λαοὶ καὶ ὄχλοι καὶ ἔθνη καὶ γλῶσσαι
Stämme und Massen und Völker und SprachenSo wie ein Stamm mehr ist als eine Masse, indem seine Mitglieder ihre Abstammung mit einander teilen, ist ein Volk mehr als eine Sprachgemeinschaft, indem seine Mitglieder ihre Kultur mit einander teilen.
Johannes definiert ἔθνη en passant durch begriffliche Symmetrie.
ἄχρι οὗ πληρωθῶσιν καιροὶ ἐθνῶνDie Zerstörung der Kulturen ist endzeitliches Programm, gleichzeitig aber sind die Kulturen das Vehikel, in welchem sich die Geschichte der Christenheit bis zur Endzeit vollzog.
bis die Zeit der Völker erfüllt ist
Der Schluß daraus ist doch der, daß die Kulturen weder in ihrer bisherigen Form fortbestehen können, noch daß die Herrschaft der Heiligen auf etwas anderem fußen könnte als den verschiedenen christlichen Kulturen, welche auch immer das in den Augen Gottes sein mögen.
Die Vereinigten Staaten in ihrer EPCOT-Center-artigen Melange europäischer Einflüsse haben sich selbst dieses Schicksal eingeschrieben: die Auflösung der Kultur mündet in die Erneuerung des Glaubens durch die Wiederkehr Christi: wer sich an nichts halten kann, muß sich neu gründen.
Ich vertraue den Kulturen wie den Felsen durch die Stromschnellen, sie sind das Fundament, welches menschliches Zusammenleben, so wie ich es verstehe, überhaupt erst ermöglicht. Indes mag sich aus diesem Gestein etwas neu bauen lassen, das schließe ich gewiß nicht aus.
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