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9. Juni 2024

Vermachte Güter und gemeinschaftliche Seelenanregung

Im generativen Zykel wird der Jugend jeweils ein vom Zeitalter abhängiges Gut vermacht, im Zeitalter der Wunder ist es Wissen, in jenem der Wacht Zugang und in jenem der Werke Macht, wobei ich das Wissen Bildung, den Zugang Partnerschaft und die Macht Kultur (oder Technologie) genannt habe, aber im Rahmen der hiesigen Betrachtung ist es besser
  • das Wissen (Gesamt-)Erfahrung,
  • den Zugang (Gesamt-)Verbund (oder bisweilen auch Gesellschaft) und
  • die Macht (Gesamt-)Bestand
zu nennen, wobei letzterer wieder in Waren, (Waren-)Reserven, (Waren-)Quellen und Geräte unterteilt werden kann, wenn man denn bereit ist, Bücher und Straßen Geräte zu nennen, und die Erfahrung wie gehabt in Erfahrung, Haltung und Vorhaben unterteilt wird (statt von weiterem und engerem Sinn möchte ich hier von rückblickendem und unmittelbarem Sinn sprechen, schließlich erfahren wir ja auch unsere Haltung und Vorhaben, wenn auch nur als Einflüsse im Rückblick, also als Bedingungen in Entwicklungsmustern).

Und an diese Vermächtnisse knüpfen die gemeinschaftlichen Seelenanregungen an,
  • das Probieren an die (Gesamt-)Erfahrung, welche es wappnet,
  • das Hinweisen an den (Gesamt-)Verbund, welcher es überzeugt, und
  • das Buhlen an den (Gesamt-)Bestand, welcher es positioniert.
Eine dieser Anknüpfungen ist in jedem Zeitalter jeweils erwünscht und wird von seinem Theater kanalisiert, die unerwünschten aber werden von ihm entweder übertönt oder verkehrt, und daraus folgt schon, daß sich die Theater der Zeitalter von einander unterscheiden. Bisher hatte ich nur das Theater der Zeitalter der Werke dargestellt, aber nun stelle ich es im allgemeinen dar.

Theater des Zeitalters der Wunder.
  • Verkehrung der Verbundsanknüpfung durch die Nützlichkeit (hinweisen auf Sinnhaftigkeit),
  • Kanalisierung der Erfahrungsanknüpfung durch Helden (Erfahrungsbewährende),
  • Übertönung der Bestandsanknüpfung durch Gelegenheiten (buhlen um Erfahrungen).
Theater des Zeitalters der Wacht.
  • Kanalisierung der Verbundsanknüpfung durch Gesellschaftstragendes (Verbundesstützen),
  • Übertönung der Erfahrungsanknüpfung durch Athleten (probieren von Vorhaben),
  • Verkehrung der Bestandsanknüpfung durch Kundschafter (buhlen um Bedeutsamkeit).
Theater des Zeitalters der Werke.
  • Übertönung der Verbundsanknüpfung durch den Blickwinkel (hinweisen auf Haltungen),
  • Verkehrung der Erfahrungsanknüpfung durch Stars (probieren von zu ihm Aufgerufenem),
  • Kanalisierung der Bestandsanknüpfung durch Bestandsbeitragende.
Zu welchem Grad den Zeitaltern Theater anzuraten ist, möchte ich hier nicht beantworten, aber wie immer liegt er in der goldenen Mitte. Auch gibt es eine väterlicherseits ererbte Neigung, auf eine der drei möglichen Weisen anzuknüpfen, beispielsweise
  • ist Elon Musk verbundsorientiert und sucht entsprechend nach gesellschaftstragenden Hinweisen (und gibt auch selber welche),
  • bin ich erfahrungsorientiert und will also wissen, was andere erfahren haben, etwa wissenschaftliche Einsichten, (und auch selber mitteilen, was ich erfahren habe), und ersteres ausprobieren und
  • ist Tucker Carlson bestandsorientiert und sucht also nach einem Buhlen, den Bestand zu verwalten, (und buhlt auch selbst darum).
Ich habe mich vor einiger Zeit etwas herablassend über Elon Musk und Tucker Carlson geäußert, aber der Grund dafür ist nicht, daß sie anders orientiert sind als ich, denn ich kann mir auf meine Orientierung nichts einbilden, ist sie doch die kindischste.

Nein, der Grund dafür ist, daß ich bei ihnen keinen Regung erkennen kann, zu Ureigenem zu gelangen, und auch da muß ich die bisherige, nur für das Zeitalter der Werke gültige Darstellung verallgemeinern: Der Zykel der ureigenen Aussichten beginnt im Zeitalter der
  • Wunder mit der (Gesamt-)Erfahrung, welche die Gesamtbetrachtung ist, in welche wir hineingeboren werden,
  • Wacht mit dem (Gesamt-)Verbund, welcher die Gesamtentscheidung ist, in welche wir hineingeboren werden, und
  • Werke mit dem (Gesamt-)Bestand, welcher die Gesamtschöpfung ist, in welche wir hineingeboren werden,
und aus diesen Vermächtnissen heraus entwickeln wir dann unsere ureigenen Aussichten - oder auch nicht.

Die ureigenen Aussichten entspringen der Reflexion der möglichen Haltungen,
  • die ureigene Schöpfung der Reflexion der möglichen Umgänge,
  • die ureigene Betrachtung der Reflexion der möglichen Vorhaltungen und
  • die ureigene Entscheidung der Reflexion der möglichen Bestrebungen,
derart erst die Einbeziehung des Potentiellen das Ureigene neben dem Aktuellen etablieren kann, bewertet etwa durch die Gehießenheit oder Wertschätzung, wobei ich den gläubigen geistigen Horizont gerade so definiert habe, die eigenen Bestrebungen der Gehießenheit anzupassen. (Diese Entscheidung geht dem übrigen natürlich voraus, also sich etwa zu fragen, was der eigenen Vorliebe entspricht, um mit ihm umzugehen, oder was man (subjektiv) glaubt, um es sich vorzuhalten, und knüpft an unseren Verbund mit Gott an.)

Indes genügt für das Ureigene bereits die Reflexion des Möglichen, unabhängig von seiner Bewertung, so lange wir uns nur in unserer Wahl wiederfinden. Und bei Nayib Bukele etwa, welchen Tucker Carlson vor kurzem interviewte, sah ich klar und deutlich eine ureigene Betrachtung, während Tucker Carlson schlicht die zu unserem Bestand Beitragenden im Theater des Zeitalters der Werke vorstellt, zuletzt Thomas Massie, welcher mir in biographischer Hinsicht sehr ähnlich ist, aber welchen ich mir trotzdem nicht zum Buhlen wünsche, was mich in letzter Zeit ehrlich gesagt deprimiert hat, diese unverdrossene Theateraufführung, als ob wir alles, was wir bräuchten, bereits hätten. Nun, einstweilen ist es so, daß ein Land klein und unwichtig und zudem von großen Problemen erdrückt sein muß, um sich politischen Führern, welche selber denken, anzuvertrauen. Und welchen geistigen Quellen diese auch immer entspringen, dem Konsum des Theaters des Zeitalters der Werke entspringen sie nicht.

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