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12. Februar 2019

Unmanifestierter Glaube

Während der Zurücksetzung des Glaubenszykels lösen sich die alten Manifestationen auf, und der erneuerte Glaube muß erst noch manifestiert werden. Mit anderen Worten handelt es sich bei dieser Zeit zwischen den Zeiten um eine Periode unmanifestierten Glaubens.

Die im Beitrag Mensch ohne Welt betrachtete Dreifaltigkeit aus Heil, Bezugspunkten und Schicksal, wem wir folgen, wohin wir uns wenden und wohinein wir uns schicken, welche zugleich der Dreifaltigkeit aus Gesetzeslosigkeit, Selbstlosigkeit und Schicksalslosigkeit aus dem Beitrag Vom Einbrechen des Ichs in die Welt entspricht, beschreibt ebenfalls die Phasen des Glaubenszykels (daß hierbei die Dreifaltigkeiten der Zeit, des Ichs und der Seele alle zusammenfallen braucht niemanden zu stören):
  1. Phase. Manifestation des Glaubens in Idealen.
  2. Phase. Manifestation des Glaubens in Verantwortungszuweisungen.
  3. Phase. Manifestation des Glaubens in Traditionen.
Die erste Phase klärt die Dogmatik, die zweite die soziale Ordnung und mit der dritten Phase beginnt das Wachstum der Institutionen. Johannes beschreibt die zweite Phase als ein Aufbrechen von Siegeln und die dritte als ein Ertönen von Trompeten. Das Ausgießen der Schalen beschreibt bei ihm die Zwischenzeit, um welche es in diesem Beitrag geht.

Wenn die Dogmatik bröckelt und Ideale unverbindlich werden, so bleibt nur, für das Werden des Besten zu beten, und die Wirkmächtigkeit dieses ideellen transzendenten Aktes ist der einzige Halt in dieser Zeit. Freilich, wenn er sich in die Offenbarung fügen soll, so muß die entsprechende Übereinstimmung mit ihr vorliegen, um welches Zusammenkommen es auch im vorigen Beitrag ging.

Wenn keine zugewiesenen Verantwortungen mehr erkennbar sind, so müssen wir uns an jeden allgemein wenden, wie es der biblische Gastgeber tut, dessen geladene Gäste nicht zum Gastmahl erscheinen.

Und wenn das Fortbestehen der Traditionen ungewiß wird, ich hoffe doch, Google wird als nächstes nicht Blogger abschalten, so müssen wir uns freimütig in jene Traditionen schicken, welche unsere Werke wenigstens stückweise aufnehmen.

Es ist wichtig, seine Werte zu verteidigen, damit die Zeit nicht kommt, in welcher man flexibel sein muß, aber wenn sie gekommen ist, ist dies die rechte Form der Flexibilität.

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