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30. August 2014

Nochmals zum Vajrayogini-Vajravarahi Mandala (16. Jahrhundert)


Nähere Informationen: http://www.himalayanart.org/image.cfm/94.html, Karma, Kagyü, Buddhismus.

Zum Zusammenhang mit den Hexagrammen des I Chings siehe: Eine zweite Erklärung des I Gings.

Zu den fünf zentralen Figuren. In den Urteilen zu 2. Das Empfängliche finden sich zwei Drachen, der mitternachtsblaue Himmelsdrachen und der gelbe Erddrachen.

Offenbar steht Rot für Licht, Yang und Schwarz für Schatten, Yin. Ich vermute, daß der Himmelsdrachen für Platons gutes Roß und der Erddrachen für Platons schlechtes Roß steht, vergleiche Der Führer des Gespanns, also Mitternachtsblau für die Achtung und Gelb für die Lust.

Denn dann geben die vier zentralen Figuren die Orientierung des Hexagramms vor, wobei die Sorge als Führer des Gespanns mit dem Licht selbst zu identifizieren ist.

Und die fünf zentralen Figuren verweisen zugleich auch auf die fünf Hexagramme des I Chings zu jedem der sechs Ecken des Hexagramms des Mandalas, wobei Lust für die Jugend, Achtung für das Alter, Licht für das Wesen, Schatten für die Herrschaft und die Mitte für die Kraft der jeweiligen Ordnung steht.

Zu der zentralen Figur der unteren rechten Ecke. Zugleich steht in den Urteilen zu 2. Das Empfängliche aber auch, daß die Größe der Natur darin besteht, alle Geschöpfe gleichermaßen zu ertragen. Außerdem heißt es:
Durch jenes, durch das die Welt gebunden ist, durch ebendies werden die Bande aufgehoben.

- Hevajratantra
Und darin liegt die Umkehrung begründet, welche im Mandala durch Tara in der unteren rechten Ecke ausgedrückt wird: Jede Qualität wird zugleich gewirkt und wahrgenommen. Das Licht mag alle Qualitäten wirken, aber nur der Schatten erfreut sich an allen. Und wenn wir also erkennen, daß wir selbst Bewußtsein und Schatten sind und gerade so viel mit Licht erfüllt, wie es Gott gefällt, so lösen sich unsere Bande.

Ihr Lotussitz symbolisiert dabei das Hexagramm in seiner Gesamtheit.

Zu den Figuren der rechten Seite. Liest man die rechte Seite des Mandalas als zu den Kulturen der Achtung gehörend, so liegt die Vermutung nahe, daß die Tierköpfe der Figuren dort so zu verstehen sind, daß derartige Kulturen sich um gleichsam tierische Vorbilder scharen, wie etwa der Wolfsbezug der Türken und Römer oder der Bärenbezug der Russen nahelegt, oder auch die Ähnlichkeit menschlicher Sprachen zum Gesang heimischer Vögel, siehe: Alle Vögel sind schon da.

Das ist auch keinesfalls zufällig, denn das einer jeweils geachteten Sitte zugrundeliegende Verhaltensmuster muß den selben funktionalen Anforderungen entsprechen, wie sie das Tierreich beherrschen, wobei die Notwendigkeit der Entsprechung bis in das Sprechen hinein freilich fraglich bleibt.

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