Die Zeit der Reife
Die Zeit der Ernte und die Zeit der Reife sind bei Früchten dieselbe, es werden nur unterschiedliche Aspekte betont.
Gerne nennt man etwas, welches aus etwas anderem erwuchs, dessen Frucht. Und wenn man so redet, dann spricht man dabei auch gerne von der Zeit der Reife dieser Frucht, welche zugleich ja auch die Zeit der Ernte dieser Frucht ist. Aber wenn einer diese Zeit nun die Zeit der Ernte nennte, muß man dann sicher davon ausgehen, daß er meinte, daß derjenige, welcher die Frucht wachsen ließ, kommt, um sie zu ernten?
Viele würden davon ausgehen, gewiß. Aber daß viele sich irrten, wäre nichts Ungewöhnliches.
Augustinus verstarb 430 A.D., ein Jahr, nachdem die Wandalen nach Afrika übersetzten. In seinem Hauptwerk, DE CIVITATE DEI, beschreibt er eine Gesellschaft, welche sich in Frieden auf ihren vergangenen Leistungen aufbauend stetig bis zu jenem Tage vervollkommnet, an welchem Gott kommt, um sie zu sich zu holen.
Nun kann man bei den Wandalen auch bei wohlwollender Betrachtung sicher nicht von Menschen sprechen, welche dieses Vorgehen sonderlich hoch geschätzt hätten.
Augustinus starb von der Geschichte widerlegt.
Aber dann keimte sein Same doch noch und brachte Karl den Großen hervor und mit ihm die Frucht der abendländischen Kultur. 370 Jahre waren seit Augustinus' Tod bis zu Karls Kaiserkrönung vergangen. Und die Zeit der Reife seiner Frucht, nun, wie das mit Früchten so ist, sie gewinnen durch ihre Überreife ja oftmals noch an Interesse, mag 1776 erreicht gewesen sein.
Ist Augustinus da gekommen, um sie zu ernten?
Nicht, daß ich wüßte.
Was erwartet die Christenheit?
Ihre Reife. Die Offenbarung sagt es auch. Aber wird sie geerntet werden, wenn sie reif ist?
Die Offenbarung spricht von einem Kubus mit zwölf runden Eingängen, welcher auf der Erde landen wird.
Voilà, das Neue Jerusalem.
Wie man sieht, wurden wir bereits auf es vorbereitet, allerdings nicht gerade so, daß wir der Ernte freudig entgegen fieberten.
Aber seltsam ist es doch, daß der Aufwand betrieben wurde. Nun, wie ich schon sagte, nichts Ungewöhnliches ist es, wenn viele sich irren. Daß das Neue Jerusalem als Borgschiff verhöhnt wurde, und dies auch noch aus einem Geist der Auflehnung heraus, soll hier nicht als Beweis dafür gelten, daß es ein Raumschiff ist, welches kommen wird, um die Christenheit abzuholen, dabei voraussetzend, daß Luzifer den Seinen dies eingeflüstert hätte und er es ja wissen muß. Ach ja, und daß er nicht lügt.
Wie endet die Offenbarung eigentlich?
Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: So jemand dazusetzt, so wird Gott zusetzen auf ihn die Plagen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und so jemand davontut von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott abtun sein Teil von Holz des Lebens und von der heiligen Stadt, davon in diesem Buch geschrieben ist.
Also wer das mit dem Neuen Jerusalem unterschlägt, der darf nicht mit, aber wer sich selber was ausdenkt, der wird gequält werden, bis er sich den Tod wünscht.
Leichte Asymmetrie.
Man könnte ja fast schon von einer Gebrauchsanweisung sprechen.
Aber verlieren wir über all diesem Ungewissen nicht das Gewisse aus dem Blick. Die Reife der Christenheit muß sich erst noch erfüllen.
Und zumindest ich bin mir dessen sicher, daß sie es auch wird. Und zwar bald. Nichts anderes verkündet die Offenbarung durch die Zeichen, welche sie beschreibt. Ihre Unreife zu erkennen und zur Reife zu streben, dies ist das Gesetz der Christenheit in diesen Tagen, und sie wird ihm folgen. In der Not wird sie sich zu ihrer wahren Größe aufrichten. Eine Größe, welche sich nicht nur nach außen richtet, sondern auch nach innen.
Einzig, wenngleich die Offenbarung auch dieses und jenes zu diesem Übergang sagt, welches ich verstehe, so weiß ich doch nichts Konkretes.
