch das der Gefordertheit Genüge Tun.

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