Aufgabenerfüllung und Zufriedenheit
Unter der eigenen Aufgabe verstehe ich eine unternommene Bewerkstelligung, deren Erfüllung erfüllend ist. Die Gefahr bei eigenen Aufgaben besteht aber darin, daß sie den eigenen Stolz im weiteren Sinne dermaßen an sich binden, daß die Frage aus dem Blickfeld gerät, ob wir mit unserer Bildung zufrieden sind, mit dem, zu was wir geworden sind.
Es gibt nur drei Weisen, dieser Gefahr zu begegnen, nämlich entweder
Stellt sich eine Bewerkstelligung somit als notwendig dar, wird sie unternommen, und anschließend sind wir frei, den Voraussetzungen unserer Zufriedenheit auf den Grund zu gehen und unsere Bildung entsprechend anzupassen. Pythagoras empfiehlt dies allabendlich, und auch Jesus Christus empfiehlt uns, jeden Tag als einen neuen zu beginnen. (In Hammer Gets Nailed kommt es zu diesem schönen Austausch: Singing telegram: Just a note from your pal Sledge, sorry you fell off the ledge! Trunk: Hammer, is it your goal to make my life a living hell? Hammer: I don't really have any goals, Captain, I just try to take things day by day.)
Auf die eigene Gewachsenheit zu verzichten bedeutet, sich bei der täglichen Bewerkstelligung lediglich als würdig, das heißt adäquat, zu erweisen, um dann am Wochenende davon zu träumen, was einst aus der erfüllten Aufgabe erwachsen möchte. Würde der Traum zu konkret, endete die quasi kindliche Verpflichtung der Aufgabe gegenüber am nächsten Wochentag, und man begänne, sich ihr gewachsen zeigen zu wollen.
Dies ist wahrscheinlich die ursprüngliche Weise der Juden, der Gefahr der Bindung an die eigene Aufgabe zu begegnen. Es ist auch das Bewerkstelligungsverständnis der Grünen und vor ihnen der SS.
Und die eigene Gewachsenheit nurmehr in der eigenen Aufgabe zu suchen heißt, jeden wachen Moment darauf zu verwenden, sich davon zu überzeugen, daß die nötigen Kontakte zur Verfolgung der Aufgabe, das nötige Wissen zur Einlösung ihrer Ansprüche und die nötigen Mittel zur Auslösung ihrer Phasen vorhanden sind, und wo nicht, sie, beziehungsweise es, bereitzustellen.
Friedrich Merz begegnet seinem Leben so, es ist ihm ins Gesicht geschrieben, und ich glaube auch, daß er zur vorläufig letzten deutschen Generation gehört, welche ihrem Leben auf diese Weise in wesentlichem Ausmaß begegnet, denn damit eine Generation in wesentlichem Ausmaße ihr Heil in einer Aufgabe suchen kann, muß die Aufgabe selbst wesentlich und zu bewerkstelligen sein.
Jedenfalls sah ich ihn zuletzt auf einen Abgrund blicken, und das wird Anderen seiner Generation wohl auch noch so ergehen. Nicht einen einzigen Tag meines Lebens habe ich mich auf diese Weise bemüht, geträumt habe ich freilich früher auch einmal, wohl zu der Zeit als ich Jean-Luc Picard und William T. Riker zugeschaut habe und mein Abitur gemacht. Nun, aber auch schon damals, abseits vom Pausenhof, prüfte ich die Träume auf Herz und Nieren, nur daß mich das nicht zur Einsicht führte, meiner Aufgabe verpflichtet zu sein, sondern daß die pythagoräisch-christliche Lebensweise mir einzig offen stünde, und das tut sie auch, nur daß ich damals recht anspruchslos war. Auch heute noch nennen mich manche faul, und schinden tue ich mich auch nicht, oder jedenfalls nicht fortwährend, aber die Wahrheit ist schlicht, daß es sich nur lohnt, dasjenige zu unternehmen, was bedeutsam scheint, und sei es, Friedrich Merz zu verstehen. Das ist übrigens auch eine gänzlich absurde Szene in Zardoz, wo gezeigt wird, wie die Unsterblichen versucht haben, die Grenzen der menschlichen Wissenschaft zu verschieben, als ob es eine Sache des Zusammenstückelns von Definitionen sei und nicht der Verfolgung eines erwachten Eindrucks, einer Intuition, wie sich etwas verhalten sollte, oder zunächst auch nur, daß sich etwas verhalte. Wenn die da also die ganze Zeit mit einander reden, wie können sie dann je das Übersehene erkennen?
