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26. Juni 2020

Formation und Leben

Die im Beitrag Zur Formation der geistigen Horizonte entwickelten Grundlagen lassen sich allgemeiner anwenden, als dies in den Beiträgen Geist und Verhältnis zur Darstellung und Die Begriffe des Göttlichen der geistigen Horizonte und die Darstellung geschehen ist.

Doch bevor ich mich daran mache, möchte ich einen Punkt klarstellen, welcher gerade durch diese Grundlagen seltsam erscheinen mag, nämlich inwiefern es möglich sein soll, einen geistigen Horizont zu formieren, welchen man gar nicht besitzt.

Zunächst einmal ist es völlig unstrittig möglich, denn jeder Mensch kann schließlich Spiele einüben. Was aber heißt es dann, den persönlichen geistigen Horizont zu besitzen? Nun, es heißt, daß einem die Veränderung, welche die Spielenden durch das Spiel erfahren, bewußt ist, es heißt, daß man absichtsvoll Spiele wählt, um die Auslösung an die Verfolgung anzupassen. Und analog verhält es sich mit der Darstellung, welche nur der absichtsvoll wählt, um die Verfolgung an die Einlösung anzupassen, welcher den gläubigen geistgen Horizont besitzt.

Da das nun geklärt ist, möchte ich das Verhältnis der Formation zum Leben allgemeiner betrachten. Ich sagte bereits, daß die Darstellung menschlich, himmlisch oder zweckmäßig sein kann, abhängig davon ob der Glaube das Ziel der Anpassung ist, weder ihr Ziel noch ihr Ausgangspunkt oder aber ihr Ausgangspunkt. Menschlich und zweckmäßig sind dabei allgemeine Kategorien, welche genauso für Spiel und Routine gelten, doch himmlisch ist eine spezielle, welche nur für die Darstellung gilt. Die allgemeine Kategorie ist der Rahmen, und bezüglich des Rahmens gilt folgendes:
  • die Rahmendarstellung ermöglicht das menschliche Spiel, welches in der Befolgung der Vorliebe besteht, und ihr Name ist die himmlische Ordnung,
  • das Rahmenspiel ermöglicht die menschliche Routine, welche in der Befolgung des Gewissens besteht, und ihr Name ist die stimulative Beteiligung und
  • die Rahmenroutine ermöglicht die menschliche Darstellung, welche in der Befolgung des (subjektiven) Glaubens besteht, und ihr Name ist die eröffnende Verantwortung.
Wir können die drei verschiedenen Hochkulturen somit umfassender wie folgt charakterisieren.
  • Indogermanisch:
    • menschlich-himmlische Darstellung
    • menschliches Spiel
    • eröffnende Routine
  • Semitisch:
    • menschliche Darstellung
    • stimulatives Spiel
    • menschlich-eröffnende Routine
  • Tibeto-japanisch
    • himmlische Darstellung
    • menschlich-stimulatives Spiel
    • menschliche Routine
Und wir sehen, daß die Befolgung eines Teils des Lebens Auswirkungen auf die Befolgung seiner anderen Teile hat, da es stets zu zweckmäßiger und Rahmenformation kommt, wobei hinsichtlich des Einflusses des Geistes und des geistigen Horizontes auf den befolgten Teil das bereits Gesagte gilt, welches auch nur meine älteren Betrachtungen zum Leiden des Geistes am geistigen Horizont fortsetzt.

Allerdings bedeutet dies nicht, daß sich Glauben, Vorliebe und Gewissen gegenseitig gänzlich verdrängen würden: Bei niedrigerem geistigen Horizont ist es zweckmäßige oder Rahmenextrapolation und bei höherem zweckmäßige oder Rahmenerfordertheit.

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