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3. Dezember 2016

Zu den Ältesten vor Gottes Thron

Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unsres Gottes geworden und die Macht seines Gesalbten, weil der Verkläger unsrer Brüder verworfen ist, der sie verklagte Tag und Nacht vor unsrem Gott. Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis an den Tod. Daran freuet euch, ihr Himmel und die darinnen wohnen! Weh aber der Erde und dem Meer! denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, daß er wenig Zeit hat.
Jeder Mensch lebt in einem bestimmten Geist, welcher zu einem der vier Geister (Erregte, Leistungs- oder Umgangsfordernde, Gestimmte) und einem der vier geistigen Horizonte (körperlich, persönlich, philosophisch, gläubig) gehört. Weitere Klassifizierungen sind möglich, siehe etwa Die Schüler Jesu, aber der hier betrachtete Geist muß unabhängig von den Entscheidungen des Lebens und also insbesondere unabhängig von der Gesinnung (engagiert oder reflektiert) gedacht werden.

Ich möchte diesen Geist als das persönliche ethische Ideal bezeichnen.

Mein eigenes ethisches Ideal beschrieb ich bisher als johannäisch, gestimmt und gläubig. Ich möchte es an dieser Stelle noch etwas genauer fassen: mitteilsam, vom Unangemessenen abstehend, das Angemessene annehmend, das Wahre achtend, das Leben als Möglichkeit, etwas zu hinterlassen, betrachtend.

Unter den Geistern der Welt ist meiner wie das Feuer und der Wind, in allen Dingen lebend und in keinem zuhaus'. Das I Ching verglich ihn einmal mit einer Wildgans.
Von der Wildgans wird berichtet, daß sie ihren Kameraden zuruft, wann immer sie etwas zu fressen findet; dies ist das Symbol von Frieden und Eintracht in guten Zeiten.
Interessanterweise nun gibt es zwischen den persönlichen ethischen Idealen so etwas wie Friedensverträge, keineswegs zwischen allen, aber zwischen manchen.

Christus ist ein Siegel, dessen Achtung Bündnis und dessen Bruch Ausschluß bedeutet.

Es besteht eine Allianz im Himmel: Verschiedene seelische Entwicklungslinien fanden zusammen, um zusammen in die Zukunft zu gehen. Dergleichen hat wahrscheinlich stets statt, es gehört zur metaphysischen Architektur der Existenz. Der Teufel steht dabei nicht für eine bestimmte andere Allianz, sondern für all die Tendenzen, welche die einzelnen Geister gegen einander wenden, zu welchem Zweck er sie sowohl enger zusammenpferchen, als auch weiter von einander entfernen möchte, als es gut für sie ist.

Ihm ist die Welt gegeben, so lange im Himmel Einigkeit besteht. Kurz ist diese Zeit nur in dem Sinne, daß es nach kosmischen Maßstäben nie lange dauert, bis das Siegel erneuert wird. Erneuert aber nicht in beliebiger Neumischung, sondern in der Fähigkeit, ethische Ideale und Zeitalter zu versöhnen. In der gegenwärtigen Zeit kurz vor der Erneuerung stellt sich dabei naturgemäß die Frage, welches Siegel denn das Gültige sei. Glücklicherweise ist es dabei aber so, daß sich die Vorstellung des Alten von alleine zur Antizipation des Neuen entwickelt. Die Anerkennung des Pantokrators als solcher genügt also, um ihn schließlich im Fleisch zu finden.

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