Bereitschaftsbeitrag

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13. Februar 2019

Zu den zehn Plagen

Zur besseren Einordnung sowohl der Offenbarung als auch des Auszugs aus Ägypten möchte ich hier die Logik der zehn Plagen und des Passafestes kurz umreißen (2. Buch Mose, Kapitel 7-12).

Schlagenstab, Blutwasser und Frösche.

Einschüchterungen, welche sich von den Einschüchterungen der ägyptischen Zauberer nicht unterscheiden.

Stechmücken, Stechfliegen, Viehpest und Blattern.

Verhandlungsbereitschaft herbeiführende Schäden.

Hagel, Heuschrecken und Finsternis.

Abzuwägende Schäden.

Tötung der Erstgeburt.

Moral der Geschichte.

Bevor wir uns mit der Moral von der Geschichte befassen, möchte ich bei der Form des geschilderten Prozesses verbleiben: Es handelt sich um das schlichte Niederringen eines mächtigen Gegners, eine Eskalation von Einschüchterungen über Belästigungen hin zu wirtschaftlichen Schäden und Tod, in etwa so, wie sie sich Alex Jones zur Zeit von Seiten Silicon Valley's denkt.

Natürlich hinkt dieser Vergleich, und dieses Hinken hat etwas mit der Moral von der Geschichte zu tun. Diese Art Prozeß wird selbstverständlich bevorzugt von der stärkeren Seite ergriffen, und darum geht es Gott natürlich auch: dem Pharao zu zeigen, daß Er stärker ist. Aber dieser Gedanke, daß Gott stärker ist, ist ja gerade die Abkehr vom so genannten Recht des Stärkeren.

Letztlich mündet die Geschichte in den Verlust des Wesentlichen, also des erstgeborenen Sohnes, und tut es, um die Notwendigkeit, dem eigenen Glauben zu folgen, zu illustrieren, indem die Besinnung darauf gelenkt wird zu erwägen, was wir unseren erstgeborenen Söhnen schulden, und anschließend darauf, was eine Gesellschaft tun muß, um diese Schuld nie zu vergessen, wie es der Pharao tat, im Gegensatz zu den Juden, welche das Passafest feiern.

Mit anderen Worten ist der Auszug aus Ägypten der Sieg der Sorge um den ältesten Sohn über die Gewalt der Mächtigen. Und gerade deshalb legt die Geschichte in keiner Weise nahe, den geschilderten Prozeß zur Überwindung von weltlichen Gegnern zu wiederholen. Dieser Prozeß wird immer an der Sorge um den ältesten Sohn scheitern. Gott hat ihn zu Lehrzwecken gewählt, um jene zu lehren, welche nicht außerhalb seiner denken können. Um ihnen die verborgene Kraft der Sorge plastisch vor Augen zu führen.

Wenn wir nun den von Johannes beschriebenen Prozeß betrachten, sieben Siegel, sieben Trompeten und sieben Schalen, so sehen wir dort ebenfalls den Fall der Macht und den Sieg der Sorge, aber der geschilderte Prozeß ist keine Metapher, um die Mächtigen zu lehren, sondern spiegelt die Anatomie der Verwerfungen wider, welche es zu überwinden gilt, und ist somit eine Metapher, die Gläubigen zu lehren.

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