Concerning Hobbits
Harfoots: gesellig.
Stoors: selbstgefällig.
Fallohides: abenteuerlich.
Die Geselligkeit der Harfoots ist eine hinabgezogene Zufriedenheit, wie sie wohl entsteht, wenn der Sorge keine Gründe gegeben werden.
Die Selbstgefälligkeit der Stoors ist ein herabgesetzter Stolz auf die eigenen Leistungen, wie er wohl entsteht, wenn dem Ehrgeiz keine Ziele geboten werden.
Die Abenteuerlust der Fallohides ist der heruntergefahrene Drang sich zu beweisen, wie er wohl entsteht, wenn die Verantwortung nicht auf die Probe gestellt wird.
Hobbits sind durch geregelte Verhältnisse temperierte Menschen. Tolkien sagt es natürlich selbst, wenn er schreibt:
In meiner Terminologie sind Harfoots, Stoors und Fallohides also Gestimmte, Leistungserwartende und Umgangserwartende, aber wie gesagt durch geregelte Verhältnisse temperiert.
Oder entsprechen sie einer anderen meiner Dreifaltigkeiten?
Die Frage ist berechtigt und der Hauptgrund für diesen Beitrag. Ich nutze die Gelegenheit, um vor dem Hintergrund einer von einem anderen wahrgenommenen charakterlichen Verschiedenheit unter den Menschen nochmals die unterschiedlichen Seinsweisen durchzugehen, zu welchen die Dreiteilung der Seele in Lust, Achtung und Sorge dieselben führt.
Es ist mir nämlich erst vor diesem Hintergrund klar geworden, daß die drei Wege der Schöpferischkeit, des Gebets und der Dienstbarkeit, von welchen ich zuletzt sprach, in der spezifischen Wahrnehmung der Welt durch Sorge, Achtung und Lust wurzeln, nämlich
Und um dieser Aufzählung noch ihre Krone aufzusetzen, sei bemerkt, daß der Trost, je nach Zeitalter, im Weg der Schöpferischkeit (Werke), des Gebets (Wunder) oder der Dienstbarkeit (Wacht) besteht, wobei Enthebung zu Schöpferischkeit, Auslieferung zu Gebet und Unterwerfung zu Dienstbarkeit führt.
Wir sehen hier also die zuvor postulierte Wandelbarkeit der Kräfte der Natur, wobei es niemanden über Gebühr verwundern sollte, daß es auch auf den anderen beiden Wegen zu Gebeten kommt, wenn eine Krise vorliegt, wobei ein Zeitalter dann zu Ende geht, wenn das ihm zugehörige Gebet aus Enthebung, Auslieferung oder Unterwerfung, keine Abhilfe mehr verspricht, in welchem Fall zum ersten Mal das Gebet des nächsten Zeitalters ertönt.
Dabei möchte ich es an dieser Stelle belassen, die Darstellung klärt die zuletzt behandelten Aspekte und sollte sich mit den vorigen vertragen. Wesentlich für die hiesige Betrachtung ist der auferlegte Charakter dieser verschiedenen Seinsweisen, sie sind Geschick, Fundamente der Erwartung, des Glaubens. Wir sehen die Welt durch einen bestimmten Seelenteil, weil nur er uns in unserer Bestürztheit einen Ausweg verspricht. Ohnmächtig, beispielsweise, wie ich in dieser Zeit bin, kann ich mich nur an die Ahnung der Erhörtheit klammern, eine Ahnung, freilich, welche ich möglicherweise bereits versöhnt habe, weshalb in mir das Bedürfnis nach Überlassung aufsteigen könnte. Was sonst könnte ich oder sonst jemand tun? Auf die Entdeckung einer Kraft hoffen, welche unsere intellektuelle Unterlegenheit aufhöbe? Oder darauf, die bekannten Kräfte so auszurichten, daß wir durch dieselbe keinen Schaden erlitten? Nein, weder berechnende Sorge, noch schaffende Lust kann hier helfen. Einzig die betende Achtung.
