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7. Dezember 2013

Raddatz zu Sinn, Wahn und Geld

Können Sie hier nachlesen.

Sollte man das Thema so anfassen? Der Durchmarsch der Gestörten?

So viele Worte, und von zweifelhafter Richtigkeit.

Ja, was passiert denn, wenn Macht wie Futter ins Aquarium gestreut wird?

Was passiert, wenn sie keine Funktion der eigenen Produktivität ist?

Was soll schon passieren... es gibt in dem Falle halt keinen Zusammenhang mehr zwischen Jahrmillionen der Evolution menschlicher Qualitäten und Machtausübung.

Warum stürzen Imperien?

Weil sie von ihren Provinzen abhängig werden und ihre Provinzen verrotten.

Aber das ist natürlich nur die eine Seite der derzeitigen Ordnung, welche auf der anderen ungetrübt sozialdarwinistisch agiert. Der Mensch braucht was zum Hassen und kriegt es auch, egal auf welcher Seite er steht.

Und also ist es mit der Verrottung der Provinzen auch noch nicht so weit her. Diese Prozesse brauchen allerdings eh Jahrhunderte, und so weit sind wir ja noch nicht. Wir sind erst in der ersten Phase des Aufbäumens der verbliebenen Eigenständigkeit, welche allerdings zunehmend schwindet. Was an ihre Stelle tritt, ist Leistung. Aber auch die Phase wird wohl einmal enden, wenn niemand mehr an ihren Sinn glaubt.

Hier wäre eine geschichtliche Analyse durchaus angebracht. War es immer so? Gab es immer für drei Generationen Aufbäumen, dann Leistung für... ja, wie lange? Und danach?

Da wären ein paar Worte mehr gut aufgehoben.

Was Raddatz da also beschreibt, die Radikalisierung der Herrschaft der Gestörten, also der Handlanger, ist wohl nur dieser Übergang vom Aufbäumen zur Leistung, der Moment, in welchem das Aufbäumen die Kraft verläßt.

Und wie wenig ist das?

Der Assimilierungsdruck ist für einen Moment zu hoch eingestellt - die Wellen schlagen hoch.

Und dann?

Dann ändert sich das Profil der Handlanger, aus Revolutionären werden Funktionäre. Die nie zu unterschätzenden Kräfte der Konterrevolution laut Trotzki: Ha, ha, ha!

Die ganze Geschichte entbehrt keineswegs der Komik.

Also, wirklich, dieser Flügelschlag eines Schmetterlings, der Triumph der Handlanger der Technokraten über die Reste der christlich geprägten Menschheit, was ist er so viele Worte wert? Und wozu dient diese längliche Pathologisierung von Menschen, welche ihre Stellung ihrem Mangel an Qualitäten verdanken? Ja, was sollten sie denn sonst sein, als erbärmlich, inkonsistent und so weiter.

Doch halt, dieser Moment ist der Rede wert!

Nur aus anderen Gründen, nicht weil mal wieder eine Provinz ihre Widerspenstigkeit verliert, sondern weil sie das letzte Refugium des Glaubens war.

Nicht verdrängt hier ein Glaube den anderen, sondern aller Glaube löst sich auf, verdampft auf dem Motor technischer Erwägungen, dem Gerangel um die nackte Macht.

Glaube ist nicht Wahn, sondern Lebensbegründung in einem anzustrebenden Zustand, welcher begrifflich beschrieben ist. Er bezieht sich immer auf einen selbst, nicht auf andere. Man selbst will ein solcher werden. Schön, wenn's auch noch andere wollen, aber was sie tun, betrifft den eigenen Glauben nicht.

Das, und nur das, ist Glaube. Und nein, selbstverständlich besitzen ihn die neuen Herren nicht. Ihre Herrschaft ist die Zuordnung der vorhandenen Substanz, bis sie über ihrem gegenseitigen Mißtrauen zu Fall kommen, denn das geht dem langsamen Schwund der Substanz voran - der Mensch ist ja voraussehend.

Deshalb ist dieser Moment bedeutsam. Hiernach der Fall. Die Loslösung der Hoffnung vom Leben. Die Himmelfahrt, das Himmelfahrtskommando...

Ist es bedeutsam, daß Soldaten nicht mehr in Himmelfahrtskommandos geschickt werden müssen?

Ist es... ist es durch und durch... kein Risiko für sie, keine Chance für die Menschheit.

Keine Himmelfahrtskommandos für Soldaten, allgemeine Himmelfahrt für die Menschen. Alles ist zu Macht erfroren, die Welt wird Wüste.

Deshalb ist es das Ende.

Wenn ich nur wüßte, wie es und der Neuanfang Gestalt annehmen... Ich meine, die Gestalt des Neuen kenne ich ja, aber was nun geschehen wird... ich werde es wohl nicht ganz sehen... ja, Blindheit scheint mir gar nicht schlecht zu sein, Entrückung wäre ein Segen.

Ein Jahr lang habe ich mich nun den Ahnungen der Zukunft hingegeben, es ist fast so, als müßte ich schlafen, damit der Traum Wirklichkeit werden kann.

Nun ja, einfach psychologisch zu erklären. Aber es ist weniger Flucht als Müdigkeit, wie alt soll ich noch werden? Ich bin schon viele Menschenleben alt.

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