Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

16. November 2009

Versuch einer empirisch fundierten Beschreibung der charakterlichen Unterschiede der Menschen

Meine bisherige Klassifikation der menschlichen Charaktere folgt, wie gesehen, aus rein spekulativ logisch psychologischen Erwägungen. Ich möchte dem hier einmal entgegenstellen, wie mir die Unterschiede in den menschlichen Charakteren aus oberflächlicher Betrachtung der Menschen unterschiedlicher Regionen der Welt erscheinen, wobei ich es mir aufgrund meines Erfahrungshorizontes natürlich nicht erlauben kann, Menschen außerhalb Europas binnenzudifferenzieren.

Beginnen wir am besten mit der Binnendifferenzierung Europas, also was die Europäer von einander trennt, ungeachtet dessen, was ihnen gemein ist, denn eine solche Betrachtung läßt sich, denke ich, vorzüglich an den vorherigen Beitrag anknüpfen.

Dort hatten wir ja gesehen, daß sich die Europäer bezüglich der Jägerkulturen, aus welchen sie hervorgegangen sind, unterscheiden oder, um es an dieser Stelle aufzulisten, in baskische, balkanische und uralische zerfallen. Ausgehend davon lassen sich die europäischen Männlichkeitsideale in herausfordernd, streng und ruppig unterscheiden, wobei im Osten Europas (südöstlich von Finnland) wohl eine Mischung aus herausfordernd und ruppig anzunehmen ist. Diese Ideale sind offenbar destruktiver Art, also darauf gerichtet, andere auf die eine oder andere Weise fertig machen zu können, was aber anders von einer Jägerkultur auch nicht zu erwarten ist (mal abgesehen von Verhaltensweisen, welche diese Lebensweise notwendigerweise mit sich bringt, und welche nur so lange von Bedeutung sind, wie die Lebensumstände es noch zulassen.)

Spätestens seit 1900 gewinnen diese archaischen Männlichkeitsideale gegenüber ihren jüngeren, im Ackerbau begründeten Entsprechungen wieder an Gewicht, verliert, m.a.W., Europa an Einheit und Kulturfähigkeit. Den Grund dafür weiß ich nicht mit Sicherheit anzugeben, aber es würde mich nicht wundern, wenn die Emanzipation der Frau damit zusammenhinge, ich sage nicht, dafür verantwortlich ist.

Ich möchte aber, bevor ich mit der äußeren Differenzierung der Europäer fortfahre, jene Ideale noch einmal von anderer Seite her beleuchten, nämlich gegen was sie sich richten, und dies scheinen mir Unfähigkeit, Undiszipliniertheit und Unselbständigkeit zu sein, womit ich wieder bei meinen drei Gesinnungen wäre, nämlich materialistisch, heroisch und philosophisch, wenngleich sie in jenem Gewand diese Namen nicht unbedingt verdienen. Auch mag einer sonst eher philosophisch gesonnen sein, während er aus primitiven Gründen dem heroischen Männlichkeitsideal anhängt.

So, nun also zur Betrachtung der menschlichen Großrassen, negrid, europid und mongolid (unter Aussparung der übrigen, wiederum meinem Erfahrungshorizont geschuldet.) Was die wissenschaftliche Seite angeht, so steht meine biologische Binnendifferenzierung der Europäer, wie ich sie im vorangegangenen Beitrag vorgenommen habe, natürlich auf wackeligen Füßen, aber ich habe immerhin eine wissenschaftliche Referenz beigebracht, auf welche ich mich mit Ach und Krach gegründet habe. Was die biologische Definition des Begriffs Großrasse angeht, so fällt sie sehr viel leichter, nämlich als eine Klasse einer Partition der Menschheit mit der Eigenschaft, daß der (vorhandene) genetische Abstand zu den anderen Klassen nicht von der Wahl der Gene abhängt, welche man untersucht (abgesehen von solchen Genen, welche durch Krankheiten stark selektiert werden). Genaueres dazu kann man wieder auf der Seite nachlesen, auf welche ich im vorangegangenen Beitrag verwiesen habe.

