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5. Juli 2017

Täuschung und Selbstmord

Im Beitrag Abstiegsängste betrachtete ich die Angst, welche daraus resultiert, sich im Leben verfahren zu haben, hier nun betrachte ich ein edleres und tieferes Gefühl unter der zusätzlichen Voraussetzung, daß der Irrfahrt der Makel zugrunde lag, sich täuschen haben zu lassen.

Ich verkehre auf einigen Internetforen und treffe dort auch auf Menschen aus dem islamischen Kulturkreis, in mondänen Belangen zwar, doch so lange sie nicht gerade bekennende Homosexuelle sind, welche den Islam hassen, kommt es früher oder später immer dazu, daß sie auf einmal sehr einsilbig und schneidend werden.

Auf PI-News ist dann vom Islamchip die Rede. Ich teile diese Analyse nicht, denn ich kenne das Gefühl selbst, wenn man vor dem Leben steht und sich eingestehen muß, daß man es zugelassen hat, daß der eigene Glaube von anderen zu ihren Zwecken mißbraucht wurde. Zunächst erzeugt die Einsicht Wut, dann Scham und schließlich Versteinerung, eine ganz spezielle Form der Bußfertigkeit.

Die Idee ist, daß man sein Recht auf sein Leben verwirkt hat, und sich allenfalls noch nach Gelegenheiten umschauen kann, es wiederzuerlangen, und es stimmt ja auch, Gott hat einem das Höchste anvertraut, und wie ist man damit umgegangen?

Die Frage ist erlaubt, woher ich dieses Gefühl denn kenne. Nun, mit 12 Jahren habe ich verstanden, daß meine schulischen Anstrengungen keinesfalls dazu beitragen werden, dem, woran ich glaube, auch nur einen Schritt näher zu kommen, und da ich keine Gelegenheit sah, meinen Irrtum zu büßen, legte ich mir den Strick um den Hals, freilich ohne dann auszuprobieren, wie elend ich wohl an ihm hinge.

Alles, was der Islam tut, ist diese Erfahrung zu kanalisieren. Besprechen wir diesen Punkt einmal kurz.

Das Christentum verbietet Mord und Selbstmord, wer also solches erfährt, kriegt von der Kirche nur noch zusätzlich einen in den Arsch getreten, was selbstverständlich dazu beiträgt, daß der Betroffene den pastoralen Ratschlag in dieser Angelegenheit nicht ernst nimmt, denn Hohn und Zynismus überzeugen nie, und es ist Hohn und Zynismus zu sagen, daß es nicht weiter wichtig ist, wenn der eigene Glaube zweckentfremdet wird.

Indes, es steht geschrieben:
Und wer der Kleinen einen ärgert, die an mich glauben, dem wäre es besser, daß ihm ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde.
Und so ist es auch, wie die Welt gerade erfährt. Die Wahrheit ist natürlich, daß wir es hier mit größeren gesellschaftlichen Strömungen zu tun haben, welche die Kleinen genau dann ärgern, wenn sie verderbenbringend sind.

Womit wir wieder bei der Frage wären, wie dergleichen zu beenden ist, durch den persönlichen Einsatz der Bekenner (Damaskios, Islam) oder durch die Implosion der Leugner (Johannes, Christentum)?

Nun, es ist nicht ohne Ironie, daß heute beides Hand in Hand geht, der persönliche Einsatz der Bekenner die Täuschung offenlegt und die Leugner dadurch bloßstellt, wiewohl dieser Prozeß gerade in Deutschland im Schneckentempo vorankriecht, aber schließlich werden sogar die Deutschen die Summe ausgerechnet haben, und wenn es soweit ist, werden sie den Badonviller Marsch wieder mit Vergnügen hören, denn ewig gegenwärtig in ihm ist die sich getreu dem Guten beugende Disziplin. Es ist leicht, die falschen Propheten in die Flucht zu schlagen:
Wenn der Präsenzmarsch Adolf Hitlers kein Unbehagen auslöst, ist der Tote tot.
Nur Diebe steigen durch das Fenster ein.

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