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18. September 2016

Zum Beziehen

Was hat es schon zu bedeuten, daß wir uns auf die Welt beziehen?

Die Signifikanz liegt offensichtlich in den Prinzipien dieses Bezugs, daß wir ein Umfeld für uns erzeugen, welches unseren Handlungsmöglichkeiten angepaßt ist.

Signifikant ist die Tatsache, daß sich durch diesen Bezug unsere Erwartung, wie wir ihm begegnen, ausdrückt.

Signifikant ist, daß diese Einschätzung jedem Begriff vorangeht, und sei es in Form der nackten Erwartung.

Alles, was wir einsehen, ist Teil dessen, was wir erwarten, oder genauer gesagt in Beziehung setzen, denn wir können uns auch gegen unsere Erwartung besinnen, indem wir konstituierende Begriffe vorgeben, doch genau das erzeugt Schwindel: Die Erwartung daran zu hindern, sich auszudrücken.

Vorstellung und Erinnerung sind hingegen erlaubte, weil von ihr unabhängige, Abweichungen.

Freilich kann die Erwartung auch durch sensorische Überforderung daran gehindert werden, sich auszudrücken, und dies ist über den Umweg verminderter Kapazitäten auch bei Alkoholkonsum der Fall.

Beispiele anschaulicher, über die nackte Erwartung hinausgehender Einschätzung sind durch die Räumlichkeit des Gesehenen gegeben, wie sie im vorigen Beitrag besprochen wurde, durch die Belegung menschlicher Stimmen mit Eindrücken von Charaktereigenschaften, die Belegung des Geschmacks mit solchen von Schicksalsvorhersagen, wie wenn man Leichengift schmeckt, und die des Geruches mit denen des Lebensstadiums: Reifung, Dominanz, Verfall oder Krankheit.

Ein weiteres Beispiel ist durch die Belegung des Blicks mit dem Eindruck dessen, was der Blickende will, gegeben.

Das ist die Decke, welche auf der Welt liegt, und durch welche die Welt Gestalt annimmt, und wie stets wird ihr Bewußtsein in Form des eigenen Beziehens erst dadurch relevant, daß wir etwas gefunden haben, was den üblichen Rahmen verläßt, und zwar in unserer nackten Erwartung, und was wir im zunehmenden Bewußtsein seiner Art entwickeln, sowohl in der Besinnung auf das Erwartete, als auch im Anvertrauen seiner gestaltenden Weisheit.

Auf diese Weise begegnen wir dem Übersinnlichen, fragend und bittend.

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