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12. Mai 2019

Natürliche Heilsmetaphern

Im Gemeindelied heute war von der Nachtigall die Rede. Der Text stammte aus dem 16. Jahrhundert. Und ich muß wohl auch aus dem 16. Jahrhundert stammen, denn mich rührt die Nachtigall auf die gleiche Weise:
daß das Weiche reich ist.
Der Pastor verglich seine Chorleiterin mit ihr. Aber der Chor war sehr straff und diszipliniert.

Wie traurig wäre unser Leben, wenn uns die Natur nicht bisweilen dazu einlüde, das Heilige um uns manifestiert zu wähnen, weil sie's im Gleichnis evoziert. Wollte ich ohne diese Gewähr leben?

Ich wollte es nicht. Jedenfalls zur Zeit nicht. Das 21. Kapitel der Offenbarung scheint einen Flug mit einem Raumschiff zu einem anderen Planeten zu verheißen, auf welchem es keine Meere gibt, und wohl auch keine Nachtigallen. Lieber tot als in solcher Hölle... Es ist nur zu leicht sich auszumalen, was für eine Hölle es sein könnte. Und Gene Roddenberry hat es in Form der Borgschiffe ja auch schon getan.

Aber das Ende liest sich versöhnlich.
Und die Völker, die da selig werden, wandeln in ihrem Licht; und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in sie bringen. Und ihre Tore werden nicht verschlossen des Tages; denn da wird keine Nacht sein. Und man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Völker in sie bringen. Und es wird nicht hineingehen irgend ein Gemeines und das da Greuel tut und Lüge, sondern die geschrieben sind in dem Lebensbuch des Lammes.
Die Herrlichkeit und die Ehre der Völker. Ja, es sollte so sein, daß es die Völker mit den Nachtigallen aufnehmen können sollten. Und die Zeit ist fern. Die heutigen Völker erfüllen ihre Zeit, aber es wird wieder Völker geben, herrlich und edel. Und die Nachtigall wird kein Anker des Trostes mehr sein müssen.

Doch eine ziemliche Herausforderung. Zuvor muß die Natur uns vorantragen.

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