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15. Mai 2013

Nochmals zu den transzendenten Akten des ideellen Zykels

Ich wurde gestern, ohne es recht beabsichtigt zu haben, auf eine genauere Erfassung der transzendenten Akte des ideellen Zykels geführt: Erregte formen den organischen Teil ihres Bewußtseins um, Erwartende den tierischen und Gestimmte den menschlichen.

Dies ist allerdings nicht so ganz leicht zu verstehen. Bei der Lust ist es noch vergleichsweise einfach, es findet eine Neuformung einer Fähigkeit statt, also eine Erweiterung des organischen Bewußtseins um etwas weiteres, was die Anstrengung zu vollbringen vermag.

Nun ist es allerdings töricht zu fordern, daß die Lust ein Monopol darauf haben sollte, denn in dem Falle wäre es mit den Neuformungen der Achtung und der Sorge nicht weit her. Wir müssen die Angelegenheit vielmehr unter dem Aspekt der Direktion betrachten, das heißt die Lust hat eine konkrete Anstrengung vor Augen, die Achtung einen Plan und die Sorge eine Anpassung, wobei die letzteren beiden Gegenstände die jeweils elementareren Gegenstände auf beliebige Weise enthalten können.

Dieses vorweg gesagt darf ich wohl annehmen, daß die Achtung neues Verhalten formt. Neue Fähigkeiten und neues Verhalten, soweit läßt es sich fassen.

Aber was formt die Sorge?

Keineswegs neue Begriffe, welche auf neuem Verhalten und als Teil dessen gegebenenfalls neuen Fähigkeiten beruhen. Durch des Tieres Ahnung wurde der Mensch erschaffen, nicht durch seine eigene. Aber als er erschaffen ward, da wurde er zu mehr als vormals vorhanden war.

Ich habe den Begriff Einklang verwendet. Was meine ich damit?

Letztlich eine Form annehmbarer Existenz in einer Welt, weiter will ich es nicht spezifizieren. Aber es ist natürlich klar, daß eine neue Form annehmbarer Existenz ohne neue Fähigkeiten oder neues Verhalten nur schwer zu haben ist, wie gesagt, der direktive Aspekt ist der entscheidende.

Ich sehe für unsere Zukunft drei mögliche Wege.
  1. We are Borg.
  2. Das Unabomber Manifest.
  3. Age of Aquarius (bin ich übrigens.)
Nun, wiederum ist es die dritte Variante, welche nicht so leicht zu fassen ist. Ich schrieb schon von den transzendenten Anteilen an Glauben, ich fürchte, ich muß diesbezüglich weiter gehen.

Wenn wir die ersten beiden Varianten vermeiden wollen, dann können wir nicht vermeiden, die Welt als etwas anzusehen, das mit uns in einer atmenden Beziehung steht, gegen uns anbrandet und dann wieder uns in sich aufnimmt, mit anderen Worten müssen wir uns in den elementaren transzendenten Akten des Fortschreitens und Zurücksetzens des materiellen Zykels, welche eben darin bestehen, sich in einer feindlichen Welt zu bewähren (Fortschreiten), und eine freundliche Welt zu segnen (Zurücksetzen), zu üben.

Wir müssen dahin gelangen, uns bei Bedarf von der Welt distanzieren zu können und ebenso, sie bei Bedarf zu befruchten, denn nur dadurch werden wir die Macht der Koerzion brechen und zugleich in einem stabilen, Koexistenz bejahenden Rahmen bleiben. Ich halte das ehrlich gesagt schon für prinzipiell möglich. Das Zeitalter des Wassermanns begänne also ausgesprochen diszipliniert mit Atemübungen, denn das ist der einzige Weg, das Gleichgewicht zu halten.

Ich bitte darum, das mit dem Atmen rein metaphorisch zu verstehen.

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