Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

25. Dezember 2015

Der Geist der Kokapflanze

Unter allen Unterschieden zwischen den Menschen tritt einer zunehmend vor mir zu Tage. Es ist ein geistlicher Unterschied, mir will es scheinen, daß, was einst verwirrt und unbestimmt war, sich allmählich mit etwas Monströsem anfüllt.

Ich habe mich stets den Ängstlichen zugehörig gefühlt, kleinen Tieren auf der Flucht vor den sozialen Umständen. Wir tragen unser Erbe in uns, und verteidigen es, weil es unser Reichtum ist, uns gleich dem Stab im Staffellaufe anvertraut, Geist aus des Schöpfers Händen, in die Welt geworfen, um sich fortzubilden.

Unser Bezugspunkt ist die Stiftung, vormals, heute und einmal, das uns auf ihre Weise verbindende Band. Unsern Gründern eignen Ernst und Würde und Offenheit, denn wiewohl unser Lebenswandel Tieren nahesteht, geht unser Weben doch über das ihre hinaus, richten sich unsere Bemühungen auf ein erkennbares Sein, welches darum, daß es erkennbar ist, zum Allgemeingut wird, denn Sehen heißt Glauben.

Indes, so gegenwärtig mir dies Antlitz ist, so sicher ich es hinter allem weiß, so seh' ich doch zugleich ein and'res mit jedem Tage deutlicher hervortreten, ein unmenschlich Ding, watend in passivem Entzücken, nicht in den eig'nen Gliedern lebend, sondern sie verschleißend.

Es labt sich am Hohn und der Gier zu erfahren, aber sein Wesen ist die Leere, denn es gibt nichts zurück.

Wer aber ist sein Prophet?

Einstweilen scheint mir keiner größer als die Kokapflanze, das Kokain.

Labels: , , , , , , , ,