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21. März 2014

Zur Definition des Begriffs: Glauben

Glaube ist die Haltung, durch welche die bewußte Erfahrung sich existentiell genügt, in welcher die Sorge um das bewußte Existieren Ruhe findet.

Alle geistigen Horizonte betreffen die Sorge um Aspekte der eigenen Existenz, nämlich das körperliche Wohlergehen, das angemessene Verhalten, das vollständige und widerspruchsfreie begriffliche Erfassen und eben das bewußte Existieren.

Sie entspringen ihr nicht, sondern bilden Haltungsmöglichkeiten ihr zu entsprechen, Haltung hier wieder im engeren und im weiteren Sinne, als bloßes gesellschaftliches Verhalten oder einschließlich der eigenen Auffassungsart und des eigenen Glaubens, welchen ich in Hinblick auf seine Haltungshaftigkeit auch als Stellung bezeichnet habe.

Glaube bedeutet konkret, auf transzendente Akte zu vertrauen, also auf das Gebet, darin Ruhe zu finden, der Not der eigenen Ungenügendheit durch sie zu entgegnen.

Was ich über die Erkenntnis von Zusammenhängen in den geistigen Horizonten sagte, ist partiell falsch.

Es stimmt, daß der sinnliche Horizont durch die Erkenntnis der Kausalität gegeben ist. Der herzliche geistige Horizont aber ist durch die Erkenntnis der eigenen Abhängigkeit von verstandesmäßigen Einschätzungen gegeben, also solchen, welche das eigene Handeln durch die Entscheidung für eine situative Alternative anleiten, und dient damit der planmäßigen Verbesserung dieser Einschätzungen, während der verständige Horizont wieder in der Tat durch die Erkenntnis der Abhängigkeit des eigenen Verständnisses von der Definition der von einem selbst verwendeten Begriffe gegeben ist, also der eigenen Abhängigkeit von den vernunftmäßigen Einschätzungen. Der gläubige Horizont schließlich steht und fällt mit der Ahnung, daß es transzendente Akte gibt, ist also durch die Erkenntnis gegeben, daß sich der bezeugten Not durch das Gebet entgegnen läßt.

Mithin also: Ursache-Wirkung, verstandesmäßige Einschätzung-Verhalten, vernunftmäßige Einschätzung-Verständnis, Gebet-Erlösung.

Sie spiegeln offensichtlich die Architektur des Geistes, dessen Reflexion sie entspringen und dessen Formung sie dienen: Anschauung, Verstand, Vernunft, Verbund (der Aufgehobenheit in Gott).

Der Zusammenhang zwischen Stimmung und Haltung begründet keinen geistigen Horizont, sondern die Erkenntnis der Willensmäßigkeit der Sorge. Meine diesbezügliche Verfehlung war der Art meines Denkens geschuldet, welche sich an alles klammert, was ihr wichtig scheint, um es später stets miteinzubeziehen.

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