Insubordination
Da freundliche Menschen die Natur anderer Menschen als Verbündeten ihres Willens ansehen, werden sie geneigt sein, sie so wenig wie möglich durch Befehle zu ersetzen, und bei feindlichen Menschen ist es entsprechend umgekehrt.
Das Prinzip minimaler Befehlsgewalt lautet:
Wie gesagt, freundliche Menschen gravitieren zu diesem Prinzip und feindliche entsprechend zu dem Prinzip maximaler Befehlsgewalt:
Ich vermeine nicht, für entrechtete Geduldete zu schreiben. Sehen wir alle freundlicher Art aber besser zu, daß es auch nicht dazu kommt.
Das Prinzip minimaler Befehlsgewalt lautet:
Befehlsverweigerung wird nur bestraft, wenn sie nicht erfolgreich war.- ein Prinzip übrigens, welches in der Geschichte des Krieges durchaus angewendet worden ist, etwa im Falle von Hermann von François. Interessanter ist aber, daß dieses Prinzip einerseits die Befehlsnotwendigkeit bei synchronem Vorgehen mit der Oberhoheit Gottes über die Menschen in Einklang bringt und sich andererseits auf den zivilen Bereich übertragen läßt, wo es dann bedeutet, daß jeder sein Glück auf seine Weise suchen kann, so lange er dadurch keinen Schaden anrichtet.
Wie gesagt, freundliche Menschen gravitieren zu diesem Prinzip und feindliche entsprechend zu dem Prinzip maximaler Befehlsgewalt:
Es gibt absolut keine Rechtfertigung für Befehlsverweigerung.Nun ist es so, daß, wo das erstere Prinzip gilt, das Studium der Natur, auch das der menschlichen, ein beträchtliches Gewicht für Befehlsempfänger hat, da das durch es erworbene Wissen oftmals über den Erfolg entscheidet, doch da, wo das letztere Prinzip gilt, überhaupt kein Gewicht hat, da in einer solchen Befehlsstruktur einzig die Koordination der anbefohlenen Haltungen zählt, welche, wofern sie gelingt, die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit auf die unterste Ebene entrechteter Geduldeter auslagert (vergleiche die Stellung der Handwerker in Platons Nomoi).
Ich vermeine nicht, für entrechtete Geduldete zu schreiben. Sehen wir alle freundlicher Art aber besser zu, daß es auch nicht dazu kommt.
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