Die Unterscheidung der Menschen nach ihrem väterlicherseits ererbten Charakter hingegen, wie sie auch bei den unterschiedlichen Arten von Hobbits aufträte, so denn meine obige Auffassung stimmte, betrifft eine blinde Neigung und zugleich angeborene Eignung zur Betrachtung der Welt nach Maßgabe eines der drei Seelenteile. Und um zur aufgeworfenen Frage zurückzukehren, ich denke, daß es außer Frage steht, daß diese in der Tat hinter der Charakterisierung der Harfoots, Stoors und Fallohides stehen. Innerhalb der diesartigen Seelenteilbestimmtheit ist also die Entsprechung zu suchen, und wie ich meine, auch zu finden; man vergleiche beispielsweise die Frage nach dem Ort des eigenen Wohlbefindens meines Persönlichkeitstests mit Tolkien's Beschreibung.
Daß es in jedem Zeitalter Bedarf an allen Charakteren gibt, alleine schon deshalb, weil jede Zivilisation auf dem Ausgleich eines Charaktergegensatzes beruht, habe ich so bereits explizit erwähnt, setze es aber auch hier wieder dazu, um gedanklichen Abwegen vorzubeugen. Letztlich gibt das I Ching hier allzeit gültige Aufschlüsse, etwa für die Rolle von Gestimmten in einer gestimmt-erwartenden Zivilisation, Wind über Berg: Nicht aufgeben, im Rahmen des Möglichen arbeiten, auf das letztliche Gewicht des Wahren vertrauen.
Stoors: selbstgefällig.
Fallohides: abenteuerlich.
Die Geselligkeit der Harfoots ist eine hinabgezogene Zufriedenheit, wie sie wohl entsteht, wenn der Sorge keine Gründe gegeben werden.
Die Selbstgefälligkeit der Stoors ist ein herabgesetzter Stolz auf die eigenen Leistungen, wie er wohl entsteht, wenn dem Ehrgeiz keine Ziele geboten werden.
Die Abenteuerlust der Fallohides ist der heruntergefahrene Drang sich zu beweisen, wie er wohl entsteht, wenn die Verantwortung nicht auf die Probe gestellt wird.
Hobbits sind durch geregelte Verhältnisse temperierte Menschen. Tolkien sagt es natürlich selbst, wenn er schreibt:
a well-ordered and wellfarmed countryside was their favourite haunt,aber in den Klischees der Harfoots, Stoors und Fallohides (analog Bob Andrews, Jupiter Jones und Peter Crenshaw) steckt ein kleines bißchen mehr, nämlich eine Aussage über die Zusammensetzung der Völker Nordeuropas, worauf Tolkien auch wieder vorsichtig hinweist
The Harfoots were browner of skin, smaller, and shorter, and they were beardless and bootless; their hands and feet were neat and nimble; and they preferred highlands and hillsides. The Stoors were broader, heavier in build; their feet and hands were larger; and they preferred flat lands and riversides. The Fallohides were fairer of skin and also of hair, and they were taller and slimmer than the others; they were lovers of trees and of woodlands,gemeint sind wohl Alpenvorland, Niederlande und Skandinavien als mögliche Ursprungsländer der britischen Bevölkerung, wobei die Harfoots nach Geborgenheit, die Stoors nach Respekt und die Fallohides nach Anerkennung streben.
In meiner Terminologie sind Harfoots, Stoors und Fallohides also Gestimmte, Leistungserwartende und Umgangserwartende, aber wie gesagt durch geregelte Verhältnisse temperiert.
Oder entsprechen sie einer anderen meiner Dreifaltigkeiten?
Die Frage ist berechtigt und der Hauptgrund für diesen Beitrag. Ich nutze die Gelegenheit, um vor dem Hintergrund einer von einem anderen wahrgenommenen charakterlichen Verschiedenheit unter den Menschen nochmals die unterschiedlichen Seinsweisen durchzugehen, zu welchen die Dreiteilung der Seele in Lust, Achtung und Sorge dieselben führt.
