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20. Juni 2024

Das allgemeine Streben der Seelenteile

Im Bemühen um das Wesentliche, Schöne und Mächtige zeigt sich das allgemeine Streben der Achtung, Sorge und Lust, und an den Gegenstände beurteilenden Gefühlen der Sorge läßt sich seine Struktur ablesen, das heißt die Struktur
  • Auszeichnung im Falle der Achtung,
  • Verschönerung im Falle der Sorge und
  • des sich Versuchens im Falle der Lust.
Im Falle der Achtung können wir parallel dazu auch zu den gegenstandsbeurteilenden Gefühlen der Achtung greifen, insofern die Auszeichnung durch die Fähigkeit zur Versorgung folgende Phasen durchläuft:
  1. Eine Versorgungsweise ist bedeutsam und verwandelnd, wenn ihre Verläßlichkeit auf uns beruht,
  2. ein Reservoir ist günstig und verheißungsvoll, wenn es die Versorgungsweise erlaubt, und
  3. der Fortschritt ist eifrig und verwandt, wenn sich die Versorgungsweise bewährt.
Da die Auszeichnung mit einem Konzept beginnt, sagen wir auch, daß sie belanggetrieben sei, und das Wesentliche besteht gerade in der erfolgreichen Auszeichnung durch den eigenen Versorgungsbeitrag.

Die Verschönerung hingegen ist verbindungsgetrieben und durchläuft die folgenden Phasen:
  1. Verbundenheit mit einem Gegenstand,
  2. Liebe eines Zustands seiner möglichen (üblicherweise in einer partiellen, also niederdimensionalen, Erfassung, beziehungsweise Projektion) und
  3. Zufriedenheit mit einer ihn in diesen überführenden Behandlung,
und das Schöne ist das Ergebnis der erfolgreichen Verschönerung.

Da die punktförmige Zeit weder Zukunft, noch Vergangenheit kennt, besitzt das allgemeine Streben der Lust keine Phasen, sondern nur Varianten, nämlich
  • den nach Freude strebenden Entdeckungsversuch,
  • den nach Stolz im engeren Sinne strebenden Anlegungsversuch (hier paßt auch Lenkungsversuch) und
  • den nach Genugtuung strebenden Nutzbarmachungsversuch,
und das Mächtige erweist sich gerade in erfolgreichen Versuchen.

Wie gesagt stirbt am Ende des Zeitalters
  • der Wunder das Mächtige,
  • der Wacht das Schöne und
  • der Werke das Wesentliche
und das zeigt sich im Falle
  • des Mächtigen in den Lenkungsversuchen,
  • der Verschönerung in ausbleibender Verbundenheit und
  • der Auszeichnung in nicht voranschreitender Unabhängigkeit,
derart am Ende des Zeitalters der Werke eine seltsame Kurzatmigkeit einsetzt, welche uns fiebrig nach Bedeutsamem Ausschau halten läßt und nach der Gunst, es anzuwenden, doch es sich bald herausstellt, daß wir keine verläßliche Basis gefunden haben, um unsere Eingezogenheit in unseren Abhängigkeiten dauerhaft zu verbessern, während das Zeitalter der Wacht zum Schluß in einer bleiernen Uninspiriertheit versinkt und das Zeitalter der Wunder in wildem Chaos.

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