Betrachtungen zur Genesis des menschlichen Sozialverhaltens
Nach dem letzten mehr oder weniger sinnvollen Ausflug in den Anschein der Realität, möchte ich die dort verwendete Erklärung menschlicher Unterschiede noch einmal mit meinen früheren Vorstellungen vergleichen und insbesondere auf Unterschiede in der jeweiligen Genesis hin betrachten.
Bei den zuletzt beschriebenen Unterschieden war es die Umwelt, welche auf die Menschen einen Zwang ausgeübt hat, sich auf bestimmte Weisen zu verhalten, bis schließlich jemand in den diesem Zwang geschuldeten Verhaltensweisen einen Wert an sich gesehen hat.
In gewisser Weise ähnelt dieser Vorgang dem Vorgang der Erschließung eines neuen Organs, wie ich ihn vor nicht allzu langer Zeit dargestellt hatte. Nur ist es hier kein neues Organ, sondern eine neue Form des Zusammenlebens, welche zu erschließen wäre - wenn sie denn erschlossen würde.
Letzteres gilt indes nur in dem Sinne, daß die eigenen Idealvorstellungen ja stets erschlossen werden und dies ein Teil dieser ist. In diese hineingeraten ist es aber durch keine menschliche Übung. Freilich ist dabei nicht ganz klar, wann genau es in diese hineingeraten ist. Subjektiv würde sich es ja immer so darstellen, daß einem irgendwann aufgegangen wäre, wie schön das eigentlich ist, was freilich nichts anderes ist als zu verstehen, daß man sich mit seinem Gefallen identifiziert, sich also nicht von ihm lösen kann. Anschließend fände man dann wohl auch andere Dinge, welche man auch schön fände. Ob jenes nun bereits vor diesem Moment der Identifikation eine Idealvorstellung gewesen ist oder nicht, läßt sich also nicht sagen.
Wie immer sich das aber auch verhalten mag, ein so erweiterter Mensch wird nun seinen Mitmenschen etwas voraus haben, nämlich sein Leben zu genießen und es nicht mehr nur als Last zu empfinden. Er hat es gelernt, die Anpassung an den Zwang zu lieben, und wenn dieser Zwang nur lange genug weiterhin anhält, so würde sich seine Erweiterung als evolutionärer Vorteil auch auf rein geschlechtlichem Wege schließlich durchsetzen.
Das ist also die eine Klasse von Erweiterungen. Kehren wir nun zu der anderen zurück.
Ich habe mich zuletzt gefragt, ob Bereitschaft, oder nennen wir es jetzt einmal offene Schöpferischkeit, nicht auch einem Zwang geschuldet ist, nämlich der Vereinzelung bei gleichzeitigem Reichtum, dem Zwang Verantwortung für sein soziales Umfeld zu übernehmen.
Wenn man es will, kann man Progressivität natürlich auch so auf einen Zwang zurückführen, dem Zwang für die ferne Zukunft Verantwortung zu übernehmen. Aber - was für Zwänge sind das?
Gelegenheiten sind es. Indes spielte es keine Rolle, ob etwas ein Zwang oder eine Gelegenheit ist, solange die Erweiterung einen klaren Vorteil gegenüber ihren Alternativen darstellte. Nur scheinen Gelegenheiten, welche einen klaren Vorteil für den Einzelnen darstellen, durchweg flüchtiger Natur zu sein. Wie also brächte man andere dazu mitzumachen, wenn ihnen selbst das ganze nichts bedeutete?
Durch Appelle an die Vernunft, so daß sie sich selbst gezwungen sähen. Theoretisch, doch die Praxis ist eine andere. Bisher geschah es nicht, noch wird es je geschehen.
Was auch davor passiert, die Menschen werden reihenweise anfangen sich mit einer Form des Gefallens zu identifizieren.
Allerdings ist diese Form auch viel spezieller und nicht ein Gefallen an einer Art von Dingen, wie es bei der ersten Klasse der Fall war.
Die Besonnenheit liegt natürlich vor einer Erweiterung des Gefallens am rechten Verhalten, oder, um es genauer zu sagen, handelt es sich bei diesem Begriff um eine retrospektive Verortung des menschlichen Gefallens an seinen Verhältnissen im Bereich des rechten Verhaltens, was die Begründung freilich auf den Kopf stellt, denn ein rechtes Verhalten ist selbstverständlich stets selbst ein Umstand, an welchem man Gefallen hat. Zur Besonnenheit muß man einen Menschen also nicht aufrufen, es genügt ihn daran zu erinnern.
Auch die Bürgerlichkeit sollte vor einer solchen Erweiterung liegen, was allerdings auf Grund emotionaler Verkrüppelung manchmal auch anders sein mag.
Die Progressivität liegt, wie bereits erwähnt, zwangsläufig dahinter. Verkrüppelung bei höheren Formen des Gefallens mag übrigens auch durchaus nützlich sein, um nicht über die Prioritäten ins Unklare zu geraten. Andererseits liegt darin natürlich stets die Gefahr der Unachtsamkeit.
