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2. Mai 2016

Hoffnungen

Lange Zeit habe ich gehofft, daß der göttliche Lauf der Dinge das Üble zersetzt, jetzt hoffe ich gar, daß er das Gedeihliche heraufspült.

Was hoffen die Menschen sonst so?

Daß ihre Anschläge erfolgreich sind? Daß sie ihre Ruhe haben? Daß sie Anleitung finden oder Verstärkung? Oder ein Stück Land, einen Acker, welcher ihre Früchte trägt, einen Streifen, in welchem ihr Wort etwas gilt?

Das ist es doch.

Wie Edel ist ein Entzücken?

Gerade so edel, wie schüchtern es ist, gerade so edel, wie es der Beobachtung den Vortritt läßt, gerade so edel, wie es sich selbst nicht sucht, sondern das Gedeihliche, das Heilige in der Welt.

Es ist schwer, Gottes Entgegnung abzuwarten, denn Er entgegnet erst, wenn alles zum Besten der Entgegnung bestellt ist, aber Er ist im Besitz aller Autorität und nur Seine Entgegnung ist eine Übergabe - was Menschen unter einander treiben ist Theater, unter Bedingungen verliehenes Nachgeben, das den Schatz der Gemeinschaft nur umwirkt, ohne ihn weiterzuentwickeln.

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