Das Bewußtsein, gleichsam wie ein Molekül in einem durch Eiseskälte stratifizierten Kern an einem Prozeß teilzuhaben, welcher weit über das eigene Leben hinausgeht, ist ein gewöhnungsbedürftiges. Letztlich, das zeigt Augustinus' Beispiel, gibt es keine subjektive Adäquanz, kein Mensch kennt seine geschichtliche Bedeutung,
Dies alles wäre weniger außergewöhnlich, ja nur ein weiterer, natürlicher Aspekt unseres Daseins, wenn es nicht vorhergesagt worden wäre. Dieser Umstand, dieser Umstand allein, gibt der ganzen Angelegenheit etwas Jenseitiges.
Indes, vielleicht mache ich aus einer Mücke einen Elephanten. Was heißt es denn nur? Daß bestimmte Dinge vorgedacht wurden und sich unter den geeigneten Umständen immer jemand findet, um sie weiter zu denken. Das Erstaunliche dabei ist einzig, daß der Vordenkende eine Ahnung von den Umständen haben mag, welche geeignet für die Konkretisierung seiner Gedanken sind.
Nehmen wir das Fernsehen als Beispiel. Es wird in der Offenbarung erwähnt. Wenn ich nun dächte, daß erst, wenn die Menschen uniforme Erfahrungen machten, die Zeit gekommen wäre, in welcher sie die Wahrheit über sich selbst in der Masse aufnehmen und bewahren könnten, was ja kein abwegiger Gedanke ist, da eine Gemeinschaft eine umso umfassendere gemeinsame Weltanschauung besitzen kann, desto mehr sie sich unter einander austauscht, dann käme ich vielleicht schon darauf, daß die Taten und die Erscheinung des ersten Tieres von einem zweiten vor allen Menschen wiederholt werden müssen.
Nun, es ist nicht unmöglich, nicht wahr?
Andererseits ist das eine Art Flucht aus dem Zusammenhang, in welchem man steht, und welcher durch eine Prophezeiung ja lediglich verstärkt wird, denn wenn die Zukunft auch nicht gesehen worden sein sollte, so ist sie jedenfalls auch nicht direkt erraten worden, daß sich eine Idee dereinst verkörpern wird, das spürt man ja. Und was die Brillanz des obigen Gedankens angeht, dazu ist unser Geist, wenn er träumt, durchaus in der Lage.
Das Faktum der transzendenten Verbindung bleibt. Unsere Gedanken gehen nicht verloren, wenn sie Ideen aufdecken. Was sie dort verbinden oder trennen, das wird dereinst verkörpert. Man kann auch sagen, eine Melodie, welche Gott einmal im Ohr hat, wird vervielfacht wiederkehren.
Nun, und es ist jetzt soweit für die Christenheit.
Gerne nennt man etwas, welches aus etwas anderem erwuchs, dessen Frucht. Und wenn man so redet, dann spricht man dabei auch gerne von der Zeit der Reife dieser Frucht, welche zugleich ja auch die Zeit der Ernte dieser Frucht ist. Aber wenn einer diese Zeit nun die Zeit der Ernte nennte, muß man dann sicher davon ausgehen, daß er meinte, daß derjenige, welcher die Frucht wachsen ließ, kommt, um sie zu ernten?
Viele würden davon ausgehen, gewiß. Aber daß viele sich irrten, wäre nichts Ungewöhnliches.
Augustinus verstarb 430 A.D., ein Jahr, nachdem die Wandalen nach Afrika übersetzten. In seinem Hauptwerk, DE CIVITATE DEI, beschreibt er eine Gesellschaft, welche sich in Frieden auf ihren vergangenen Leistungen aufbauend stetig bis zu jenem Tage vervollkommnet, an welchem Gott kommt, um sie zu sich zu holen.
Nun kann man bei den Wandalen auch bei wohlwollender Betrachtung sicher nicht von Menschen sprechen, welche dieses Vorgehen sonderlich hoch geschätzt hätten.
Augustinus starb von der Geschichte widerlegt.
Aber dann keimte sein Same doch noch und brachte Karl den Großen hervor und mit ihm die Frucht der abendländischen Kultur. 370 Jahre waren seit Augustinus' Tod bis zu Karls Kaiserkrönung vergangen. Und die Zeit der Reife seiner Frucht, nun, wie das mit Früchten so ist, sie gewinnen durch ihre Überreife ja oftmals noch an Interesse, mag 1776 erreicht gewesen sein.
Ist Augustinus da gekommen, um sie zu ernten?
Nicht, daß ich wüßte.
Was erwartet die Christenheit?
Ihre Reife. Die Offenbarung sagt es auch. Aber wird sie geerntet werden, wenn sie reif ist?
Die Offenbarung spricht von einem Kubus mit zwölf runden Eingängen, welcher auf der Erde landen wird.
Voilà, das Neue Jerusalem.
Wie man sieht, wurden wir bereits auf es vorbereitet, allerdings nicht gerade so, daß wir der Ernte freudig entgegen fieberten.
