Herrschaftliche und natürliche Bewirkung des Gutes der Gesellschaft
Das Gemeinwohl ist für die Betrachtungen dieses Beitrags zu profan gefaßt, weshalb ich ihm den Begriff des Gutes der Gesellschaft gegenüberstelle, welches es seelisch bewirkt:
Die Natur wählt das Gute der Gesellschaft also nicht um seiner selbst Willen, sondern als Mittel zum Zweck, und entsprechend untreu sind ihm die Menschen von Natur aus, wenn sie nicht die Geister Gottes etwas anderes lehren, denn
Herrschaft, andererseits, besteht stets darin, daß die Herrschenden unter einander ein gesellschaftliches Gut besitzen, welches die zugehörige Dynamik unter ihnen aufhebt, nicht aber in ihrer Beziehung zu den Beherrschten.
Der Grund hierfür liegt in ihren Befürchtungen, nämlich daß
Herrschaftlich, nun, läßt sich das Gut der Gesellschaft unter den Beherrschten, und das sind ja die Meisten, dadurch etablieren, daß ihnen in einer mißlichen Lage Güte erzeigt wird,
Freilich, ein Buch zu lesen ist ein intimes Verhältnis, aber natürlich nur, wenn es freiwillig geschieht.
Auch ist es so, daß das Gut der Gesellschaft, wenn es der Herrschaft entspringt, damit auf die Verhinderten, Unreifen und Unzuverlässigen beschränkt ist, und daß diese Voraussetzung kein Zustand ist, welchen man künstlich herbeiführen sollte - Kinder, freilich, sind das alles von Natur aus, wobei sie allerdings auch erst älter werden müssen, um herrschaftlich zum gesellschaftlichen Gut geführt werden zu können, und was das angeht: Natürlich können Kinder nicht auf despotische Weise zur Vertrauenswürdigkeit geführt werden, weshalb sie stattdessen mit Belohnungen und Strafen gegängelt werden, sich an irgendwelche Regeln zu halten, vorgeblich, um Rücksicht zu lernen, was aber keine Rücksicht erzeugt, sondern totale Rücksichtslosigkeit, sie jedoch schließlich auf die selbe Weise vereint, wie Despoten Erwachsene vereinen. Wo sich auch Erwachsene so vereinen lassen, geben sie ihren Herrschern das gute Gefühl, keine Despoten zu sein, aber die Despotie fällt weit weniger schwer ins Gewicht als die Dynamik der so oder so erzeugten Herrschaft, und ich möchte fernerhin vermuten, daß Erwachsene, welche sich so vereinen lassen, gravierende Fehlbildungen aufweisen.
Also, es gibt das Gut der Gesellschaft, und ich denke, es ist weitestgehend unbestritten, aber weder aus der Natur heraus, noch von zentraler Stelle, kommt es in die Welt, sondern aus der persönlichen Bekanntschaft von natürlich Strauchelnden mit ihnen herrschaftlich Aufhelfenden. Es gibt noch etliches zur gegenwärtigen Situation zu sagen, die eigentümliche Kombination aus Bereitschaft und Kritik, welche nötig ist, aber um dahin zu kommen, muß der Vorlauf abgeschlossen werden.
- Wohlstand herrscht unter vertrauenswürdigen Menschen,
- Abgestimmtheit unter rücksichtsvollen und
- Verständigkeit unter segenspendenden,
- die Macht von der Verläßlichkeit (empfunden als Eifer und Stimmigkeit),
- der Zugang von der Gunst (empfunden als Gunst und Heiligkeit) und
- das Wissen von der Reife (empfunden als Adäquanz und Geheuerheit),
- Vertrauenswürdigkeit als zu Feindschaftsverzicht hinreichend und notwendig definieren,
- Rücksicht als zu vorbedingungsloser Zugangsgewährung und
- Segenspendung als zur uneingeschränkten Wissensmitteilung,
- der Vertrauenswürdige auch verläßlich ist,
- der Rücksichtsvolle auch geschickt (das heißt, die Gunst zu suchen weiß), und
- der Segenspendende auch reif.
