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23. Juni 2020

Geist und Verhältnis zur Darstellung

Ich habe mich in den letzten Beiträgen sowohl generisch organisch, als auch kasual spirituell mit der Bedeutung dessen, was ein Mensch darstellt, für ihn beschäftigt.

Aber lassen sich auch meine früheren Betrachtungen zur Religiosität der Hochkulturen als Darstellungsstreben der beteiligten Geister erklären?

Nun, was die Gestimmten betrifft, so stellen sie per Definition das dar, was ihnen gefällt. Ihre Darstellung ist also Ausdruck ihres Selbstbilds als Mensch.

Und was die Erregten betrifft, so ist es immerhin naheliegend zu vermuten, daß ihre Darstellung dadurch bestimmt ist, möglichst große Kompetenz zu erlangen, also daß sie mit anderen Worten das darstellen, was sie erfolgreich macht.

Bleiben also die Fordernden. In ihrem Fall ist die Einlösung weder das Ziel ihrer Anpassung, noch deren Ausgangspunkt, und also haben sie keine persönliche Beziehung zur Darstellung. Aber wenn es so ist und sie doch, wie alle Menschen, darstellen müssen, um nicht verrückt zu werden, wiewohl sich nur die allerwenigsten Menschen der vollen Bedeutung dessen bewußt sind, muß ihre Darstellung dann nicht von außen, also von der Welt her bestimmt sein?

Das darzustellen, was einen erfolgreich macht, hat keine wesentlichen kulturellen Konsequenzen. Entspricht die Darstellung dem Selbstbild, so ist sie menschlich, ist sie durch die Welt bestimmt, so möchte ich sie himmlisch nennen.

Folglich sollten semitische Religionen eine menschliche Ordnung predigen, tibeto-japanische eine himmlische und indogermanische  eine menschlich-himmlische Harmonie. Ich wiederhole zur Beurteilung dessen noch einmal die entsprechenden Sakralbauten,
aber letztlich erweist sich die Wahrheit dessen an den gemeinschaftstiftenden Erzählungen, wobei ich rückblickend dazu sagen muß, daß dasjenige, was Kindern über ihre gesellschaftliche Rolle erzählt wird, selbstverständlich nicht 1:1 der tatsächlichen Herrschaftsform entsprechen muß oder auch nur sollte, soll heißen, daß es besser ist, wenn ein starker Mann irgendwann lernt, daß es besser ist, sich zu beraten.

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