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15. November 2009

Gedanken zu bestehenden Korrelationen zwischen den fünf Hauptkomponenten der genetischen Vielfalt Europas

Ich beziehe mich auf die Arbeit L.L. Cavalli-Sforzas aus dem Jahr 1997: Genes, Peoples and Languages; Proc Natl Acad Sci; 94:7719-7724.

Wie man sieht, ist das Baskenland in beiden Komponenten klar erkennbar.

Und wie man ebenfalls sieht, sind Irland und Westengland durch HK4 mit dem Baskenland verbunden und durch HK5 nicht.

Desweiteren sieht man, daß HK5 keinen linearen Gradienten besitzt, sondern vielmehr -HK5, welche sich als HK5-freie Zone von Kleinasien bis zu den britischen Inseln quer durch Europa erstreckt.

Was mich ehrlich gesagt vor ein Rätsel stellt, wenn ich die Verbreitung von HK5 historisch erklären will; jedenfalls vorläufig.

HK4 hingegen paßt recht gut zum Einflußbereich des Römischen Reiches, wenn man mal von Lappland absieht.

Betrachten wir nun die übrigen Hauptkomponenten.

HK1 und HK2 sind gleichmäßige Übergänge, welche jüngere (d.h. innerhalb der letzten 2000 Jahre) Migrationen moderat respektieren und somit auf alte, friedliche Diffusionen zurückgehen sollten.

Daß HK3 hingegen tatsächlich Aufschluß über den Weg der Indogermanen gibt, ist aufgrund des Fehlens von HK3 im Süden Griechenlands ausgesprochen zweifelhaft. Auch werde ich den Verdacht nicht los, daß die Verteilung von HK3 relativ jungen Ursprungs ist, genauer gesagt mit der Völkerwanderung verbunden. Man beachte in dem Zusammenhang auch, daß es keine Anzeichen des baskischen Rückzugs gibt, im Gegensatz zu HK2. (Bei HK1 fällt es aufgrund des Verlaufs des Gradienten schwer darüber eine Aussage zu machen.)

Kommen wir also erneut auf den baskischen Rückzug zu sprechen und HK5, sowie auf die übrigen Komponenten, soweit behilflich.

Nach reiflicher Überlegung bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß es sich bei HK5 um einen Verdrängungsprozeß durch eine südosteuropäische Jägerkultur gehandelt haben muß. Man sieht eindeutig, daß das Massif Central, die Pyrenäen und der Westerwald Rückzugsgebiete sind, während es die Alpen nicht sind, was nur dadurch erklärbar ist, daß die Alpen bereits in der Hand des Aggressors waren. Ein Vergleich mit HK2 deutet darauf hin, daß HK2 der ältere Prozeß ist (welcher allerdings bis heute andauert.) Alle sonstigen Vergleiche weisen mehr oder weniger deutlich darauf hin, daß HK5 älter ist. Die Chronologie ergibt sich also wie folgt.

1. HK2: uralische Diffusion
2. HK5: balkanisch-alpine Verdrängung
3. HK1: landwirtschaftliche Revolution
4. HK4: römische Expansion
5. HK3: Völkerwanderung

Zum Abschluß möchte ich noch einige Worte zu phänotypischen Unterschieden, welche sich durch diese Komponenten erklären ließen, anfügen.

Zu HK2 bis HK4 habe ich nicht viel zu sagen, die sich dort ergebenden Unterschiede sind offensichtlicher Art, also Überlagerungen verschiedener Phänotypen. -HK5 würde ich nach dem Vorangehenden als einen Hang zur Grobheit im Aussehen und zur Strenge im Verhalten lesen. Und HK1, nun, stimmt einigermaßen mit der Pigmentation überein, aber das ist ganz offensichtlich eine Koinzidenz, und ich wage zu behaupten, daß sich HK1 phänotypisch überhaupt nicht bemerkbar macht, sondern lediglich den Grad der Ursprünglichkeit einer in ganz Europa vorherrschend gewordenen Anlage widerspiegelt.

Insgesamt ergibt sich das Bild dreier Jägerkulturen, welche schließlich von einer aus dem Mittleren Osten stammenden Ackerbaukultur aufgesogen wurden, welche im Anschluß wiederum unterschiedliche Typen ausbildete, wobei die stärksten beiden im Donbogen und in Griechenland entstanden.

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