- gemeinnützige Abgrenzung zu gegenseitigem Vertrauen der sich Abgrenzenden führt und
- verantwortungsvolle Geheimhaltung zu allgemeiner Rücksicht,
Die Natur wählt das Gute der Gesellschaft also nicht um seiner selbst Willen, sondern als Mittel zum Zweck, und entsprechend untreu sind ihm die Menschen von Natur aus, wenn sie nicht die Geister Gottes etwas anderes lehren, denn
- Tapferkeit ist mehr, als nur verläßlich zu sein,
- Bereitschaft mehr, als nur rücksichtsvoll zu sein, und
- Gerechtigkeit mehr, als nur Segen zu spenden,
Herrschaft, andererseits, besteht stets darin, daß die Herrschenden unter einander ein gesellschaftliches Gut besitzen, welches die zugehörige Dynamik unter ihnen aufhebt, nicht aber in ihrer Beziehung zu den Beherrschten.
Der Grund hierfür liegt in ihren Befürchtungen, nämlich daß
- Vertraute die Gunst der Stunde wittern und sie bescheißen,
- Rücksicht Genießende sich für reif genug halten, ihren eigenen Formeln zu folgen und die Gesellschaft ihnen entsprechend zu normieren, und
- Eingeweihte ihre Kompetenz benutzen, um Andere auszumerzen,
- Willenskulturen den inneren Zirkel der Macht vor,
- Erlebniskulturen den inneren Zirkel der Zugänge und
- Repräsentationskulturen den inneren Zirkel des Wissens.
- in einer Repräsentationskultur Formelgläubige, wie in den Vereinigten Staaten, die allgemeine Rücksicht ausnutzen und eine Erlebniskultur etablieren oder
- in einer Repräsentations- oder Erlebniskultur Beschißgläubige, wie im Dritten Reich, das allgemeine Vertrauen und dann eine Willenskultur etablieren.
Herrschaftlich, nun, läßt sich das Gut der Gesellschaft unter den Beherrschten, und das sind ja die Meisten, dadurch etablieren, daß ihnen in einer mißlichen Lage Güte erzeigt wird,
-
Verhinderte von einem grausamen Herrscher nicht getötet werden, obschon die Stunde günstig ist, es zu tun, was dazu führt, daß sie ihn genug fürchten, um einander zu vertrauen, aber nicht genug, um ihn zu bekämpfen, sei es Dschinghis Khan, Mao oder Lenin,
- Unreife von einem gut vernetzten Herrscher nach einem ihrer Unreife geschuldeten Fehler (neuerlich) betraut werden, was sie rücksichtsvoll macht und auch die einzige menschliche Handlung ist, welche dies vermag, und
- Unzuverlässige von einem verständigen Herrscher nach einer Peinlichkeit eingeweiht werden, was es ihnen unter Umständen ermöglicht, daran zu glauben, sich zu bilden, und schließlich selber segenspendend zu werden,
Freilich, ein Buch zu lesen ist ein intimes Verhältnis, aber natürlich nur, wenn es freiwillig geschieht.
Auch ist es so, daß das Gut der Gesellschaft, wenn es der Herrschaft entspringt, damit auf die Verhinderten, Unreifen und Unzuverlässigen beschränkt ist, und daß diese Voraussetzung kein Zustand ist, welchen man künstlich herbeiführen sollte - Kinder, freilich, sind das alles von Natur aus, wobei sie allerdings auch erst älter werden müssen, um herrschaftlich zum gesellschaftlichen Gut geführt werden zu können, und was das angeht: Natürlich können Kinder nicht auf despotische Weise zur Vertrauenswürdigkeit geführt werden, weshalb sie stattdessen mit Belohnungen und Strafen gegängelt werden, sich an irgendwelche Regeln zu halten, vorgeblich, um Rücksicht zu lernen, was aber keine Rücksicht erzeugt, sondern totale Rücksichtslosigkeit, sie jedoch schließlich auf die selbe Weise vereint, wie Despoten Erwachsene vereinen. Wo sich auch Erwachsene so vereinen lassen, geben sie ihren Herrschern das gute Gefühl, keine Despoten zu sein, aber die Despotie fällt weit weniger schwer ins Gewicht als die Dynamik der so oder so erzeugten Herrschaft, und ich möchte fernerhin vermuten, daß Erwachsene, welche sich so vereinen lassen, gravierende Fehlbildungen aufweisen.
Also, es gibt das Gut der Gesellschaft, und ich denke, es ist weitestgehend unbestritten, aber weder aus der Natur heraus, noch von zentraler Stelle, kommt es in die Welt, sondern aus der persönlichen Bekanntschaft von natürlich Strauchelnden mit ihnen herrschaftlich Aufhelfenden. Es gibt noch etliches zur gegenwärtigen Situation zu sagen, die eigentümliche Kombination aus Bereitschaft und Kritik, welche nötig ist, aber um dahin zu kommen, muß der Vorlauf abgeschlossen werden.
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