Bereitschaftsbeitrag

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13. Dezember 2020

Ein Überblick über die bestehenden Unverantwortlichkeiten

Ich habe den vorigen Beitrag recht allgemein gehalten, weil wir heute einerseits sowohl vor echten, als auch vor inszenierten Problemen stehen und andererseits dasjenige, was sich aus theoretischen Erwägungen heraus vorhersagen läßt, weniger weitreichend ist als das, was die Offenbarung vorhersagt.

Hier nun erlaube ich mir eine zeitlosere und zugleich konkretere Sicht. Wie ich im Beitrag The current yoke on Leviathan and Behemoth erstmals andachte, können wir wirtschafts- und sicherheitspolitische Verantwortung als die Verantwortung für die Gestaltung, beziehungsweise den Schutz von Kooperativen verstehen, und entsprechend gibt es zwei übergeordnete Felder politischer Unverantwortlichkeit.

Bei der Gestaltung von Kooperativen ist dafür Sorge zu tragen, daß die Beteiligten sich in der gestalteten Kooperative gut aufgehoben fühlen. Anders ausgedrückt müssen sie das Gefühl haben, an der Gestaltung einer Welt mitzuwirken, in welcher sie gerne leben würden. Dies ist am Ende des Zeitalters der Werke auf konventionelle Weise durchaus unmöglich, und folglich sehen wir viel zynisches Gewinnstreben und wenig grundlegende Aufbauarbeit. Genauer gesagt konzentriert sich die Produktivität in immer weniger Händen und der Rest der Gesellschaft verfällt in Dysfunktionalität.

Beim Schutz von Kooperativen sehen wir heute zwei Problembereiche, zum ersten die Gestalt der Kooperativen selbst, welche sich in unverantwortlichen transnationalen Abhängigkeiten befinden, und zum anderen ein mangelhaftes Konfliktbewältigungsverständnis in weiten Teilen der Bevölkerung.

Der erstere Mißstand ist ein Produkt der Herrschaft der Unvernunft, welche sich gerade durch Unausgewogenheiten dieser Art auszeichnet: noch den kleinsten Vorteil ohne Rücksicht auf die sich ergebende Lage zu suchen.

Und der letztere Mißstand ist ein Produkt der Spezialisierung der Bevölkerung, der als selbstverständlich verinnerlichten Mitarbeit an der Gestaltung der Kooperative, welche Konflikte mangels für sie denkbarer Alternativen zu dieser Gestaltung in ihrem Wesen verkennt (ebenfalls eine Alterserscheinung des Zeitalters der Werke). Dabei liegt der Anstoß des Problems heute weniger darin, daß es starke Gegenentwürfe gäbe, als vielmehr darin, daß der eigene Entwurf in an ihn nicht gewöhnten Augen zunehmend schwächelt (auch zwangsläufig, wie bereits erwähnt).

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