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25. Juni 2024

Verblendung und Souveränität

Verblendung und Souveränität stehen in einem komplementären Verhältnis zu einander: Sie schließen einander aus, und wo das eine nicht vorliegt, da liegt das andere vor.

Aufgrund der zentralen Bedeutung eines zutreffenden Verständnisses für die Souveränität ist das weitestgehend trivial, also weil ein Blinder an der Nase herumgeführt werden kann und ein Sehender nicht, doch die Weise, auf welche ein Unsouveräner verblendet wird, möchte ich genauer betrachten.

Der Mensch hat ein natürliches Interesse daran, daß sein Verständnis wächst, und in unserer Kultur akzeptieren wir, daß wir zu diesem Zweck auf theatralische Weise auf bestimmte Blickwinkel hingewiesen werden. Die Rolle desjenigen, welcher diese Aufgabe übernimmt, ist jene eines Wartes, welcher uns auf der Höhe der Zeit hält.

Letztlich kann jeder in diese Rolle schlüpfen, die Frage ist nur, ob er auch akzeptiert wird, und hier ist die Frage im besonderen, ob es akzeptiert wird, wenn er sich nicht um das organische Wachstum unseres Verständnisses bemüht, indem er bedenkenswerte Ansätze für sich stellende Probleme vorstellt, sondern stattdessen Probleme für wichtig und Lösungen für richtig erklärt.

Nun, das hängt von unserer Sitte ab, von unseren Anstandsvorstellungen, welche, sofern sie intakt sind, letzteres Verhalten ächteten. Ächtung basiert indes darauf, Einzelnen ihre Schranken aufzuweisen, und wenn Viele auf ein Mal von ihr abweichen, änderte sie sich und unsere Anstandsvorstellungen verkämen.

Die Ächtung von Propaganda an der Stelle der Verständniserweiterung im speziellen wird seit alters her durch bestechende Gesetzgebung außer Kraft gesetzt, welche künstlich Probleme schafft und der Masse ihr natürliches Interesse an letzterer austreibt und sie für erstere empfänglich macht, derart sie Nicht diesen! schreit und nach Barrabas verlangt. Und also verblenden Imperien ihre Kolonien, aber nicht nur sie, denn wenn so genannte Cronies (abgeleitet von Crown und jene Parlamentarier betreffend, welche die Krone, also das Oberhaus, vor dem Reform Act von 1832 in ihrer Tasche hatte) ihren Kontakten in Militär und Wirtschaft blind vertrauen und deren Weisungen unbesehen umsetzen, werden auch sie ihr natürliches Interesse an Verständniserweiterung aufgeben und sich für Propaganda öffnen und mit ihnen die Bürger, welche sie politisch vertreten.

Es gibt in dieser Lage also zwei Wege, der eigenen Degradation zu entkommen:
  1. Die Etablierung eines anderen Mechanismusses als der Ächtung, um abtrünnigen Verständniserweiterungswarten beizukommen, und
  2. die Etablierung einer anderen Zuständigkeit für die Verständniserweiterung als der des theatralischen Hinweisers,
und es ist klar, daß nur der letztere Aussicht auf Erfolg hat, also zu erreichen, daß die Leute verstehen, daß sie sich selbst darum kümmern müssen, auf der Höhe der Zeit zu bleiben, weil ihnen ständig mehr Herrschaftspropaganda serviert wird.

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