Es gibt nur drei Weisen, dieser Gefahr zu begegnen, nämlich entweder
- auf die eigene Aufgabe zu verzichten,
- die eigene Gewachsenheit zu verzichten oder
- die eigene Gewachsenheit nurmehr in der eigenen Aufgabe zu suchen.
Stellt sich eine Bewerkstelligung somit als notwendig dar, wird sie unternommen, und anschließend sind wir frei, den Voraussetzungen unserer Zufriedenheit auf den Grund zu gehen und unsere Bildung entsprechend anzupassen. Pythagoras empfiehlt dies allabendlich, und auch Jesus Christus empfiehlt uns, jeden Tag als einen neuen zu beginnen. (In Hammer Gets Nailed kommt es zu diesem schönen Austausch: Singing telegram: Just a note from your pal Sledge, sorry you fell off the ledge! Trunk: Hammer, is it your goal to make my life a living hell? Hammer: I don't really have any goals, Captain, I just try to take things day by day.)
Auf die eigene Gewachsenheit zu verzichten bedeutet, sich bei der täglichen Bewerkstelligung lediglich als würdig, das heißt adäquat, zu erweisen, um dann am Wochenende davon zu träumen, was einst aus der erfüllten Aufgabe erwachsen möchte. Würde der Traum zu konkret, endete die quasi kindliche Verpflichtung der Aufgabe gegenüber am nächsten Wochentag, und man begänne, sich ihr gewachsen zeigen zu wollen.
Dies ist wahrscheinlich die ursprüngliche Weise der Juden, der Gefahr der Bindung an die eigene Aufgabe zu begegnen. Es ist auch das Bewerkstelligungsverständnis der Grünen und vor ihnen der SS.
Und die eigene Gewachsenheit nurmehr in der eigenen Aufgabe zu suchen heißt, jeden wachen Moment darauf zu verwenden, sich davon zu überzeugen, daß die nötigen Kontakte zur Verfolgung der Aufgabe, das nötige Wissen zur Einlösung ihrer Ansprüche und die nötigen Mittel zur Auslösung ihrer Phasen vorhanden sind, und wo nicht, sie, beziehungsweise es, bereitzustellen.
Friedrich Merz begegnet seinem Leben so, es ist ihm ins Gesicht geschrieben, und ich glaube auch, daß er zur vorläufig letzten deutschen Generation gehört, welche ihrem Leben auf diese Weise in wesentlichem Ausmaß begegnet, denn damit eine Generation in wesentlichem Ausmaße ihr Heil in einer Aufgabe suchen kann, muß die Aufgabe selbst wesentlich und zu bewerkstelligen sein.
Jedenfalls sah ich ihn zuletzt auf einen Abgrund blicken, und das wird Anderen seiner Generation wohl auch noch so ergehen. Nicht einen einzigen Tag meines Lebens habe ich mich auf diese Weise bemüht, geträumt habe ich freilich früher auch einmal, wohl zu der Zeit als ich Jean-Luc Picard und William T. Riker zugeschaut habe und mein Abitur gemacht. Nun, aber auch schon damals, abseits vom Pausenhof, prüfte ich die Träume auf Herz und Nieren, nur daß mich das nicht zur Einsicht führte, meiner Aufgabe verpflichtet zu sein, sondern daß die pythagoräisch-christliche Lebensweise mir einzig offen stünde, und das tut sie auch, nur daß ich damals recht anspruchslos war. Auch heute noch nennen mich manche faul, und schinden tue ich mich auch nicht, oder jedenfalls nicht fortwährend, aber die Wahrheit ist schlicht, daß es sich nur lohnt, dasjenige zu unternehmen, was bedeutsam scheint, und sei es, Friedrich Merz zu verstehen. Das ist übrigens auch eine gänzlich absurde Szene in Zardoz, wo gezeigt wird, wie die Unsterblichen versucht haben, die Grenzen der menschlichen Wissenschaft zu verschieben, als ob es eine Sache des Zusammenstückelns von Definitionen sei und nicht der Verfolgung eines erwachten Eindrucks, einer Intuition, wie sich etwas verhalten sollte, oder zunächst auch nur, daß sich etwas verhalte. Wenn die da also die ganze Zeit mit einander reden, wie können sie dann je das Übersehene erkennen?
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