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3. Januar 2019

Vom Einbrechen des Ichs in die Welt

Der vorige Beitrag kann schwerlich als formal vollendet betrachtet werden, es mangelt ihm an jedweder Einordnung des Gegensatzes, welchen er beschreibt. Diese werde ich nun nachholen.

Die Ich-Struktur besteht, wie ich seit vielen Jahren nicht müde werde zu betonen, aus
  • Wahrnehmung,
  • Handlung und
  • Willen.
Das wache Ich nimmt wahr, entscheidet und zieht vor, und indem es das tut, ist es in der Welt und die Welt da.

Traum. Sind Wahrnehmung und Willen vorhanden, aber die Handlung fehlt, so träumen wir. Besinnen wir uns im Traum auf die Erwägung, so wachen wir auf. Mit Erwägung, Entscheidung und Handlung zugleich fehlt im Traum das Schicksal. Wer träumt ist schicksalslos, und es ist das Schicksal, in welches wir uns schicken, wenn wir den Traum verlassen.

Entsetzen. Sind Wahrnehmung und Handlung vorhanden, aber der Wille fehlt, so sind wir entsetzt. Suchen wir im Entsetzen unseren Auftrag, so stürzen wir entweder weiter in die Leere oder schaffen es, uns auf ihn zu besinnen. Mit dem Willen zugleich fehlt im Entsetzen das Gesetz. Wer entsetzt ist, ist gesetzeslos, und es ist das Gesetz, nach welchem wir uns ausrichten, wenn wir das Entsetzen verlassen.

Entrückung. Sind Handlung und Willen vorhanden, aber die Wahrnehmung fehlt, so sind wir entrückt. Besinnen wir uns in der Entrückung auf die Wahrnehmung, so kommen wir zu uns selbst zurück. Mit der Wahrnehmung zugleich fehlt in der Entrückung das Selbst. Wer entrückt ist, ist selbstlos, und es ist das Selbst, wo wir uns verorten, wenn wir die Entrückung verlassen.

Wir schicken uns in das Schicksal, richten uns nach dem Gesetz aus und verorten uns im Selbst und brechen also in die Welt ein und gewinnen dabei aus unseren Rückzugsweisen Begriffe unsres eigentlichen Seins, daß wir
  • in die Welt gekommen sind,
  • das Rechte angenommen haben und
  • unsren Leib durchdrungen haben.
Bezugs-, orientierungs- und formlos ist das nackte Bewußtsein, eine Sehnsucht nach Bindung.

Ich meinte, verschleiert zwar, doch nicht minder gültig, daß Frauen deswegen allmonatlich gequält würden, weil ihre allzu gleichgültige Natur die periodische Besinnung auf die körperlichen Grundlagen ihrer Existenz erzwänge, und im hiesigen Licht erscheint diese Gleichgültigkeit darüberhinaus als Grund ihres leichteren Entsetzens: das Rechte nehmen sie nur unstet an.

Freilich, wenn man es genauer betrachtet ist diese Gleichgültigkeit mit ausgeprägter Zweckmäßigkeit verbunden: der leichteste Hinweis darauf, daß der Zweck verfehlt werden könnte, entsetzt die Weiber sehr, wohingegen sie in Bezug auf die Mittel doch recht dickfellig sind, daß Kriege grausam sind, macht sie zu ihnen nicht ungeeignet, sondern, daß der Sieg im Kriege ungewiß ist.

Das Entsetzen aber, von welchem die Wiederkehr Christi kündet, ist nicht das Entsetzen der Feiglinge, welche es bereits zuvor erfuhren, sondern das im Angesicht der Ausgeschlossenheit von jeglicher zukünftiger gesetzlicher Betrauung.

Und wer meint, ich hätte nicht recht von den Frauen gesprochen, beantworte mir die Frage, woher es kommt, daß männische Weiber Männern allenfalls egal sind, wohingegen Frauen weibische Männer hassen.

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