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28. Februar 2019

Brot und Wein und der Verrat des Judas

Ich habe Brot und Wein in der Vergangenheit eher flach als Lehre und Geist Christi verstanden, wonach das Eintauchen des Bissens für die parallele Vermittlung der beiden steht, welche deshalb zum Verrat führen muß, weil der Schüler die Weiterentwicklung seines Lehrers selbst als Verrat empfinden muß und er selbst zur Weiterentwicklung unfähig ist, weil er bereits alles gelernt hat und dieses Gelernte mit einer unhinterfragbaren Interpretation verknüpft ist, also genau die Konstellation, welche im Film Tron: Legacy zwischen Kevin Flynn und CLU besteht. Wird dem Schüler hingegen Lehre und Geist getrennt vermittelt, so steht es ihm offen, entweder den Sinn der Lehre selbst zu finden oder die lehrsatzmäßige Fixierung des Geistes.

Allerdings lassen sich Brot und Wein auch etwas konkreter und zugleich tiefer verstehen, wie ich aufgrund einer Reihe von nervlichen Belastungen und meiner Reaktion auf sie erkannt habe. Zunächst schien mir das göttliche Gesetz unverständlich, dann die göttlichen Geister. Als Reaktion darauf suchte ich den weltlichen Träger des göttlichen Gesetzes oder, was wenigstens heute damit gleichbedeutend ist, die Ausrichtungen der Geister, welche das Gesetz hervorbringen, was zum gestrigen Beitrag führte.

Menschen, welche nur die göttlichen Geister verstehen, aber nicht das göttliche Gesetz, gibt es wie Sand am Meer. Sie sind wie die Kinder, unschuldig und mit folgenlosen Dingen beschäftigt. Interessanter ist der umgekehrte Fall, das Gesetz zu verstehen, aber nicht die Ausrichtung der Geister, welche es hervorbringen. Selbstverständlich versteht so jemand die Geister als solche, aber er wendet seinen Blick ab und fragt nicht, wie sich welcher Geist für das Gesetz bewährt. Denn wenn er es doch täte, so geriete er in die Versuchung des Wurstfabrikanten, welcher, anstatt über das eigene Rezept nachzudenken, darüber nachzudenken beginnt, wie er seinen Konkurrenten stören könnte: zu wissen, wie sich der Wandel zum Besten konkret vollziehen muß, geht mit dem Bestreben einher, seine konkreten Träger konkret zu beeinflussen, doch das ist oftmals verheerend.

Und so ist Christus denn auch aus der Welt geschieden, er war bekannt und angreifbar und aus der Welt schaffbar. Seitdem aber und bis auf den heutigen Tag ist die von mir im gestrigen Beitrag beschriebene Ausrichtung der göttlichen Geister seine uneinnehmbare Feste, denn niemand kann der rechten Erfassung, der Zuwendung zum Stillen und Ruhenden oder der Anrufung Gottes den Todesstoß versetzen. Dahin ist Christus entschwunden, und von dort her wird er wiederkehren.

Es ist gut zu glauben, gut, hoffnungsvoll zu handeln und Niederlagen großzügig einzustecken anstatt seinen Erfolg sicherstellen zu wollen: Es erlaubt eine Welle heiligen Bemühens, wo sonst nur weltliches Geschacher wäre. Die Position desjenigen, welcher weiß, wie die Wurst produziert wird, entbehrt dieser Fülle und ist in Hinsicht auf das spirituelle Wohlergehen bedenklich, denn sie führt zu chronischer Konzentration auf den Herstellungsprozeß. Dennoch, irgendeinen Weg findet das Gesetz immer, irgendjemand öffnet die Augen stets weit genug, um den nächsten Schritt zu tun, auch wenn die Planung der Blick auf das Haupt der Medusa ist. Und all diese Mühen werden bewirken, daß die Zeit des Abfalls zu Ende geht und die Hinwendung zum Glauben wieder herrscht.

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