Bei den zuletzt beschriebenen Unterschieden war es die Umwelt, welche auf die Menschen einen Zwang ausgeübt hat, sich auf bestimmte Weisen zu verhalten, bis schließlich jemand in den diesem Zwang geschuldeten Verhaltensweisen einen Wert an sich gesehen hat.
In gewisser Weise ähnelt dieser Vorgang dem Vorgang der Erschließung eines neuen Organs, wie ich ihn vor nicht allzu langer Zeit dargestellt hatte. Nur ist es hier kein neues Organ, sondern eine neue Form des Zusammenlebens, welche zu erschließen wäre - wenn sie denn erschlossen würde.
Letzteres gilt indes nur in dem Sinne, daß die eigenen Idealvorstellungen ja stets erschlossen werden und dies ein Teil dieser ist. In diese hineingeraten ist es aber durch keine menschliche Übung. Freilich ist dabei nicht ganz klar, wann genau es in diese hineingeraten ist. Subjektiv würde sich es ja immer so darstellen, daß einem irgendwann aufgegangen wäre, wie schön das eigentlich ist, was freilich nichts anderes ist als zu verstehen, daß man sich mit seinem Gefallen identifiziert, sich also nicht von ihm lösen kann. Anschließend fände man dann wohl auch andere Dinge, welche man auch schön fände. Ob jenes nun bereits vor diesem Moment der Identifikation eine Idealvorstellung gewesen ist oder nicht, läßt sich also nicht sagen.
Wie immer sich das aber auch verhalten mag, ein so erweiterter Mensch wird nun seinen Mitmenschen etwas voraus haben, nämlich sein Leben zu genießen und es nicht mehr nur als Last zu empfinden. Er hat es gelernt, die Anpassung an den Zwang zu lieben, und wenn dieser Zwang nur lange genug weiterhin anhält, so würde sich seine Erweiterung als evolutionärer Vorteil auch auf rein geschlechtlichem Wege schließlich durchsetzen.
Das ist also die eine Klasse von Erweiterungen. Kehren wir nun zu der anderen zurück.
Ich habe mich zuletzt gefragt, ob Bereitschaft, oder nennen wir es jetzt einmal offene Schöpferischkeit, nicht auch einem Zwang geschuldet ist, nämlich der Vereinzelung bei gleichzeitigem Reichtum, dem Zwang Verantwortung für sein soziales Umfeld zu übernehmen.
Wenn man es will, kann man Progressivität natürlich auch so auf einen Zwang zurückführen, dem Zwang für die ferne Zukunft Verantwortung zu übernehmen. Aber - was für Zwänge sind das?
Gelegenheiten sind es. Indes spielte es keine Rolle, ob etwas ein Zwang oder eine Gelegenheit ist, solange die Erweiterung einen klaren Vorteil gegenüber ihren Alternativen darstellte. Nur scheinen Gelegenheiten, welche einen klaren Vorteil für den Einzelnen darstellen, durchweg flüchtiger Natur zu sein. Wie also brächte man andere dazu mitzumachen, wenn ihnen selbst das ganze nichts bedeutete?
Durch Appelle an die Vernunft, so daß sie sich selbst gezwungen sähen. Theoretisch, doch die Praxis ist eine andere. Bisher geschah es nicht, noch wird es je geschehen.
Was auch davor passiert, die Menschen werden reihenweise anfangen sich mit einer Form des Gefallens zu identifizieren.
Allerdings ist diese Form auch viel spezieller und nicht ein Gefallen an einer Art von Dingen, wie es bei der ersten Klasse der Fall war.
Die Besonnenheit liegt natürlich vor einer Erweiterung des Gefallens am rechten Verhalten, oder, um es genauer zu sagen, handelt es sich bei diesem Begriff um eine retrospektive Verortung des menschlichen Gefallens an seinen Verhältnissen im Bereich des rechten Verhaltens, was die Begründung freilich auf den Kopf stellt, denn ein rechtes Verhalten ist selbstverständlich stets selbst ein Umstand, an welchem man Gefallen hat. Zur Besonnenheit muß man einen Menschen also nicht aufrufen, es genügt ihn daran zu erinnern.
Auch die Bürgerlichkeit sollte vor einer solchen Erweiterung liegen, was allerdings auf Grund emotionaler Verkrüppelung manchmal auch anders sein mag.
Die Progressivität liegt, wie bereits erwähnt, zwangsläufig dahinter. Verkrüppelung bei höheren Formen des Gefallens mag übrigens auch durchaus nützlich sein, um nicht über die Prioritäten ins Unklare zu geraten. Andererseits liegt darin natürlich stets die Gefahr der Unachtsamkeit.
Labels: 01, geschichte, gesetze, vorgeschichte, ἰδέα, φιλοσοφία