Es ist mir nämlich erst vor diesem Hintergrund klar geworden, daß die drei Wege der Schöpferischkeit, des Gebets und der Dienstbarkeit, von welchen ich zuletzt sprach, in der spezifischen Wahrnehmung der Welt durch Sorge, Achtung und Lust wurzeln, nämlich
- daß die Sorge von den Regungen ausgeht, welche den Seelenfrieden stören könnten, und diese ins Gleichgewicht zu bringen versucht,
- die Achtung von den Ahnungen, welche die zurückzulegende Strecke ankündigen, und diese zu versöhnen versucht und
- die Lust von den Gegebenheiten, aus welchen sie wählen kann, um sie umzuwirken.
Und um dieser Aufzählung noch ihre Krone aufzusetzen, sei bemerkt, daß der Trost, je nach Zeitalter, im Weg der Schöpferischkeit (Werke), des Gebets (Wunder) oder der Dienstbarkeit (Wacht) besteht, wobei Enthebung zu Schöpferischkeit, Auslieferung zu Gebet und Unterwerfung zu Dienstbarkeit führt.
Wir sehen hier also die zuvor postulierte Wandelbarkeit der Kräfte der Natur, wobei es niemanden über Gebühr verwundern sollte, daß es auch auf den anderen beiden Wegen zu Gebeten kommt, wenn eine Krise vorliegt, wobei ein Zeitalter dann zu Ende geht, wenn das ihm zugehörige Gebet aus Enthebung, Auslieferung oder Unterwerfung, keine Abhilfe mehr verspricht, in welchem Fall zum ersten Mal das Gebet des nächsten Zeitalters ertönt.
Dabei möchte ich es an dieser Stelle belassen, die Darstellung klärt die zuletzt behandelten Aspekte und sollte sich mit den vorigen vertragen. Wesentlich für die hiesige Betrachtung ist der auferlegte Charakter dieser verschiedenen Seinsweisen, sie sind Geschick, Fundamente der Erwartung, des Glaubens. Wir sehen die Welt durch einen bestimmten Seelenteil, weil nur er uns in unserer Bestürztheit einen Ausweg verspricht. Ohnmächtig, beispielsweise, wie ich in dieser Zeit bin, kann ich mich nur an die Ahnung der Erhörtheit klammern, eine Ahnung, freilich, welche ich möglicherweise bereits versöhnt habe, weshalb in mir das Bedürfnis nach Überlassung aufsteigen könnte. Was sonst könnte ich oder sonst jemand tun? Auf die Entdeckung einer Kraft hoffen, welche unsere intellektuelle Unterlegenheit aufhöbe? Oder darauf, die bekannten Kräfte so auszurichten, daß wir durch dieselbe keinen Schaden erlitten? Nein, weder berechnende Sorge, noch schaffende Lust kann hier helfen. Einzig die betende Achtung.
Die Unterscheidung der Menschen nach ihrem väterlicherseits ererbten Charakter hingegen, wie sie auch bei den unterschiedlichen Arten von Hobbits aufträte, so denn meine obige Auffassung stimmte, betrifft eine blinde Neigung und zugleich angeborene Eignung zur Betrachtung der Welt nach Maßgabe eines der drei Seelenteile. Und um zur aufgeworfenen Frage zurückzukehren, ich denke, daß es außer Frage steht, daß diese in der Tat hinter der Charakterisierung der Harfoots, Stoors und Fallohides stehen. Innerhalb der diesartigen Seelenteilbestimmtheit ist also die Entsprechung zu suchen, und wie ich meine, auch zu finden; man vergleiche beispielsweise die Frage nach dem Ort des eigenen Wohlbefindens meines Persönlichkeitstests mit Tolkien's Beschreibung.
Daß es in jedem Zeitalter Bedarf an allen Charakteren gibt, alleine schon deshalb, weil jede Zivilisation auf dem Ausgleich eines Charaktergegensatzes beruht, habe ich so bereits explizit erwähnt, setze es aber auch hier wieder dazu, um gedanklichen Abwegen vorzubeugen. Letztlich gibt das I Ching hier allzeit gültige Aufschlüsse, etwa für die Rolle von Gestimmten in einer gestimmt-erwartenden Zivilisation, Wind über Berg: Nicht aufgeben, im Rahmen des Möglichen arbeiten, auf das letztliche Gewicht des Wahren vertrauen.
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