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19. Mai 2016

Die unendliche Geschichte

Klonovsky kann nicht zwischen den Zeilen lesen:

Ils
Die Deutschen lassen
travaillent
sich zu leicht versklaven.
trop.

Aber stimmt das?

Von welcher Art Sklaverei reden wir hier im Kontext der unendlichen Geschichte?

Von feilgebotenen Träumen, in welchen das Feilbieten unabdingbar ist, Träume, welche die Menschen sich in einer Schlange anstellen lassen.

Sind die Deutschen ihnen schlimmer hörig als andere Völker?

Vielleicht schlimmer hörig als manche Völker, aber man müßte schon nach ihnen suchen, um einen hinreichend deutlichen Kontrast zu finden.

Was sind unsere Träume?

Die konkreten Verbindungen unseres Wesens mit unseren Taten, wirklich gewordene Menschlichkeit. Fantasien ist die Welt, und sie stürbe, wenn wir sie verfügenden Unterwerfungsschemen überließen, denn der Reichtum, aus welchem die Welt erwächst, liegt in uns selbst, und aus uns muß sie also erwachsen, auch wenn sie zu Anfang nur ein Sandkorn wäre.

Ich habe zu meinem Sandkorn gefunden, konkret, andere verbeißen sich in jene Phrasen, welche sie für sich gewinnen konnten, im Todeskampf mit der Welt, welche sie zu gestalten gedenken.

Die Sache hat auch eine christliche Seite. Die Allwissenheit der Kindlichen Kaiserin verweist auf die Offenbarung und suggeriert dadurch, daß wir in unser vorhergesehenes Ende gehen, um in ihm zum Wahren zu finden.

Ich finde, Michael Ende hat sich unnötig über die Verfilmung seines Buches aufgeregt. Sicher, Bastians Wünsche, welche er sich zum Schluß erfüllt, sind ganz und gar die falschen, aber nur ein Hornochse würde Endes Botschaft darum mißverstehen, zu deutlich ist der Film schlicht ans Ende seiner Laufzeit gekommen.

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