Wendungen ins Heilige
Ich besann mich heute nachmittag auf die möglichen Unterschiede bei der Verantwortung für das göttliche Erbteil, vergleiche den vorigen Beitrag.
Ich hatte ja schon in den Beiträgen Der Grundgedanke des Islams und Der Grundgedanke des Christentums die Ansicht vertreten, daß der Moslem Fehler zu vermeiden und der Christ dem Gemeinwohl zu dienen hat. Indes läßt sich dieser Unterschied weit klarer fassen:
Die Verantwortung des Moslems gilt seiner Vorbildlichkeit, also daß er auch tatsächlich derjenige ist, als welchen Gott ihn gedacht hat, und die Verantwortung des Christen gilt seiner Nützlichkeit, also daß er der gottgewollten Ordnung dient. Der Christ mag ein Sünder sein, aber er hilft, das Reich Gottes zu verwirklichen, der Moslem mag nichts erreichen, aber er ist sein bestes Selbst. Eine Frage der Prioritäten, und zugleich eine Frage, welcher Seelenteil ins Heilige gewendet wird. Die Lust sucht den Wettbewerb, und die Sorge gibt ihr die Vorbildlichkeit als zu beweisendes Gut. Und die Achtung sucht den Verdienst, und die Sorge gibt ihr die Nützlichkeit für die geliebte Ordnung als zu beweisendes Gut.
Jeder Moslem muß irgendwann einmal einen Schnitt machen und sich von den Liederlichen lösen. Und jeder Christ muß irgendwann einmal die Ungewißheit ertragen, was das Leben mit ihm macht, wenn er nicht sich selbst, sondern der Gemeinschaft dient.
Ich trage gern meine Verantwortung für die göttliche Ordnung als Christ, aber freilich nur, weil ich noch an die christlich angeleitete Achtung glaube. Denn davon hängt es ab, ob es Menschen gibt, deren Achtung fein verspürt, und welche sich vor der göttlichen Ordnung verbeugen. Ein Christentum ohne solche ist nicht sinnvoll denkbar.
Ich hatte ja schon in den Beiträgen Der Grundgedanke des Islams und Der Grundgedanke des Christentums die Ansicht vertreten, daß der Moslem Fehler zu vermeiden und der Christ dem Gemeinwohl zu dienen hat. Indes läßt sich dieser Unterschied weit klarer fassen:
Die Verantwortung des Moslems gilt seiner Vorbildlichkeit, also daß er auch tatsächlich derjenige ist, als welchen Gott ihn gedacht hat, und die Verantwortung des Christen gilt seiner Nützlichkeit, also daß er der gottgewollten Ordnung dient. Der Christ mag ein Sünder sein, aber er hilft, das Reich Gottes zu verwirklichen, der Moslem mag nichts erreichen, aber er ist sein bestes Selbst. Eine Frage der Prioritäten, und zugleich eine Frage, welcher Seelenteil ins Heilige gewendet wird. Die Lust sucht den Wettbewerb, und die Sorge gibt ihr die Vorbildlichkeit als zu beweisendes Gut. Und die Achtung sucht den Verdienst, und die Sorge gibt ihr die Nützlichkeit für die geliebte Ordnung als zu beweisendes Gut.
Jeder Moslem muß irgendwann einmal einen Schnitt machen und sich von den Liederlichen lösen. Und jeder Christ muß irgendwann einmal die Ungewißheit ertragen, was das Leben mit ihm macht, wenn er nicht sich selbst, sondern der Gemeinschaft dient.
Ich trage gern meine Verantwortung für die göttliche Ordnung als Christ, aber freilich nur, weil ich noch an die christlich angeleitete Achtung glaube. Denn davon hängt es ab, ob es Menschen gibt, deren Achtung fein verspürt, und welche sich vor der göttlichen Ordnung verbeugen. Ein Christentum ohne solche ist nicht sinnvoll denkbar.
Labels: 20, charaktere, formalisierung, gesellschaftsentwurf, identitäten, institutionen, metaphysik, persönliches, wahrnehmungen, ἰδέα, φιλοσοφία