Diese Klassen nun unterscheiden sich meines Erachtens durch den Grad ihrer Eusozialität. Beginnen wir damit die Europäer den Afrikanern gegenüber zu stellen. Selten sieht man einen Film über jene edlen Wilden, in welchem sie einem europäischen, meist englischem, Gast nicht den Ratschlag mit auf den Weg geben würden, nicht so schrecklich verkrampft zu sein, und dies ist einmal kein Filmklischee, sondern deckt sich mit der Wirklichkeit. Diese Wirklichkeit ist aber, daß der Afrikaner gar nicht weiß, warum der Europäer so verkrampft ist, nämlich weil es ihm etwas an und für sich bedeutet, der Sitte zu entsprechen und nicht nur konkret in sofern, als es irgendjemandem zu Gute kommt, m.a.W., ein Europäer mag sein ganzes Leben über nichts tun, was auch nur irgendjemandem jemals helfen würde, dabei aber das Gefühl haben, daß er der Menschheit einen großen Dienst erwiesen hat, einem Afrikaner hingegen kann das nicht passieren.

Was sich so als Spott auf den Europäer liest und auch stets als solcher dargestellt wird (und freilich ist es schwierig es anders darzustellen), bedeutet doch für die europäische Gesellschaft als Ganzes einen möglichen Vorteil, nämlich sich darauf verlassen zu können, daß die Dinge regelgemäß laufen, selbst wenn den Betroffenen mal nicht so klar sein sollte, warum sie es tun sollten (nun, es ist nicht nur ein möglicher Vorteil, es ist, fairerweise, ein sehr wahrscheinlicher Vorteil.)

Die Europäer nehmen in dieser Hinsicht allerdings nur die Mittelstellung ein, denn einem Chinesen, beispielsweise, bedeutet es nicht nur an und für sich etwas anständig zu sein (im Gegensatz zu konkreter Anständigkeit), sondern es bedeutet ihm auch an und für sich etwas nach gewissen Regeln mit anderen zusammenzuarbeiten, wo es nun der Europäer ist, welcher es nur aus konkreten Gründen, oftmals des eigenen Machtzuwachses wegen, schätzt. In diesem Punkt ist die Wahrscheinlichkeit des möglichen Vorteils, welcher der chinesischen Gesellschaft erwächst, schon fragwürdiger. Während die Chinesen ein Theaterstück aufführen und sich darin gefallen, denkt der Europäer nur über die Schlagkraft von Organisationen nach, wenn er nicht gerade zum Zwecke allgemeinen Besäufnisses Feste feiert.

Es mag aber durchaus eine Zeit kommen, in welcher sich der Vorteil in dieser Frage verschieben könnte, und zwar möglicherweise in beide Richtungen. Ich bin beispielsweise davon überzeugt, daß eine marktradikale Gesellschaft der negriden Großrasse auf den Leib geschnitten ist, was diejenigen, welche sie zur Zeit vorantreiben, freilich weder glauben, noch auch jemals glauben werden, solange sich ihr Tun nicht bereits unumkehrbar manifestiert haben wird. Wenn andererseits das Zeitalter der bewaffneten Konfrontationen endgültig hinter uns liegen würde, so verschöben sich die Gewichte wahrscheinlich Richtung Asien, was die Chinesen, wenn man ihre Geschichte bedenkt, wohl auch instinktiv wissen.

Diese für Europäer deprimierenden Betrachtungen werde ich indes nun noch daraufhin ansehen, wie sie sich in mein Begriffsschema fügen, und da ist es wahrscheinlich, daß die Anständigkeit um ihrer selbst willen eine Voraussetzung der Progressivität ist, da man ja im Vornherein nicht weiß, ob die eigenen Bemühungen darum fruchten werden und also ein konkret kalkulierender Mensch zu sehr frustriert werden wird. Freilich gleicht ein Beamtengehalt diesen Faktor aus, nur ist die Frage, ob man dann noch das bekommt, wonach man fragt (also wenn das Geld im Vordergrund steht.)

Und freilich kann man für die Bereitschaft entsprechend argumentieren, wiederum darauf hinweisend, daß man nicht unbedingt das von einer Gemeinschaft bekommt, was man sich von ihr versprochen hatte, so daß es sicherlich hülfe, wenn einem gemeinsame Tätigkeit an sich schon etwas bedeutete. Indes betrachte ich das Ideal der Bereitschaft gerade als die europäische Emulation einer asiatischen Motivation, indem es nämlich den Bereich der Anständigkeit auf die Zusammenarbeit ausweitet.

Letztlich tut es sich natürlich nicht viel, ob jemand in seinem Herzen spürt, daß er sein Zusammenleben mit seinen Mitmenschen sinnvoll gestalten müsse (asiatisch) oder ob er spürt, daß sein Leben nur dann sinnvoll eingesetzt sei, wenn er sich und anderen ein Zusammenleben ermöglicht (europäisch), allerdings wird der Europäer in seiner Sozialität wahrscheinlich auch auf diese Weise kritischer bleiben als der Asiate, hat damit aber seine Existenzberechtigung in einer friedlichen Zukunft.

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