Die vier Haltungen im Falschen
- Angriff: Das Falsche herausstellen.
- Ausharren: Beim Wahren bleiben.
- Rückzug: Sich mit dem konformen Wahren bescheiden.
- Überlaufen: Ins Falsche einstimmen.
Ende der 80er Jahre bestand die Bescheidung noch im Rückzug in die gesellschaftliche Bedeutungslosigkeit, heute hingegen im Rückzug in den aus dem zeitlichen Zusammenhang gelösten Augenblick.
Ich vermute, noch früher genügte der Rückzug in die öffentliche Bedeutungslosigkeit, aber was den weiteren Verlauf angeht, sehe ich keinen weiteren Rückzugsraum.
Und wo immer die Front verläuft, besteht die Möglichkeit der Bekehrung der im Falschen Lebenden, und zwar, je nachdem, durch Rückzug ins Private, Rückzug in die Rolle eines unbeteiligten Beobachters oder heute eben Rückzug in einzelne Momente.
In ersterem Falle kann ein Bekehrter der Gesellschaft noch aktiv dienen, in zweitem sie noch passiv stützen, aber heute?
Die Gesellschaft hat keine lichten Räume mehr, jedenfalls keine gesellschaftlichen, Licht gibt es unter ihrer Lehre nur noch im Subjektiven, und damit wird es zum Fluchtpunkt, eine Art antisoziale Verführung, welcher nachzugehen auch ein Gefühl der Sünde hervorruft.
Und damit ist die Verkehrung vollendet.
Nun, die Bekehrten werden so schon mit der Nase auf ihre einzige Hoffnung gestoßen, aber der Weg aus dem Morast führt senkrecht nach oben. Indes, es ist der richtige Rahmen, um darin zu verzweifeln.
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