Aber seltsam ist es doch, daß der Aufwand betrieben wurde. Nun, wie ich schon sagte, nichts Ungewöhnliches ist es, wenn viele sich irren. Daß das Neue Jerusalem als Borgschiff verhöhnt wurde, und dies auch noch aus einem Geist der Auflehnung heraus, soll hier nicht als Beweis dafür gelten, daß es ein Raumschiff ist, welches kommen wird, um die Christenheit abzuholen, dabei voraussetzend, daß Luzifer den Seinen dies eingeflüstert hätte und er es ja wissen muß. Ach ja, und daß er nicht lügt.
Wie endet die Offenbarung eigentlich?
Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: So jemand dazusetzt, so wird Gott zusetzen auf ihn die Plagen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und so jemand davontut von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott abtun sein Teil von Holz des Lebens und von der heiligen Stadt, davon in diesem Buch geschrieben ist.
Also wer das mit dem Neuen Jerusalem unterschlägt, der darf nicht mit, aber wer sich selber was ausdenkt, der wird gequält werden, bis er sich den Tod wünscht.
Leichte Asymmetrie.
Man könnte ja fast schon von einer Gebrauchsanweisung sprechen.
Aber verlieren wir über all diesem Ungewissen nicht das Gewisse aus dem Blick. Die Reife der Christenheit muß sich erst noch erfüllen.
Und zumindest ich bin mir dessen sicher, daß sie es auch wird. Und zwar bald. Nichts anderes verkündet die Offenbarung durch die Zeichen, welche sie beschreibt. Ihre Unreife zu erkennen und zur Reife zu streben, dies ist das Gesetz der Christenheit in diesen Tagen, und sie wird ihm folgen. In der Not wird sie sich zu ihrer wahren Größe aufrichten. Eine Größe, welche sich nicht nur nach außen richtet, sondern auch nach innen.
Einzig, wenngleich die Offenbarung auch dieses und jenes zu diesem Übergang sagt, welches ich verstehe, so weiß ich doch nichts Konkretes.
Das Bewußtsein, gleichsam wie ein Molekül in einem durch Eiseskälte stratifizierten Kern an einem Prozeß teilzuhaben, welcher weit über das eigene Leben hinausgeht, ist ein gewöhnungsbedürftiges. Letztlich, das zeigt Augustinus' Beispiel, gibt es keine subjektive Adäquanz, kein Mensch kennt seine geschichtliche Bedeutung,
Dies alles wäre weniger außergewöhnlich, ja nur ein weiterer, natürlicher Aspekt unseres Daseins, wenn es nicht vorhergesagt worden wäre. Dieser Umstand, dieser Umstand allein, gibt der ganzen Angelegenheit etwas Jenseitiges.
Indes, vielleicht mache ich aus einer Mücke einen Elephanten. Was heißt es denn nur? Daß bestimmte Dinge vorgedacht wurden und sich unter den geeigneten Umständen immer jemand findet, um sie weiter zu denken. Das Erstaunliche dabei ist einzig, daß der Vordenkende eine Ahnung von den Umständen haben mag, welche geeignet für die Konkretisierung seiner Gedanken sind.
Nehmen wir das Fernsehen als Beispiel. Es wird in der Offenbarung erwähnt. Wenn ich nun dächte, daß erst, wenn die Menschen uniforme Erfahrungen machten, die Zeit gekommen wäre, in welcher sie die Wahrheit über sich selbst in der Masse aufnehmen und bewahren könnten, was ja kein abwegiger Gedanke ist, da eine Gemeinschaft eine umso umfassendere gemeinsame Weltanschauung besitzen kann, desto mehr sie sich unter einander austauscht, dann käme ich vielleicht schon darauf, daß die Taten und die Erscheinung des ersten Tieres von einem zweiten vor allen Menschen wiederholt werden müssen.
Nun, es ist nicht unmöglich, nicht wahr?
Andererseits ist das eine Art Flucht aus dem Zusammenhang, in welchem man steht, und welcher durch eine Prophezeiung ja lediglich verstärkt wird, denn wenn die Zukunft auch nicht gesehen worden sein sollte, so ist sie jedenfalls auch nicht direkt erraten worden, daß sich eine Idee dereinst verkörpern wird, das spürt man ja. Und was die Brillanz des obigen Gedankens angeht, dazu ist unser Geist, wenn er träumt, durchaus in der Lage.
Das Faktum der transzendenten Verbindung bleibt. Unsere Gedanken gehen nicht verloren, wenn sie Ideen aufdecken. Was sie dort verbinden oder trennen, das wird dereinst verkörpert. Man kann auch sagen, eine Melodie, welche Gott einmal im Ohr hat, wird vervielfacht wiederkehren.
Nun, und es ist jetzt soweit für die Christenheit.
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